Gestern verließen wir den Etosha Nationalpark in östlicher Richtung und fuhren zu unserer letzten Unterkunft, der Otjiwa Game Ranch. Die Fahrt war eine Tortur für uns; mit nicht funktionierender Klimaanlage wurden schnell 36° C in unserer Klapperkiste erreicht, der nach innen heizende Motor verstärkte diesen Effekt nur noch. Es gab Plätze im Bus, die auch noch die durch die Fenster (ohne Möglichkeit der Abschattung) herein strahlende Sonne voll abbekamen. Da war ein Stopp in der Ombili Stiftung sehr willkommen.
Die Stiftung kümmert sich um eine der ältesten Menschengruppen der Welt, die San, auch Buschleute genannt. Diese Menschen wurden aus ihrem angestammten Lebensraum gerissen und in ihr jetziges Gebiet gebracht. Die Stiftung versucht mit Hilfe überwiegend deutscher Sponsoren, den Menschen zu ermöglichen, ein eigenständiges Leben zu führen und ihre Kultur zu bewahren. Wir wurden von einem jungen San durch das Dorf geführt und mit den laufenden Projekten vertraut gemacht.
In der Lodge angekommen, genossen wir den kühlenden Pool und beobachteten von dort aus, wie die unterschiedlichsten Tiere das Wasserloch aufsuchten, das direkt hinter dem Pool liegt.
Heute morgen fuhren wir schon um 6:30 Uhr vor dem Frühstück mit Johan in einem Toyota LandCruiser auf die Pirsch nach Breitmaulnashörnern. Obwohl Johan uns versicherte, dass er die Rhinos gut kennen würde und uns bei einer Pirsch zu Fuß durch den Busch keine Gefahr drohen würde, war uns doch etwas seltsam zumute, als wir aus dem Toyota angesichts der ersten Rhinos ausstiegen; im Etosha Park war es streng verboten, das Fahrzeug zu verlassen.
Nachdem Johan die Windrichtung geprüft und uns eingeschärft hatte, alle Geräusche zu vermeiden, pirschten wir uns an und waren in der Lage, einige gute Fotos von einer Rhino-Mutter mit ihrem etwa 3-jährigen Kind zu schießen. Als dann doch ein Stöckchen unter einem Schuh knackte, wurden die Rhinos auf uns aufmerksam und blieben nicht mehr lange an dieser Stelle. Johan fuhr weiter mit uns und las die Fährten. Er wollte uns zu einer größeren Gruppe bringen, die in der Nähe sein musste. An einer Schneise stiegen wir aus und pirschten zu Fuß weiter. Es dauerte eine ganze Zeit, bis wir die Gruppe fanden. Johan verstand es, die Rhinos durch leise Töne in eine Position zu bringen, in der sie besonders fotogen waren und so kamen wir mit Verspätung aber sehr zufrieden beim Frühstück an.
Nach der gestrigen Erfahrung mit unserem Saunabus verzichteten wir gemeinsam mit der Hälfte unserer Reisegruppe auf die Fahrt zum Waterberg und zur anstehenden Wanderung, obwohl wir diese gerne gemacht hätten. Motto: Keine Minute länger als unbedingt nötig in diesem Fahrzeug! Statt dessen verbrachten wir einen entspannten Tag im Schatten am Pool. Morgen müssen wir noch lange genug auf unserer Fahrt nach Windhoek in dieser Rappelkiste mit unzumutbaren Temperaturen verbringen. Neben einer Stadtrundfahrt in Windhoek werden wir noch etwas Freizeit für letzte Einkäufe haben bevor es dann zum Flughafen und zurück nach Hause geht.
Auf der Fahrt
Ombili Stiftung
Zu Fuß auf Nashornpirsch
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