Nach 5 Tagen Shanghai zu sagen, man würde China kennen, wäre vermessen. Was man aber sagen kann, dass man einen guten Einblick in das Leben einer chinesischen Großstadt gewonnen hat.
Shanghai macht auf uns Europäer einen aufgeräumten und gepflegten Eindruck. Die überall aufgestellten Müllbehältnisse und Aschenbecher werden in der Regel benutzt, und es ist viel Personal zu sehen, das hinter unachtsamen Menschen wieder aufräumt. Auffällig ist, dass die Stadt über viele breite Fußgängerwege verfügt. Zumindest im Stadtteil Pudong, in dem wir überwiegend unterwegs waren, fielen die ausladenden, hoch gelegenen Wege auf, die zwischen den Hochhäusern das Leben der Fußgänger angenehm gestalten. Hin und wieder ist auch ein kleiner gepflegter Park zu sehen, der zum Verweilen einlädt. Einzig an Sitzgelegenheiten mangelt es auf diesen Wegen. Platz genug wäre, die ein oder andere Bank aufzustellen.
Davon wiederum gibt es auf der Nanjing Road East genug. Die Straße mit ihren vielen Malls und Geschäften lädt zum Bummeln und Verweilen ein. Wir testeten die Metro, um dorthin zu kommen und befanden sie bis auf anfängliche Probleme mit den Ticketautomaten gut. Das Problem schienen aber mehr die Zahlungsmethoden zu sein als die Automaten selbst; einige nahmen nur Münzen, andere Scheine und Münzen, waren aber mangels Kleingelds nicht in der Lage, Münzen zurückzugeben und verweigerten ohne weiteren Hinweis einfach das Ausspucken des Fahrscheins. Immerhin wurde nach einer Wartezeit der Geldschein zurückgegeben und man konnte sein Glück an einem anderen Automaten versuchen.
Lästig waren in der Nanjing Road nur die vielen Schlepper, die uns Touristen ein Kärtchen in die Hand drücken wollten, auf dem der Weg zu kopierten Uhren und anderen Waren aus zweifelhaften Quellen eingezeichnet war. Penetrant waren sie jedoch nicht, ein bestimmtes „NO“ reichte in der Regel aus. Nach unserem Bummel waren wir neugierig auf den Sightseeing Tunnel, der uns unter dem Fluss wieder auf die andere Seite bringen sollte. Mit einem Bähnchen ging es unter Begleitung von Sound- und Lichteffekten durch eine Röhre auf die Seite, auf der unser Hotel lag. Noch einmal müssen wir diese Fahrt nicht haben!
Zum Abendessen (oder auch zum Lunch) ist das „Food Opera“ in der Super Brand Mall zu empfehlen. Es ist sehr sauber und gepflegt, auch für europäische Ansprüche. Dass dies nicht in allen Food Courts der Fall ist, konnten wir am ersten Abend sehen. Dass Chinesen manchmal nicht so gute Tischmanieren haben und es im schlimmsten Fall widerlich sein kann, sein Mahl neben einer chinesischen Großfamilie einzunehmen, ist die eine Sache. Wenn dann aber durch das Personal hinterher nicht aufgeräumt und sauber gemacht wird und die Hinterlassenschaften auf und unter den Tischen verbleiben, ist das einfach ein no-go. Im Food Opera ist das anders. Zwar ist es auch hier so, dass die Speisekarten nur in den seltensten Fällen und dann auch nur rudimentär ins Englische übersetzt sind, doch erleichtern die vielen Bilder und die Display-Menüs die Auswahl enorm. Die Verständigung klappt mit Zeichensprache ganz gut. Manchmal gibt es auch Angestellte, die einige Brocken Englisch sprechen, doch im Notfall hilft eine App auf dem Smartphone. Einen chinesischen Satz hinein gesprochen und schon erscheint auf dem Display die englische Bedeutung, die man sich auch vorlesen lassen kann. Man merkt an allen Ecken, dass China ein Hightech-Land ist, und sieht es auch, wenn man bei Dunkelheit über die Fußgängerwege läuft; von fast allen Wolkenkratzern lachen einen beeindruckende bunte Lichtanimationen an.
Impressionen aus Shanghai
Automat zum Ausleihen von Powerbanks
„Unser“ Schiff
Aus der Lobby des Grand Hyatt Hotels (höchste Hotellobby der Welt)
Shanghai bei Nacht
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.