…heißt „Hallo“ und ist das Zauberwort, das Burmesen ein Lächeln ins Gesicht zaubert, wenn man sie als Fremder so anspricht. Es ist, als ob eine Spannung von ihnen abfällt, wenn der Mensch, der ihnen sehr fremd und exotisch vorkommt, sie mit einem vertrauten Klang begrüßt.
„Experience Local Life in Thanlyin“ hieß unsere heutige Exkursion und versöhnte uns wieder mit dem Land, das uns gestern in einem weniger schönen Gesicht erschien. Die Burmesen scheinen – abgesehen von wenigen dreisten Tempelverkäufern – ein sehr zurückhaltendes Volk zu sein, und das habe ich als sehr angenehm empfunden. Erst wenn man die wenigen Brocken Landessprache, die man vom Tourguide mit auf den Weg bekommen hat anwendet, merkt man, wie freundlich die Leute hier doch eigentlich sind. So ist es uns heute gelungen, einen sehr authentischen Einblick in das tägliche Leben der Menschen in Myanmar zu bekommen.
Unser Weg führte uns zunächst in ein etwa 75.000 Einwohner großes „Dorf“ (Thanlyin) mit einem wuseligen Markt. Am Haupteingang ging es noch sehr übersichtlich zu mit vielen Gemüse- und Obstständen. Zwischendurch gab es auch andere Gegenstände des täglichen Gebrauchs zu kaufen wie Schüsseln und Geschirr, aber auch Möbel wurden angeboten. Je weiter wir uns aber nach unten verirrten, umso abenteuerlicher wurde es. Die Gassen wurden immer enger, das Gewühl immer größer. Es war ein Angriff auf unsere Geruchsnerven. Dabei waren frische Fische noch das harmloseste. Getrocknete Fische und anderes Getier verströmten da ein wesentlich intensiveres Aroma. Zwischendurch immer mal wieder ein Stand, der in großen Schüsseln undefinierbare Fische anbot, die aussahen, als wären sie mit grauem Schlamm überzogen. Am Nachbarstand wurden Enten und Hühner zerlegt, die Hühnerfüße in handliche Portionen zerhackt. Ein Heer von Fliegen wartete darauf, sich niederlassen zu können, wenn die Standbesitzerin einmal nicht so gut aufpasste. Dazwischen magere Hunde, die darauf warteten, dass die Reste auf den Boden fielen.
Nachdem wir uns alles genau angesehen und auch noch etwas erstanden hatten (nein, keinen Fisch und auch keinen Hühnerfuß, nur ein Stück Stoff, das für den Longyi verwendet wird, das traditionelle Kleidungsstück der Burmesen), fuhren wir mit einem Pferdekarren ein Stück durch’s Dorf zu einem Platz, an dem wir in eine Fahrradrikscha umsteigen konnten. Von dort aus ging es zu einem alten Kloster, in dem unser Guide uns einen Einblick in das Leben der Mönche gab. Nach etwa 3,5 Stunden waren wir wieder zurück auf dem Schiff.
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