Ein wenig Statistik…

16 Tage sind wir durch den indischen Bundesstaat Rajasthan getourt. Angefangen hat unsere Reise in Delhi, wo sie auch wieder endete. Etwa 2800 Kilometer sind so zusammengekommen, zum größten Teil in einem bequemen Bus, aber auch mit dem Zug. Kleinere Strecken legten wir mit geländegängigen Fahrzeugen, mit Fahrradrikschas, im Tuk-Tuk, aber auch im Kamelkarren bzw. auf den Rücken von Kamelen zurück. Bunte Paläste, grandiose Tempel, sandfarbene Festungen und viele interessante Sehenswürdigkeiten haben wir zu Gesicht bekommen.

Rajasthan grenzt an die Bundesstaaten Punjab, Haryana, Uttar Pradesh, Madhya Pradesh und Gujarat (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden), sowie an die pakistanischen Provinzen Sindh und Punjab. Mit 342.239 Quadratkilometern ist Rajasthan Indiens flächengrößter Bundesstaat und nur wenig kleiner als Deutschland (Quelle: Wikipedia). Rajasthan hat etwa 69 Millionen Einwohner, die Hauptstadt ist Jaipur.

Was uns besonders gefallen hat, war die Vielseitigkeit der Sehenswürdigkeiten, die gute Organisation der Reise und besonders die netten Mitreisenden, mit denen wir unterwegs waren. Da eine Rundreise, ganz gleich wo und wie, immer auch anstrengend ist, sah unsere Planung noch einen anschließenden Aufenthalt in Dubai vor. Da unser Flug mit Emirates über Dubai nach Delhi und zurück ging, war es ein Leichtes, den Rückflug in Dubai zu unterbrechen. Die drei Tage in der arabischen Wüste schlossen fast nahtlos an die Erfahrungen in der Wüste Thar in Rajasthan an, drei Tage Stadt mit endlosen Shopping Malls müssen in Dubai ebenfalls sein. Morgen geht es dann weiter in ein schönes Hotel am Strand von Dubai, das wir kennen, weil wir schon einige Male dort waren. Die sechs Tage dort sind dann Erholung pur.

Video:

Und immer wieder geht die Sonne auf…

…und wieder unter.

Das Naturschutzgebiet, in dem unser Hotel Al Maha liegt, ist etwa 225 Quadratkilometer groß, das entspricht 5% der Fläche des Emirates Dubai. Natur pur!

Entsprechend sind auch die Aktivitäten, die hier möglich sind. Nachdem es uns am ersten Abend gelüstete, auf Kamelen in den Sonnenuntergang zu reiten, machten wir gestern nachmittag eine Fahrt mit einem geländegängigen Fahrzeug, um einen Überblick über die spezifischen Besonderheiten dieser Wüstenregion zu erhalten. Heute morgen hieß es dann früh aufstehen, um den Sonnenaufgang zu bewundern und die Wüste zu Fuß zu erkunden. Interessant, die Spuren der verschiedenen tierischen Wüstenbewohner zu sehen und zu deuten. Ich fühlte mich an mein früheres Leben als Indianer erinnert. 😉

Mit der Planung für das Naturschutzgebiet wurde 1997 begonnen, im März 2004 wurden die ersten 47 der vom Aussterben bedrohten arabischen Oryx-Antilopen hier angesiedelt. Heute leben im Reservat über 500 Oryx und viele andere geschützte Arten. Die Ranger haben für die Tiere Wasserlöcher angelegt, die alle paar Monate trocken gelegt und gewechselt werden, damit sich die Vegetation um das Wasserloch herum wieder erholen kann. Im arabischen Winter hat man eine gute Sicht auf das Hatta-Gebirge, das schon im Oman liegt.

Heute Abend wollen wir noch einmal bei einem Glas Sekt den Sonnenuntergang genießen, morgen früh sind wir für eine Demonstration der bei Emiratis äußerst beliebten Falknerei angemeldet.

An diesem Fleckchen Erde gefällt uns besonders die weitgehende Unberührtheit der Natur, die klare Fernsicht, die gute Luft (besonders früh morgens) und die mit der Tageszeit wechselnden Wüstenstimmungen, die teilweise etwas Meditatives haben.



Kamelritt in den Sonnenuntergang:



Fahrt durch die Wüste:



Nature Walk bei Sonnenaufgang:



Impressionen aus dem Resort:

Letzter Tag unserer Rundreise durch Rajasthan

Gestern war der letzte Tag unserer Rajasthan-Rundreise. Abfahrt von Agra war nicht ganz so früh und auch das Besichtigungsprogramm hielt sich in Grenzen: Wir besuchten einen wichtigen Tempel der Hindus in Krishnas Geburtsort Mathura. In der am Yamuna gelegenen Stadt erblickte Krishna religiösen Überlieferungen zufolge im nun heiligen Janmabhumi-Tempel das Licht der Welt. Hier ist die Verehrung Krishnas besonders groß. Die Geschichte seiner Kindheit spielt eine besonders große Rolle, weshalb die Stadt auch ein wichtiger hinduistischer Wallfahrtsort ist. Die Sicherheitsvorkehrungen waren besonders streng; man durfte nichts mitnehmen, keine Kamera, kein Mobiltelefon, keine Smartwatch, nichts zu essen oder zu trinken, keine Metallgegenstände, keinen Kugelschreiber und noch nicht einmal eine Geldbörse. Geld, das lose in einer Hosentasche steckte, war erlaubt. Es wurde ganz genau kontrolliert, dass diese Bestimmungen auch eingehalten wurden. Wir mussten durch einen Metalldetektor gehen und wurden sehr sorgfältig abgetastet. Es spricht für sich, dass es da nicht möglich war, Fotos zu machen.

Am Nachmittag kamen wir in unserem Hotel in Delhi an und hatten ein paar Stunden Zeit, uns frisch zu machen. Nach einem gemeinsamen Abendessen in der Gruppe mussten wir unsere Mitreisenden verabschieden. 🙁
Die Gruppe war wirklich sehr toll (eine richtige Wohlfühlgruppe) und so fiel es uns entsprechend schwer, Abschied zu nehmen.

Wir blieben noch die ganze Nacht, weil unser Flug erst heute morgen ging. Unser Fahrer holte uns pünktlich ab und 20 Minuten später waren wir am Flughafen. Der Flug war ruhig und auch der Abholservice am Flughafen in Dubai klappte reibungslos. Der Fahrer brachte uns in das etwa 60 Kilometer von der Stadt entfernt liegende Wüstenresort Al Maha, das in einem riesigen Naturschutzgebiet liegt. Da wir in der Wüste Thar schon geübt hatten, war unsere erste Aktivität ein Kamelritt zum Sonnenuntergang in die Wüste. Der Sonnenuntergang war grandios. Ganz ohne den in Indien allgegenwärtigen Smog sieht das doch gleich viel schöner aus. Pro Tag sind im Zimmerpreis zwei solcher Wüstenaktivitäten eingeschlossen, die wir auch alle wahrnehmen möchten.

Das Beste kommt zum Schluss: Taj Mahal…

…und das Rote Fort Agra.

Es ist ein Bild davon in jedem Indien-Reiseführer zu finden: Das berühmte Grabmal und Wahrzeichen Indiens, der 1643 fertig gestellte Taj Mahal. Früh am Morgen war es so weit. Per Elektrofahrzeug fuhren wir bis zum Eingang und wenig später hatten wir das Meisterwerk der Baukunst vor uns. Ganz aus weißem Marmor erbaut mit prächtigen Einlegearbeiten aus Achat, Karneol und Lapislazuli, strahlt es einen unbeschreiblichen Zauber aus. Wir durften uns in die Schlange der ausländischen Besucher einreihen, die bei weitem nicht so lang war wie die Schlange der Inder, aber dafür hatten wir ja auch den dreifachen Preis bezahlt wie die Einheimischen. In Auftrag gegeben hatte das Mausoleum der Mogul Shah Jahan für seine plötzlich gestorbene Lieblingsfrau Mumtaz Mahal. Neben ihrem Sarkophag liegt der Mogulherrscher seit Jahrhunderten im Tode vereint.

Nur etwa 2 Kilometer weiter erwartete uns ein weiterer Höhepunkt: Das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Rote Fort Agra. Die 1570 in Form eines Halbmondes erbaute majestätische Anlage war über Generationen hinweg Sitz und Machtzentrum des Mogulreiches. Wir hatten reichlich Zeit uns alles anzusehen und zu fotografieren.



Taj Mahal:



Das Rote Fort Agra:

Unterwegs nach Agra

Weil die Straßenverhältnisse zwischen Ranthambore und Agra katastrophal sind, fuhren wir heute mit dem Zug nach Bharatpur. Den Bus hatten wir gestern nachmittag bereits mit dem Hauptgepäck auf die Reise geschickt und nur einen Tagesrucksack im Hotel behalten. Wir mussten schon sehr früh los und stiegen mit einer Picknickbox ausgestattet in den Zug ein. Die 2,5-stündige Fahrt ging schnell vorüber. In Bharatpur wartete bereits unser Bus auf uns und brachte uns nach Fatehpur Sikri, der ehemaligen Hauptstadt des Moguls Akbar, die ebenfalls auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO steht. Einst als Hauptstadt geplant, ging schon bald das Wasser zur Neige und die Stadt musste aufgegeben werden. An den Wänden der Sandsteinpaläste hat die Malerei die Jahrhunderte zum größten Teil leider nicht überdauert, doch die spinnwebfein gemeißelten Marmorfenster sowie das orientalisch verzierte Herrschaftsgebäude mit persischen Kuppeln zeugt von der einstigen Pracht. Hier und da lassen sich auch noch verblichene Reste der goldenen Wandmalereien erahnen.

Weiter ging’s zum Itimad-ud-Daula-Mausoleum, das oft auch als das Baby Taj bezeichnet wird. Das vergleichsweise kleine, kostbar ausgestattete Grabmal gilt als Vorläufer der beeindruckenden Mogularchitektur und somit auch des Taj Mahal. Erdacht wurde es von der einflussreichsten Frau in der Geschichte der Moguln.

Am Nachmittag trafen wir in Agra ein und besuchten den nördlich des Yamuna-Flusses gelegenen Garten von Mehtab Bagh. Von hier aus hatten wir einen tollen ersten Blick auf das auf der anderen Seite des Flusses gelegene Taj Mahal.



Fatehpur Sikri:



Itimad-ud-Daula-Mausoleum:



Erster Blick auf das Taj Mahal aus dem Garten von Mehtab Bagh: