Nächste Etappe

Mittlerweile sind wir an Bord der Seven Seas Mariner und nehmen Kurs auf Tianjin, den Hafen von Beijing (Peking). Am ersten Tag an Bord in Shanghai konnten wir noch an einer Tour durch Shanghai teilnehmen, die aber außer einer Fahrt mit dem Maglev Train nichts Neues brachte. Der Maglev Train ist der Hochgeschwindigkeitszug, der zwischen der Stadt und dem Flughafen Pudong verkehrt. Gebaut wurde die Monorail-Strecke und die Magnetschwebebahn durch die deutsche Firma Siemens. Sie ist weltweit die einzige kommerzielle Strecke, auf der der Transrapid, wie der Zug in Deutschland heißt, verkehrt. Es ist schon beeindruckend zu erleben, wie der Zug langsam auf die Maximalgeschwindigkeit von 430 km/h beschleunigt und die rund 30km lange Strecke in etwa 7 Minuten zurücklegt.

Gegen Abend legten wir ab und konnten im Restaurant am Fenster sitzend ein letztes Mal die bunt animierte Skyline von Shanghai genießen und den Leuten auf den hell erleuchteten Ausflugsschiffen zuwinken, die überall auf dem Huangpu herum fuhren.

Heute ist ein beschaulicher Seetag und morgen Abend werden wir in Tianjin erwartet, von wo uns unsere Tour unter anderem an die Große Mauer führen wird.

5 Tage Shanghai

Nach 5 Tagen Shanghai zu sagen, man würde China kennen, wäre vermessen. Was man aber sagen kann, dass man einen guten Einblick in das Leben einer chinesischen Großstadt gewonnen hat.

Shanghai macht auf uns Europäer einen aufgeräumten und gepflegten Eindruck. Die überall aufgestellten Müllbehältnisse und Aschenbecher werden in der Regel benutzt, und es ist viel Personal zu sehen, das hinter unachtsamen Menschen wieder aufräumt. Auffällig ist, dass die Stadt über viele breite Fußgängerwege verfügt. Zumindest im Stadtteil Pudong, in dem wir überwiegend unterwegs waren, fielen die ausladenden, hoch gelegenen Wege auf, die zwischen den Hochhäusern das Leben der Fußgänger angenehm gestalten. Hin und wieder ist auch ein kleiner gepflegter Park zu sehen, der zum Verweilen einlädt. Einzig an Sitzgelegenheiten mangelt es auf diesen Wegen. Platz genug wäre, die ein oder andere Bank aufzustellen.

Davon wiederum gibt es auf der Nanjing Road East genug. Die Straße mit ihren vielen Malls und Geschäften lädt zum Bummeln und Verweilen ein. Wir testeten die Metro, um dorthin zu kommen und befanden sie bis auf anfängliche Probleme mit den Ticketautomaten gut. Das Problem schienen aber mehr die Zahlungsmethoden zu sein als die Automaten selbst; einige nahmen nur Münzen, andere Scheine und Münzen, waren aber mangels Kleingelds nicht in der Lage, Münzen zurückzugeben und verweigerten ohne weiteren Hinweis einfach das Ausspucken des Fahrscheins. Immerhin wurde nach einer Wartezeit der Geldschein zurückgegeben und man konnte sein Glück an einem anderen Automaten versuchen.

Lästig waren in der Nanjing Road nur die vielen Schlepper, die uns Touristen ein Kärtchen in die Hand drücken wollten, auf dem der Weg zu kopierten Uhren und anderen Waren aus zweifelhaften Quellen eingezeichnet war. Penetrant waren sie jedoch nicht, ein bestimmtes „NO“ reichte in der Regel aus. Nach unserem Bummel waren wir neugierig auf den Sightseeing Tunnel, der uns unter dem Fluss wieder auf die andere Seite bringen sollte. Mit einem Bähnchen ging es unter Begleitung von Sound- und Lichteffekten durch eine Röhre auf die Seite, auf der unser Hotel lag. Noch einmal müssen wir diese Fahrt nicht haben!

Zum Abendessen (oder auch zum Lunch) ist das „Food Opera“ in der Super Brand Mall zu empfehlen. Es ist sehr sauber und gepflegt, auch für europäische Ansprüche. Dass dies nicht in allen Food Courts der Fall ist, konnten wir am ersten Abend sehen. Dass Chinesen manchmal nicht so gute Tischmanieren haben und es im schlimmsten Fall widerlich sein kann, sein Mahl neben einer chinesischen Großfamilie einzunehmen, ist die eine Sache. Wenn dann aber durch das Personal hinterher nicht aufgeräumt und sauber gemacht wird und die Hinterlassenschaften auf und unter den Tischen verbleiben, ist das einfach ein no-go. Im Food Opera ist das anders. Zwar ist es auch hier so, dass die Speisekarten nur in den seltensten Fällen und dann auch nur rudimentär ins Englische übersetzt sind, doch erleichtern die vielen Bilder und die Display-Menüs die Auswahl enorm. Die Verständigung klappt mit Zeichensprache ganz gut. Manchmal gibt es auch Angestellte, die einige Brocken Englisch sprechen, doch im Notfall hilft eine App auf dem Smartphone. Einen chinesischen Satz hinein gesprochen und schon erscheint auf dem Display die englische Bedeutung, die man sich auch vorlesen lassen kann. Man merkt an allen Ecken, dass China ein Hightech-Land ist, und sieht es auch, wenn man bei Dunkelheit über die Fußgängerwege läuft; von fast allen Wolkenkratzern lachen einen beeindruckende bunte Lichtanimationen an.

Impressionen aus Shanghai



Aus der Lobby des Grand Hyatt Hotels (höchste Hotellobby der Welt)



Shanghai bei Nacht

In Shanghai angekommen

Unser Flug startete in Düsseldorf verspätet, weil er noch auf Fluggäste warten musste, die aus Manchester kamen. Die Verspätung holte er auch nicht wieder auf, da er wegen fehlender Überfluggenehmigungen Umwege fliegen musste. Und so waren wir beim Umsteigen in Singapur so knapp, dass wir mit dem Buggy am Flieger abgeholt und zu unserem neuen Gate gefahren werden mussten. Wir waren gerade noch in der Zeit, aber zu Fuß hätten wir das nicht mehr hin bekommen.

In Shanghai kamen wir zwar pünktlich an, aber unser Gepäck hatte es nicht mehr geschafft. Jetzt sitzen wir in unserem Hotelzimmer im 83. Stockwerk mit fantastischem Blick auf den Huangpu Fluss und den Stadtteil Pudong und warten auf unsere Koffer. Unser Taxifahrer sprach kein Wort Englisch und so musste ihm ein freundlicher Angestellter des Flughafens übersetzen, wo wir hin wollten.

Die Wartezeit auf unser Gepäck haben wir gut genutzt und im benachbarten Shanghai World Financial Center zu Abend gegessen. Es war etwas schwierig, ein Restaurant zu finden, in dem wir die Speisekarte lesen konnten. Doch eine für Europäer lesbare Speisekarte heißt nicht automatisch auch, dass die Verständigung mit der Bedienung klappt. China machte uns von Anfang an unmissverständlich klar, dass es nicht so einfach ist, sich zurecht zu finden.

Blick aus dem Flugzeugfenster, Landschaft östlich des Schwarzen Meeres

Die Koffer sind gepackt

Die Koffer sind wieder gepackt, Zeit ein paar Zeilen zu schreiben.

Morgen früh geht es los; Singapore Airlines bringt uns von Düsseldorf über Singapur nach Shanghai, wo wir ein paar Tage zum Akklimatisieren eingeplant haben.

In Shanghai gehen wir an Bord der Regent Seven Seas Mariner und fahren (nein: „Segeln“ sagen die Seeleute, auch wenn das Schiff überhaupt keine Segel hat) über Südkorea nach Japan, Endstation ist Tokyo. In Tokyo werden wir uns noch einige Tage umsehen, um die Kirschblüte und den Fujiyama zu bewundern, bevor wir uns wieder auf die Heimreise machen. Die Rückreise unterbrechen wir noch einige Tage in Singapur, wenn wir schon einmal da sind…
Nach der Reise in eher kühleren Regionen tut uns etwas Wärme gut!