Vielleicht hatte ich ja den falschen Veranstalter, aber das würde ich nicht wieder machen. 8:50 Uhr einsammeln am Hotel ist ja noch in Ordnung. Ein bis auf den letzten Platz gefüllter Bus bis Playa del Carmen auch noch. Im Bus aber zeigte sich schon, dass das ein etwas größeres logistisches Unternehmen werden würde: Die Insassen hatten ganz unterschiedliche Ausflüge gebucht, Taucher konnte ich erstmal nicht ausmachen. Immerhin sah sich der Guide meine Tauchlizenz an. In Playa del Carmen das erste Briefing: Spanisch und schlecht verständliches Englisch. Ticketausgabe und dann alle auf die Fähre nach Cozumel. 35 Minuten Überfahrt. Dort dann das zweite Briefing mit Sortieren: Zertifizierte Diver da hin, nicht zertifizierte dort hin, Schnorchler und andere Ausflügler wieder an andere Stellen.
Auf dem Boot fanden sich jede Menge Tanks, wir waren aber nur 4 zertifizierte Taucher. Das sah erstmal ganz gut aus. Dann aber wurde es doch noch eng. Nach dem Ausfüllen der üblichen Papiere ging’s los, aber nicht sehr weit. Das Boot legte an anderer Stelle wieder an und übernahm die restlichen Passagiere, die mit einem anderen Boot gebracht wurden.
Am Tauchplatz wurde es dann hektisch: Schnell die Ausrüstung anlegen, schnell, schnell ins Wasser und sofort abtauchen. Mein Inflator funktionierte erst nicht richtig und blies beim Luftablassen das Jacket gleichzeitig wieder auf. Der Diveguide bekam es dann aber hin und steckte mir gleichzeitig ein weiteres Stück Blei in die Tasche: sicher ist sicher.
Über den Tauchgang an sich kann ich nicht klagen, die Sicht war großartig, bestimmt 50m. Nervig war nur, dass eine der beiden Beißwarzen an meinem Mundstück fehlte, was mir erst auffiel, weil mir der Atemregler immer verrutschte. Also benutzte ich meine Hand, um ihn in Position zu halten. Auch war nicht gerade gut, dass ich in Badehose tauchen musste, obwohl ich einen Wetsuit zum Ausleihen geordert hatte; es gab keinen. Also wieder im 24-25 Grad kaltem Wasser Bibbern. Wir sahen zwei Schildkröten, einen Ammenhai und einen anderen Hai, den ich nicht richtig erkennen konnte, da ich schon im Auftauchen begriffen war. Auch sonst war die Fauna großartig, Fische fast ohne Scheu, viele lohnende Motive für die GoPro.
Nach dem Auftauchen wurden wir vom Boot eingesammelt, wobei das Flossen ablegen und Einsteigen am Heck trotz Atmen durch den Atemregler wegen der stinkenden Abgase, die einem direkt ins Gesicht geblasen wurden, auch kein Vergnügen war.
Der letzte Taucher war gerade an Bord, da ging es schon wieder mit Vollgas zum nächsten Tauchplatz. Es war gerade so viel Zeit, ein oder zwei Stücke Wassermelone zu essen und einen Schluck Wasser zu trinken da hieß es schon wieder: Ausrüstung anlegen.
Schnell hinein und auch wieder gleich abtauchen, die gleiche Prozedur wie beim ersten Tauchgang. Mein Inflator funktionierte allerdings auf Anhieb und meinen Regulator hatten die Jungs auf dem Boot mangels eines neuen Mundstücks gleich komplett getauscht. Dieser machte allerdings beim Atmen starke Pfeifgeräusche. Ich dachte erst, das seien Boote, die über mir hinweg fuhren.
Beim zweiten Tauchgang ging es über ein flaches Sandstück mit einzelnen Korallenformationen. Hier konnten wir viele sehr große Krebse und Langusten unter Korallenüberhängen beobachten, aber auch viele kleine Tiere gab es zu entdecken.
Nach dem Tauchgang ging es zum Lunch in ein Restaurant, das auf größere Gruppen spezialisiert zu sein schien. Um 16:45 Uhr Anstehen für die Fähre um 17 Uhr, 35 Minuten Überfahrt, Sortieren der Fahrgäste und Rückfahrt ins Hotel. Ankunft dort gegen 18:45 Uhr, insgesamt also fast 10 Stunden für 2 Tauchgänge!
Noch einige Worte zu Playa del Carmen und Cozumel: Vielleicht lag es ja daran, dass vor Cozumel wenigstens 10 Kreuzfahrtschiffe lagen; es war voller Touristen, laut und überfüllt, überall Party. Unzählige Carnival- und Royal-Carribean-Kreuzfahrer und Aida-Gruppen kamen uns morgens von Cozumel aus entgegen, am Abend dann schon wieder. Nichts für mich!
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