Endlich da!
Heute morgen sind wir auf Pago Pago in Amerikanisch Samoa angekommen und haben uns gleich an Land begeben. Wir sind mit einem lokalen Bus über die Insel gefahren und haben uns die „Sehenswürdigkeiten“ angesehen. Die Insel ist landschaftlich sehr schön, man kann nur wieder einmal beobachten, dass es nicht alles gut ist, was der Mensch daraus macht.
Verwöhnt von Französisch Polynesien ist uns sofort aufgefallen, dass hier die Amerikaner walten: Im Hafen stach uns schon von weitem Mac Donalds in die Augen (es gibt hier sogar 2 davon). Auch sonst macht die Insel nicht einen so gepflegten Eindruck, wie eigentlich alle Inseln Französisch Polynesiens auf uns gemacht haben. Paul Gauguin wäre sicher sofort wieder nach Frankreich aufgebrochen, wenn er hier gelandet wäre. Überall liegt Müll herum, alte Autowracks werden einfach in den Dschungel geschoben und sich selbst überlassen, viele Häuser sind verfallen, manche sind aber dennoch bewohnt. Als „Sehenswürdigkeiten“ wurden uns angeboten: Eine Kawa-Zeremonie (nennt man in Bayern „Heimatabend“), bei der ein Amerikaner zum Affen gemacht wurde, eine zwar interessant ausgestattete, aber im Verfall begriffene Kirche, ein sehr schön angelegter Golfplatz, zu dem allerdings das wohl miserabelste Golf-Clubhaus der Welt gehört und der Flughafen.
Am Anfang unserer Rundfahrt dachte ich, dass wohl meine lauthals zur im Bus laufenden Weihnachtsmusik von Boney M. im Chor mit 16 Amerikanern „Jingle Bells“ und „Felice Navidad“ singende Gattin das negative Highlight der Tour werden würde, doch wurde ich schnell eines besseren belehrt. Eigentlich schade (nicht um Boney M., sondern um die Insel)!
Ach ja, noch etwas ist uns aufgefallen: Wie auch in Französisch Polynesien werden hier die Toten zumeist im Vorgarten bestattet, was weitreichende Konsequenzen für die Immobilienpreise hat! Wer verkauft schon gerne seine Eltern? Und wer kauft gerne ein Grundstück mit fremden Leichen?
PS: Ulrike singt nicht nur lauthals amerikanische Weihnachtslieder zur Musik von Boney M., sie macht auch schöne Fotos (dieser Satz wurde auf ausdrücklichen Wunsch meiner Gattin aufgenommen).