Gestern in den frühen Morgenstunden haben wir den Äquator überquert. Aus diesem Anlass führte Neptun höchstpersönlich am Abend die Zeremonie der Äquatortaufe durch, bei der die Pollywogs (Personen, deren erste Äquatorüberquerung das war) in den Kreis der Shellbacks (Personen mit mindestens einer vorherigen Äquatorüberquerung) eingeführt wurden. Höhepunkt der Zeremonie war, dass die Pollywogs die heilige Meerjungfrau küssen mussten, um zu Shellbacks zu werden. Ich habe das aber nicht gemacht, weil ich nicht sicher war, dass die heilige Meerjungfrau wirklich Jungfrau war 😉
Monats-Archiv: Dezember 2015
Rettungsaktion
Gestern mittag wurde der Patient – ein junger Mann der Crew – in einer spektakulären Aktion von Bord geholt und mit dem Helikopter zu einer Notoperation ins Krankenhaus nach Belém geflogen. Er soll alles gut überstanden haben.
Leider hat die Rettungsaktion viel Zeit gekostet, so dass wir bei Santarém nicht mehr an Land gehen können. Es liegt dort der „Alter do Chão“ ein sehr schöner Strand, den wir nun nicht mehr besuchen können.
Mittlerweile sind wir vor der Mündung des Amazonas in den Atlantik angekommen. Da im Moment Trockenzeit ist, führt der Amazonas nicht viel Wasser und da er viele Sedimente ins Meer spült, ist der Atlantik hier nicht sehr tief. Da das Schiff aus Sicherheitsgründen mindestens 2m Wassertiefe unter dem Kiel braucht, musste der Kapitän die Stabilisatoren einfahren, damit die Wassertiefe ausreicht. Wir merken das an den starken Schwankungen des Schiffs im unruhigen Atlantik.
Übrigens funktioniert auf dem Amazonas das Wassergewinnungssystem des Schiffes nicht, weil dies auf Salzwasser ausgerichtet ist. Wir sind daher gebeten worden, Wasser zu sparen. Na ja, machts nichts, trinken wir halt Champagner!
Am Zweiten Weihnachtstag gab es die traditionelle „Blockparty“, bei der die Gäste spontan auf die Flure gehen und ihre Nachbarn kennen lernen. Als Variation dazu gab es gestern eine „Ship Wide Down Home Party“ getrennt nach Herkunft der Gäste. Dazu wurden auch die Zahlen der Herkunftsländer veröffentlicht. Die stärkste Gruppe ist erwartungsgemäß die der Amerikaner mit 188 Personen, zweitstärkste Gruppe sind (unerwartet!) die Briten mit 155 Personen, gefolgt von den Kanadiern mit 59. Erstaunlicherweise stellen die Niederländer die viertstärkste Gruppe mit 52 Gästen, die Deutschen bieten mit 29 Personen eine respektable Anzahl und sogar die Belgier sind mit 21 Personen dabei.
Hier noch einige Bilder der Rettungsaktion:
Wieder ein Notfall an Bord!
Heute morgen wurden wir durch eine Durchsage des Kapitäns darüber informiert, dass das Schiff seit 2 Uhr in der Nacht einen anderen Kurs fährt. Es gibt wieder einen Notfall an Bord, der sich diesmal noch viel dramatischer anhört als der letzte: Innere Blutungen, der Patient muss schnellstmöglich in ein Krankenhaus.
Nach Rücksprache mit den in der Nähe befindlichen Rettungseinrichtungen wurde entschieden, dass das Schiff Kurs auf São Luís nimmt und zeitgleich ein Rettungshubschrauber aus dem etwa 300 bis 400 km Luftlinie entferntem Belém nach São Luís fliegt, dort aufgetankt wird und anschließend das Schiff ansteuert. Mangels Hubschrauberlandeplatz auf dem Schiff wird dann der Patient über eine Seilwinde an Bord des Helikopters geholt und sofort ins Krankenhaus von Belém geflogen. Hoffen wir, dass alles gut geht.
Kurzer Besuch in Recife
Die Liegezeit in Recife war kurz, gerade so lang, um einen oberflächlichen Eindruck von der Stadt zu bekommen. Recife hat etwa 2 Millionen Einwohner und ist damit etwa so groß wie Hamburg. Die Stadt liegt an drei Flüssen, die in den Atlantik münden und wird wegen der weit verzweigten Wasserwege auch „das brasilianische Venedig “ genannt. Unsere Stadterkundung führte uns daher auch mit einem Katamaran über die Flüsse und durch den Hafen, allerdings hatten wir nicht die Assoziation „Venedig“ sondern fühlten uns wegen der Durchfahrt unter einigen der 39 Brücken der Stadt eher an eine Schiffstour durch Berlin erinnert. In Recifes Altstadt stehen noch einige schöne Häuser aus Brasiliens holländischer Kolonialzeit, viele Gebäude sind allerdings auch stark beschädigt und müssten dringend restauriert werden.
Gut gefallen hat uns ein Besuch in der „Casa da Cultura“, einem ehemaligen Gefängnis, in dem die winzigen Zellen heute kleine Geschäfte beherbergen, in denen einheimische Handwerkskunst angeboten wird.
Weihnachtsgrüße
Wir wünschen allen lieben Menschen da draußen ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das Neue Jahr.
Wir möchten euch ein Gedicht mit auf den Weg geben, das 1927 erschienen ist, aber aktueller erscheint denn je:
Weihnachtslied, chemisch gereinigt
Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte Euch das Leben.
Das genügt, wenn man’s bedenkt.
Einmal kommt auch eure Zeit.
Morgen ist’s noch nicht soweit.
Doch ihr dürft nicht traurig werden.
Reiche haben Armut gern.
Gänsebraten macht Beschwerden.
Puppen sind nicht mehr modern.
Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Allerdings nur nebenan.
Lauft ein bisschen durch die Straßen!
Dort gibt’s Weihnachtsfest genug.
Christentum, vom Turm geblasen,
macht die kleinsten Kinder klug.
Kopf gut schütteln vor Gebrauch!
Ohne Christbaum geht es auch.
Tannengrün mit Osrambirnen –
Lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!
Reißt die Bretter von den Stirnen,
denn im Ofen fehlt’s an Holz!
Stille Nacht und heil’ge Nacht –
Weint, wenn’s geht, nicht! Sondern lacht!
Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!
Morgen, Kinder, lernt fürs Leben!
Gott ist nicht allein dran schuld.
Gottes Güte reicht so weit …
Ach, du liebe Weihnachtszeit!
von Erich Kästner
Rio de Janeiero
Nach insgesamt 6 Seetagen über den die meiste Zeit kinderpopoglatten Südatlantik sind wir am 21.12 gegen 11 Uhr hier in Rio angekommen. Die Hafeneinfahrt ist ein Erlebnis!
Rio liegt in einer riesigen Bucht mit nur einem einzigen Zugang zum Meer und konnte daher in Kolonialzeiten gut gegen Angreifer, die mit Segelschiffen kamen, verteidigt werden. Reste der portugiesischen Befestigungsanlagen sind noch rechts und links der Hafeneinfahrt zu erkennen. Linker Hand begrüßte uns der Zuckerhut, in der Ferne war die Christusstatue auf dem Corcovado zu erkennen. Nach einer halben Runde um den Flughafen erreichten wir unseren Liegeplatz. Eskortiert wurden wir bei unserer Hafeneinfahrt von einem Schwarm Fregattvögel. Obwohl wir hier auf etwa gleicher Höhe wie vorher in Namibia sind, ist das Wetter in Rio mit heißen 30 bis 35 Grad und fast wolkenlosem Himmel deutlich tropischer als in Namibia. In Walvisbaai hatten wir z. B. über Tag lediglich etwa 25 Grad und abends, nachts und morgens war es deutlich frischer.
Nachdem der Patient, der einige Tage in der Krankenstation versorgt wurde, glücklich und wohlbehalten von Bord geholt und ins Hospital gebracht worden war, machten auch wir uns fertig für eine erste Erkundung der Stadt. Spektakulär hierbei: die Fahrt mit der Seilbahn zum Zuckerhut und die kurze Wanderung dort oben. Die Rückfahrt ging dann an den berühmten Stränden von Ipanema und Copacabana vorbei durch die Stadt zum Schiff.
Den Ausflug am zweiten Tag hätten wir uns sparen können, weil wir nichts Neues gesehen haben, aber am dritten Tag wurde es noch einmal spektakulär. Diesmal nämlich ging der Weg rauf mit der Zahnradbahn auf den Corcovado zur Christusstatue. Bei hervorragender Rundumsicht konnten wir bis weit in die Ferne die ganze Schönheit Rios bewundern. Die Zahnradbahn wie auch die Seilbahn zum Zuckerhut wurden von einer Schweizer Firma gebaut, als Bonbon bekommt man mit der Fahrkarte auf den Corcovado eine 50%ige Ermäßigung auf den Fahrpreis zum Jungfraujoch! Bemerkenswert ist auch noch, dass die Fahrt zur Christusstatue durch ein Stück intakten Regenwald geht mit vielen Bäumen voll mit reifen Jackfruits. Dies ist mit etwa 120 Quadratkilometern der größte innerstädtische Regenwald der Welt.
Übrigens gehen die Einheimischen hier davon aus, dass die Olympischen Spiele 2016 nicht hier stattfinden werden und wenn man die vielen angefangenen Baustellen sieht und beobachtet, dass dort so gut wie nicht gearbeitet wird, kann man das auch als Besucher gut nachvollziehen. Als Geheimtipp der Einheimischen ist Toronto in Kanada Favorit. Wir werden es sehen.
Atlantiküberquerung
Aus unserem Besuch von St. Helena wurde nichts, weil es an Bord einen Notfall gab. Wir hatten schon Kurs auf die zum United Kingdom gehörende einsame Insel im Südatlantik genommen, als der Kapitän in der vorletzten Nacht eine Entscheidung treffen musste. Zur Alternative stand die Rückkehr nach Namibia, nach Rücksprache mit den dort zuständigen Einrichtungen konnte allerdings dort die Behandlung nicht durchgeführt werden. Ein Hubschrauber aus Kapstadt hätte die Strecke nach Walvisbaai wegen der großen Entfernung nicht zurücklegen können. Auch in St. Helena konnte die lebensbedrohliche Erkrankung nicht behandelt werden. Der Flughafen in St. Helena ist noch nicht fertig, ansonsten hätte der Patient über einen 4stündigen Flug von St. Helena nach Kapstadt transportiert werden können. Also blieb nur die Möglichkeit, den Kurs zu ändern und gleich Rio de Janeiro anzusteuern. Seitdem brettern wir full speed (20,9 kn, das entspricht fast 39 km/h) über den spiegelglatten Südatlantik und hoffen auf Rückenwind, um noch ein wenig früher anzukommen. Geplant ist die Ankunft für den 21. Dezember gegen 5 Uhr morgens und damit eineinhalb Tage früher als vorgesehen. Der Schiffsarzt hat alles in seinen Möglichkeiten liegende getan, um den Zustand des Patienten zu stabilisieren und sein Leben zu erhalten, doch die Möglichkeiten auf einem Schiff sind naturgemäß begrenzt.
Um einmal die Entfernungen zu verdeutlichen: Wir sind momentan ca. 2800 km von Walvisbaai entfernt und haben noch ungefähr 3300 km bis Rio.
Von maulenden Amerikanern, lustigen Holländern, de Fleech, einem Klassenclown und normalen Menschen
Manchmal entsprechen afrikanische Reisebusse nicht westlichen Standards, manchmal! Dann ist die Lüftung zu laut (alternativ: der Bus zu warm) und die Ansage der Reiseleiterin zu leise (Leisereiterin?). Manchmal kommt dann noch dazu, dass das Hörvermögen von Menschen in fortgeschrittenem Alter nachlässt. Wenn aber alles dies zusammenkommt, ist die Katastrophe perfekt!
So geschehen bei der Fahrt durch Kapstadt zum Tafelberg. Wenn dann aber lautstark gemault wird und nicht der eigene Anteil an der Misere gesehen wird (Stichwort: Hörvermögen), sind garantiert Amerikaner im Bus. Dann ist schon eher jemand zu ertragen, bei dessen Äußerungen jedes Mal der halbe Bus in wieherndes Gelächter ausbricht, weil hier offenbar eine Rolle aus der Jugend über die Jahre gerettet wurde.
Da lobe ich mir doch unsere holländischen Nachbarn, mit denen wir ja bekanntermaßen manchmal „frotzeln“ und uns gegenseitig necken, wie das unter Geschwistern nun mal so ist. Die sind uns in vielen Dingen deutlich ähnlicher, als manche Menschen von jenseits des großen Teiches. So auch Jan und Jurjen, die immer ein freundliches Winken für uns haben sowie einen flotten Spruch auf den Lippen. Die beiden scheinen ähnliche Ansichten wie wir zu haben und auch ähnliche Interessen, und so laufen wir uns immer wieder über den Weg.
Ach ja, ein paar Deutsche sind auch noch hier auf dem Schiff, unter anderem jemand, den wir „de Fleech“ getauft haben, weil er abends meistens eine solche trägt. Auch er läuft uns häufiger über den Weg, scheint mit seiner Frau aber eher die Gesellschaft der Amerikaner zu bevorzugen.
Es könnte nun der Eindruck entstehen, dass das Publikum hier auf dem Schiff ein spezielles ist. In gewisser Weise stimmt das auch, weil das gemeinsame Interesse am Reisen im Allgemeinen und am „Kreuzfahren“ im Besonderen verbindet. Im Grunde genommen aber ist es wie in der Wirklichkeit draußen auch: Es gibt „so ne und so ne“.
Namibia
Namibia steht schon seit längerem auf unserer ToDo-Liste und so haben wir die letzten beiden Tage genutzt, uns einen Eindruck von dem Land zu verschaffen. Von Lüderitz aus haben wir eine Fahrt in die Wüste unternommen und haben Oryx-Antilopen, Wildpferde bzw. Nachfahren von ausgewilderten Nutzpferden und Strauße beobachten können. Beeindruckend war, dass die Wüste am winzigen Hafenort Lüderitz bis unmittelbar ans Meer reicht. Beeindruckend ist auch, dass viele der weißen Einwohner Namibias ein sehr gepflegtes Deutsch sprechen und mit Vornamen Bernd, Johann, Reinhard oder Fritz heißen. Da Namibia einmal deutsche Kolonie war, sind hier noch viele Familien anzutreffen, die die deutsche Kultur pflegen.
Von Lüderitz aus ging die Reise weiter nach Walvisbaai (was soviel heißt wie Walfisch Bucht), wo wir eine Stadt- und Wüstentour machten und große Kolonien von Flamingos sehen konnten. Ein kleines Museum in Swakopmund gab Einblicke in Kultur, Geschichte und Tierwelt Südwestafrikas und wurde liebevoll betreut von einem deutschsprachigen Herrn. Auch in der urtümlichen ehemaligen Brauerei des Ortes, die als scheinbar gut gehende Kneipe betrieben wurde, saßen Einheimische und sprachen uns auf Deutsch an. Wir bestellten je einen halben Liter einheimisches Bier vom Fass und bezahlten 50 N$, was soviel wie 3€ sind. Überall im Ort war die deutsche Geschichte präsent, in den Namen der Hotels und Kneipen, den Straßenbezeichnungen und den Namen der Geschäftsinhaber. Auch viele der schwarzen Einwohner Namibias verstehen neben der Amtssprache Englisch Deutsch und natürlich Afrikaans, das die Standardsprache zur Verständigung zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen ist.
Heute stand noch eine „Dolphin and Seal Cruise“ auf dem Programm, bei der wir schon im Hafen Besuch von Pelikanen und einem kleinen Seehund bekamen. Delfine sahen wir auch und riesige Seehundkolonien (insgesamt etwa 2 Millionen Tiere) auf einer flachen, sandigen Halbinsel.
Kapstadt und Tafelberg
Mittlerweile haben wir Kapstadt verlassen und befinden uns auf dem Weg nach Lüderitz / Namibia. In Kapstadt haben wir eine geführte Tour durch die Stadt und hinauf auf den Tafelberg gemacht. Agnes, unsere Fremdenführerin, kommt aus Deutschland und arbeitet 6 Monate des Jahres in Kapstadt und 6 Monate in Berlin. Nicht die schlechteste Wahl, wenn man das Wetter betrachtet. In Berlin macht sie englischsprachige Führungen und in Kapstadt üblicherweise solche in deutscher Sprache. Dass sie für uns eine Führung in Englisch gemacht hat, war also eher die Ausnahme.
Am besten hat uns bei der Führung der Besuch des Tafelbergs gefallen. In zweierlei Hinsicht hatten wir dabei Glück: Die Schlangen vor dem Eingang zur Seilbahn waren relativ kurz, gemessen an dem was sonst hier los ist, und obwohl es unten – wie fast immer in Kapstadt – windig war, herrschte auf dem Hochplateau Windstille. In Kombination mit strahlendem Sonnenschein und sehr guter Fernsicht traumhafte Bedingungen.
Bilder der Safari
…und hier kommen noch ein paar Bilder der Safari…
Die „Big Five“ sind komplett!
Heute morgen sind wir zum letzten Mal um 7 Uhr losgefahren, um unsere „Sammlung“ zu komplettieren. Es war wieder großartig!
Nach einer langen Fahrt durch holpriges Gelände entdeckten wir zunächst eine Straußenfamilie, die beiden Eltern mit 4 Küken. Eigentlich war unser Ziel, einen Geparden zu beobachten. Den fanden wir dann auch, allerdings lag er (bzw. sie) faul unter einem Baum und reckte sich ab und an. In der Nähe herumlungernde Schakale deuteten darauf hin, dass sie Beute gerissen hatte und sich vom Fressen ausruhte. Da der Baum 200 m weit entfernt in unwegsamem Gelände stand, war das nicht so genau auszumachen.
Auf der Weiterfahrt kamen wir sogar doch noch in den Genuss, einen Löwen beobachten zu können. Es handelte sich um ein Jungtier, das sich nicht weit vom Weg entfernt hinter einem Lavendelbusch niedergelassen hatte. Wie uns der Ranger einer anderen Gruppe sagte, war der Mutter der Trubel wohl zu viel geworden und sie hatte sich verzogen. Der kleine Löwe aber schien uns genau so aufmerksam zu beobachten wie wir ihn. Er war keine 10 m von uns entfernt.
Auf der Rückfahrt zur Lodge lief uns dann wieder die Gruppe von 5 Nashörnern, die wir gestern bereits gesehen hatten, über den Weg und begleitete uns ein ganzes Stück. Auch diese Tiere hatten keine Scheu, hielten sich ganz nahe bei uns auf (beinahe so nahe, wie am Vortag die Elefanten) und gaben uns reichlich Gelegenheit, sie zu beobachten.
Beinahe hätte ich vor lauter Großtieren noch etwas wichtiges vergessen: Im Park gab es erstaunlich viele Schildkröten, die immer wieder unseren Weg kreuzten.
Auf Safari
Am ersten Tag der Safari haben wir von den „Big Five“ (Elefant, Giraffe, Büffel, Nashorn und Löwe) schon vier gesehen, nur der Löwe fehlt noch. Der Wildreichtum hier ist wirklich unglaublich. Herden von Antilopen, Zebras, Giraffen, Büffeln, Gnus, Kudus…, sogar eine Gruppe von fünf Nashörnern haben wir gesehen. Dabei haben wir bisher nur zwei Ausfahrten mit dem Landrover gemacht, eine heute morgen und eine am Nachmittag. Da Löwen erst aktiv werden, wenn es nicht mehr so warm ist, hatten wir das für heute abend eingeplant. Wir haben mit unserem Guide Mnoni die ganze Gegend durchkämmt, in der die Tiere (eine Familie mit 2 Jungtieren) zuletzt gesehen wurden – leider vergeblich. Möglicherweise hatten sie noch etwas von der letzten Jagd zu fressen und waren zu faul, sich aus ihrem Versteck zu begeben. Schade.
Morgen früh geht es noch einmal raus, vielleicht sehen wir dann noch einen Geparden. Um 12 Uhr geht unser Transport zum Flughafen und der Flug zurück nach Kapstadt, von wo wir sofort auf die RSS Mariner gebracht werden. Die darauf folgende Nacht verbringen wir an Bord, am darauf folgenden Tag liegen wir im Hafen und machen noch einen Ausflug zum Tafelberg, bevor wir Richtung Namibia auslaufen.
Wir waren nicht das letzte Mal in Südafrika!
Nach dem Frühstück haben wir unser Gepäck ins Auto geladen und sind von Stellenbosch aus durch die Weinregion nach Kapstadt gefahren. Dabei ist ein Entschluss gereift, der vorher auch schon latent da war: Hierhin kommen wir noch einmal und bringen mehr Zeit mit.
Auf dem Weg sind wir an schönen Weingütern vorbei gekommen und haben uns eins davon genauer angesehen. Schade, dass wir nicht mehr Zeit hatten, länger zu bleiben, ein paar Tage hätten wir es dort schon ausgehalten. Dem Gut angegliedert ist ein großzügiger Park, der für die Öffentlichkeit freigegeben ist, und im Gutshof selbst gibt es eine urige Bäckerei, eine Metzgerei, einen Souvenirshop, einen Hofverkauf für landwirtschaftliche Produkte, einen Gemüse- und einen Kräutergarten, ein Museum sowie eine Rezeption für die Cottages, die man mieten kann.
Wir haben aus der Kapregion übrigens den Eindruck gewonnen, dass es absolut kein Problem ist, hier auch kurzfristig noch ein schönes Zimmer zu bekommen.
Gegen 13 Uhr kamen wir in Kapstadt an und gaben nach dem Einchecken in unser Hotel für eine Nacht den Mietwagen bei der Avis Niederlassung ab. Den Weg zurück zum Hotel erledigten wir zu Fuß und hatten dabei Gelegenheit, die Stadt ein wenig kennenzulernen.
Morgen geht es gegen Mittag mit dem Flieger nach Port Elizabeth und von da aus in die Amakhala Safari Lodge, auf die wir uns schon sehr freuen.
Die Anreise ist geschafft!
Noch einmal früh aufgestanden, dann war alles ganz easy: Kurz nach acht waren wir in Kapstadt, nahmen den Mietwagen in Empfang (einen Dodge Journey SUV, ein „Upgrade“ auf den bestellten Wagen) und programmierten das Navi Richtung Stellenbosch („Church Street“ war der Software nicht bekannt, hinterher haben wir rausbekommen, dass wir „Kerkstraat“ hätten eingeben müssen (Gruß an Ra., du hättest das sicher gewusst)).
Unser Hotel ist traumhaft, ein kleines Hotel mit ganz viel Charme. Das Essen ist hier überall gut und preiswert, der Wein mit umgerechnet 4,50 € „erschwinglich“ (die Flasche, nicht das Glas und zwar im Restaurant, nicht im Verkauf! 😄). Am ersten Abend sind wir gleich in einer kleinen Szene-Weinbar gelandet, in der man die begehrten Tische im Außenbereich reservieren muss, was wir dann für heute Abend auch gemacht haben.
Stellenbosch ist eine kleine Stadt in der Weinregion Südafrikas mit etwa 150.000 Einwohnern, darunter etwa 30.000 Studenten, und hat die renommierteste Universität Südafrikas.
Einmal in der Gegend, durfte selbstverständlich eine Wildsafari nicht fehlen und so besuchten wir die…
…Pinguine am Boulders Beach.
Richtig gelesen, es gibt in Afrika auch Pinguine in einer großen Kolonie von etwa 3.000 Tieren.
Nun sitzen wir also wieder bei Brampton (Weinbar, Wahlspruch: „All you need is love – but a little wine now and then doesn’t hurt“), lassen uns den südafrikanischen Chardonnay schmecken (Cheers!) und wenn wir heute Abend wieder im Hotel sind, werden Bilder hochgeladen. Zunächst aber genießen wir noch etwas das angenehm warme Wetter Südafrikas.
Weiter geht’s
Um 4:30 Uhr ging der Wecker, um 6:30 Uhr saßen wir in der Lufthansa Lounge beim Kaffee. Zum Glück wurde das Abfluggate geändert, so dass wir nicht so weit laufen mussten.
Um 8 Uhr startete dann endlich unser Flug nach Johannesburg. Über unseren Anschlussflug nach Kapstadt konnte uns allerdings niemand etwas sagen. Klar war, dass wir in Johannesburg unsere Koffer vom Band holen und durch den Zoll bringen mussten. Klar war uns allerdings auch, dass – wenn wir es überhaupt heute noch nach Kapstadt schaffen würden – wir dort gegen Mitternacht ankommen würden und unseren bestellten Mietwagen nicht mehr in Empfang nehmen könnten. Die Weiterfahrt nach Stellenbosch in unser gebuchtes Hotel hätten wir uns abschminken können.
Am Airport in Johannesburg gelang es Ulrike dann endlich, auch die Mitarbeiter von Lufthansa davon zu überzeugen, dass es am besten ist, wenn wir die Nacht hier bleiben.
So sitzen wir nun eine weitere Nacht fest, diesmal in einem drittklassigen Hotel, in dem es zunächst keine Nichtraucherzimmer mehr gab. Einen Voucher für die Übernachtung und das Abendessen hatte man uns vergessen zu geben, der junge Mann an der Rezeption schien noch in der Ausbildung zu sein und so nahm die ganze Eincheckprozedur gut und gerne eine dreiviertel Stunde in Anspruch. Erst als plötzlich ein Airportmitarbeiter mit dem fehlenden Voucher auftauchte, ging es schneller und plötzlich war auch wieder ein Nichtraucherzimmer verfügbar.
Auch die kommende Nacht wird wieder kurz sein, weil man uns auf die erste Maschine nach Kapstadt gebucht hat – und die geht um 6 Uhr – hoffentlich pünktlich.
Es geht schon gut los…
Eigentlich säßen wir jetzt im Flieger nach Johannesburg – eigentlich!
In Wahrheit sitzen wir im Con.nex.ion des Steigenberger Airport Hotels in Frankfurt und warten auf unseren Cesars Salad und das kam so:
Wir saßen schon im Flieger und schlürften gerade das erste Glas Champagner, als der Captain berichtete, dass es am Flieger eine Leckage gibt, aus der Öl tropft. Die Reparatur würde drei Stunden dauern. Danach dürften wir allerdings „aus politischen Gründen“ nicht mehr starten, da in Frankfurt Starts nur bis 23 Uhr erlaubt seien.
Also lassen wir uns unseren Cesars Salad schmecken (der ist nämlich mittlerweile gekommen) und machen morgen früh um 8 Uhr einen neuen Versuch…
Wir sind mal gespannt, wie es dann weitergeht, weil über die weiteren Verbindungen werden wir erst informiert, wenn wir in der Luft sind!
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