Prunkvolles Abu Dhabi

Heute war wieder mal früh aufstehen angesagt. 2 Stunden Fahrt nach Abu Dhabi, Besuch der Großen Moschee, des Präsidentenpalastes und des Louvre standen auf dem Programm. Abu Dhabi ist die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate (UAE) und auch das größte Emirat. Der Charakter dieses Emirates unterscheidet sich deutlich von dem des zweitgrößten, Dubai. Es gibt hier zwar auch viele Hochhäuser, aber längst nicht so viele wie in Dubai.

Dass der Islam in UAE eine große Rolle spielt, wird spätestens beim Besuch der Großen Moschee deutlich: Edelste Materialien sind hier beim Bau und der Ausstattung verwendet worden, Geld hat keine Rolle gespielt. Unter anderem wurde im Iran ein 5000qm großer Teppich für die Hauptgebetshalle in Auftrag gegeben, der in 9 Stücken per Flugzeug angeliefert wurde und vor Ort zusammengesetzt werden musste. Allerdings ist das Business in UAE noch ein wenig wichtiger als der Islam. Vor nicht langer Zeit wurde nämlich die Arbeitswoche umgestellt und den Gepflogenheiten der westlichen Welt angepasst. Seitdem fängt auch hier die Woche mit dem Montag an und nicht mehr wie bisher mit dem Freitag. Wenn nämlich Freitag und Samstag Wochenende ist, kann man weder an diesen beiden Tagen Geschäfte machen, noch zum Wochenanfang am Sonntag, weil dann die ausländischen Firmen nicht arbeiten.

Vor dem Mittagessen im edlen Conrad Hotel stand noch ein Besuch des Qasr Al Watan an, des Präsidentenpalastes. Der prächtige Palast ist Sitz des Kabinetts und gleichzeitig Oberster Gerichtshof der Vereinigten Arabischen Emirate. Hier finden offizielle Staatsbesuche und Gipfeltreffen statt. Im Palast befinden sich zudem die offiziellen Büros des Präsidenten, des Vizepräsidenten und des Kronprinzen von Abu Dhabi. Präsident ist immer der Herrscher des Emirates Abu Dhabi, Vizepräsident der Herrscher des Emirates Dubai. Die Außenfassade des 2015 erbauten 380.000 Quadratmeter großen Palasts besteht aus weißem Granit und Kalkstein. Die weiße Farbe wurde als Symbol für Reinheit und Freiheit gewählt. Florale und geometrische Muster zieren die Marmorwände des Qasr Al Watan. Elemente aus 23 karätigem Gold und großzügige Holzschnitzereien schmücken die Türen des Palastes.

Der Louvre Abu Dhabi ist ein Kunstmuseum in Abu Dhabi dessen Name sich vom Louvre in Paris ableitet, mit dem eine enge Kooperation besteht. Für das Museum entwarf der französische Architekt Jean Nouvel ein neues Gebäude auf der Insel Saadiyat. Der Architekturstil des Museums ist modern und hat nichts mit den anderen Bauwerken gemein, die wir besichtigten, ist aber nicht minder beeindruckend. Wir besuchten die Ausstellung der Impressionisten und verbrachten dort eine Stunde.

An dieser Stelle sei bei aller Begeisterung für die Schönheiten Abu Dhabis und der UAE auch noch einmal ein Punkt der Kritik an einem solchen Nachprogramm wie auch an den Exkursionen der Kreuzfahrt gestattet: man bekommt von allem nur einen kleinen Einblick, nichts kann man mit Muße genießen. Wenn man das aber zum Anlass nimmt, wiederzukommen weil einem der Mund wässrig gemacht wurde, wie man so schön sagt, dann ist schon der Zweck erfüllt.

In der Wüste

Gestern hatten wir den Vormittag zur freien Verfügung; wir verbrachten ihn am Pool. Gegen Mittag ging es los: Abfahrt am Hotel mit Allradfahrzeugen, jeweils 4 Personen plus Fahrer. 60km Fahrt auf gut ausgebauten Straßen bis (fast) zum Ziel. Kurze Fahrt auf befestigter Piste zum Treffpunkt bei einer Kamelfarm. Nachdem die Fahrer den Luftdruck der Reifen reduziert hatten, starteten wir die Dünenfahrt. Wir hatten viel Spaß, aber auch ein wenig ein schlechtes Gewissen wegen so viel Spritverschwendung für das Vergnügen. Der aus den Reifen abgelassene Luftdruck musste natürlich am Ende der Fahrt wieder über Kompressoren eingefüllt werden. Während dieser Zeit hatten wir Gelegenheit, den Sonnenuntergang in der Wüste zu genießen.

Am Abend hatten wir noch ein sehr schönes typisch arabisches Abendessen mit einer Show mit Gauklern, Bauchtänzerinnen und Feuerrädern.

Von Dubai nach Sharjah

Heute morgen haben wir das Schiff verlassen und starteten das Nachprogramm. Sharjah grenzt nördlich unmittelbar an Dubai und ist verglichen mit Dubai klein. Auch der Charakter des Emirates ist ein anderer; die großen Glaspaläste Dubais mit Firmensitzen und Büroflächen fehlen, in den meisten der Hochhäuser Sharjahs sind Wohnungen untergebracht. Nach einer kleinen szenischen Rundfahrt durch das Emirat verbrachten wir einige Zeit im Museum für islamische Zivilisation, das wir äußerst interessant fanden. Es gibt hier sehr viele Ausstellungsstücke aus den Bereich Technik, Medizin, Seefahrt und Handwerkskunst in sehr ansprechender Präsentation. In der obersten Etage ist eine wunderschöne Kuppel mit einem Mosaik der astronomischen Sternzeichen zu bestaunen.

Die nächste Station war der Blaue Souk in Sharjah, wo wir eine Stunde Zeit hatten, uns alles anzusehen. Das Gebäude hat eine sehr schöne Architektur und ist wirklich sehenswert. Im Inneren gibt es hauptsächlich Juweliere, die überwiegend goldene und silberne orientalische Schmuckstücke anbieten – etwas, das uns nicht sonderlich interessiert hat.

Wieder zurück in Dubai wurde uns das Mittagessen im edlen Hotel „Palazzo Versace“ serviert bevor wir in unser Hotel für die nächsten paar Tage gebracht wurden. Bis morgen Nachmittag haben wir nun freie Zeit, dann werden wir eine Dünenfahrt in der Wüste machen und ein Beduinendorf besuchen.


Blick aus unserem Hotelzimmer im 46. Stock

Über Salalah (Oman) und Fujairah (UAE) nach Dubai

Vor der Skyline von Fujairah – Der Lotse ist an Bord, sein Boot kann wieder ablegen.

Der erste Teil unserer Reise neigt sich dem Ende zu, heute werden wir in Dubai ankommen. Morgen müssen wir von Bord und haben dann noch ein Nachprogramm in Dubai bevor es wieder nach Hause geht. Aus Salalah und Fujairah gibt es nichts Wesentliches zu berichten; wir hatten jeweils einen Ausflug zum Strand gebucht, danach war uns nach dem anstrengenden Kulturprogramm der letzten Wochen. Bei Lufttemperaturen um die 30°C ließ es sich gut im etwas kühleren Wasser des Arabischen Meers aushalten.

Was mir nur auf der Fahrt durch arabische Länder immer wieder auffällt, ist die spezielle Bauweise arabischer Häuser. Sie sehen immer so aus, als ob sie nicht fertig wären und das sind sie wohl auch nicht. Sie haben alle ein Flachdach und überall auf dem Dach gucken Moniereisen raus. Das war in Israel so, in Ägypten, in Jordanien, aber auch in Salalah und in Fujairah. Dies ist im Zusammenhang zu sehen mit der Lebensweise der arabischen Familien; sie haben in der Regel viele Kinder und alle sollen im selben Haus leben. Wenn also die Familie größer wird dadurch, dass ein Sohn erwachsen wird und heiratet, muss eine Etage aufgesetzt werden und das ist für alle Söhne so. Die Töchter einer Familie wechseln mit der Hochzeit in die Familie ihres Mannes, wo dann natürlich auch angebaut werden muss. Die meisten Hochzeiten sind auch heute noch durch die Eltern arrangiert, weil es sich nicht ziemt, dass ein junger Mann ein Mädel vor der Hochzeit kennenlernt. „Die Liebe kommt nach der Hochzeit!“ ist eine oft gehörte Aussage.

Vier Seetage…

…die wir uns jetzt aber auch verdient haben. Nach den vielen langen und anstrengenden Exkursionen der letzten Wochen tut es richtig gut, nochmal die Seele baumeln lassen zu können. Ein Tag am Pool, ein schönes Abendessen im Chartreuse auf Einladung von Chief Purser Heike Weiss mit netter Unterhaltung (auf Deutsch), ein gutes Buch auf dem Balkon, das ist das, was wir an Seetagen schätzen. Da vergisst man glatt, dass wir gerade durch ein Hochrisikogebiet für Piratenüberfälle fahren. Außer allgemeinen Sicherheitshinweisen zum Verhalten am Abend und in der Nacht (Licht auf den Balkonen aus, Vorhänge geschlossen halten…) und einem speziellen Drill für die Besatzung haben wir bisher davon nichts mitbekommen. Somalia ist nicht weit entfernt aber das Rote Meer ist noch so breit, dass kein Land zu sehen ist und wir auch hoffentlich kein bewaffnetes Schnellboot der Piraten zu sehen bekommen werden.

Möglichkeiten der Beschäftigung gibt es an Bord viele, wir nutzen nur einen Bruchteil davon. Sehr beliebt bei den Gästen sind Geschicklichkeitsspiele gegen Mitglieder der Besatzung, Bridgerunden im Kartenraum oder auch das große Weltpuzzle (oder andere Exemplare) neben der Coffee Connection. Apropos „Coffee Connection“: Futtern ist auch ein beliebtes Freizeitvergnügen an Bord! Wenn wir wieder zu Hause sind, werden wir abspecken müssen!

Fällt ein Seetag auf einen Sonntag, gibt es ein opulentes Brunch im Compass Rose:

In Luxor und im Tal der Könige

Das war ein anstrengender Tag; Hinfahrt mit dem Bus: 3,5 Stunden, Rückfahrt 4 Stunden. Dazwischen volles Programm. Insgesamt waren wir 12,5 Stunden unterwegs. Doch der Reihe nach.

Abfahrt von Safaga aus war um 7 Uhr. Der Bus, den wir erwischt hatten, hatte eine lärmende Klimaanlage und eine schlechte Audioanlage – beste Voraussetzungen für einen stressigen Tag. Der Beginn unserer Tour kam uns dann auch bekannt vor: Als unser Guide anfing, zu reden, kamen Klagen aus dem hinteren Teil des Busses, dass die Klimaanlage zu laut sei und er deshalb nicht zu verstehen sei. Also wurde die AC abgeschaltet. Minuten später: „There’s no air coming out!“. Schallendes Gelächter im vorderen Teil des Busses. Also wurde die Klimaanlage wieder eingeschaltet. Der Guide verzog sich daraufhin in den hinteren Teil des Busses und gab seine Erläuterungen ohne Mikrofon, worauf die Gäste im vorderen Teil protestierten. Irgendwann hatten sich dann alle mit der Situation arrangiert.

In Luxor angekommen, besuchten wir zuerst den berühmten Tempel. Der fehlende Obelisk am Eingang ging nicht etwa verloren sondern wurde den Franzosen zum Geschenk gemacht.

Auf dem Weg ins Tal der Könige legten wir noch eine Pause zum Lunch in einem Hotel am Ufer des Nil ein.

 

Bilder aus dem Grab von König Ramses IV

 

Bilder aus dem Grab von König Ramses IX

 

Bilder aus dem Grab von König Merenptah

Vom Tal der Könige aus statteten wir noch dem Totentempel der Königin Hatschepsut einen kurzen Besuch ab.

Letzte Sehenswürdigkeit und letzter Stopp vor der Rückfahrt nach Safaga war bei den Kolossen von Memnon.

Mit dieser langen Tour konnten wir unser Kulturprogramm dieser Reise abhaken. Jetzt kommen nur noch 4 Seetage und ein paar Ausflüge zum Genießen.

Entspannter Tag am Strand

Von Aqaba in Jordanien ging es letzte Nacht bis Safaga in Ägypten. Wir mussten nicht ganz so früh aufstehen und konnten in Ruhe frühstücken. Der Tag war ganz entspannt, der Bus brachte uns in die Soma Bucht nördlich von Safaga wo wir ein paar Stunden am Strand verbringen konnten. Das Wasser des Roten Meeres hatte rund 25 Grad, der Pool des Hotels Sheraton Soma Bay war etwas kühler. Die Sonne schien und es wehte eine leichte Meeresbrise.

Die Explorer bleibt nun über Nacht in Safaga von wo aus wir morgen eine Tour nach Luxor unternehmen. Das wird wieder etwas anstrengender als heute.

Petra, die alte Felsenstadt in Jordanien

Geplant: Wecker um 5:20 Uhr (obwohl die Uhren eine Stunde vorgestellt werden mussten, gefühlt also um 4:20 Uhr), wenig Zeit fürs Frühstück, Treffen für den Ausflug um 6:45 Uhr mit anschließender Abfahrt mit dem Bus.
Realität: Wecker um 5:20 Uhr, kurzes Frühstück, viel Zeit tot zu schlagen bis zum Treffen und der Abfahrt mit dem Bus.
Grund: 2 Stunden Verspätung des Schiffes, weil wir aus dem Suezkanal zu spät raus kamen (wegen Bauarbeiten und dem damit verbundenen Warten auf den Begegnungsverkehr) und weil wir auf der Fahrt nach Aqaba starken Gegenwind und starke Gegenströmung hatten.
Tatsächlich konnten wir dann kurz vor 9:00 Uhr in den Bus einsteigen und wurden von unserem Guide Sami begrüßt, der in Ingolstadt im Bereich Tourismus promoviert hat und im Hauptberuf Studenten an der Hochschule unterrichtet. Er und unser Busfahrer schienen ein eingespieltes Team zu sein und so verlief unsere Tour sehr harmonisch.

2,5 Stunden Fahrt bis nach Petra, währenddessen unser Guide uns viele interessante Informationen gab. Die Landschaft, die wir durchquerten, war großartig, Wüste mit hohen Gebirgsformationen aus Granit, die durchsetzt waren mit auffälligen Stellen unterschiedlicher Mineralien und Erzen, Kupfer, Einsen und Schwefel dominierten. Unser Busfahrer kannte alle Abkürzungen und so wurde die Fahrt zwar stellenweise abenteuerlich, aber zu keinem Zeitpunkt langweilig.

Die alte Felsenstadt Petra selbst ist großartig und hat die Bezeichnung eines der 7 Weltwunder der Neuzeit verdient. Erstaunt hat uns die Information, dass noch etwa 70% von Petra unter Schutt verborgen ist. Kaum zu glauben was da noch alles zu Tage kommen könnte, sollten die Ausgrabungsarbeiten zum Abschluss kommen.

Eine Anekdote am Rande: Auf der Hinfahrt erzählte unser Guide Sami, dass auf dem Gelände viele Kinder Souvenirs an Touristen verkaufen oder betteln würden. Er setze sich seit Jahren dafür ein, dass diese Kinder von ihren Familien nicht zum Erwerb des Unterhalts für die Familie missbraucht würden, sondern in die Schule gehen könnten. Als wir an einer Stelle auf dem Gelände gerade den Ausführungen unseres Guides zuhörten, kamen ein Junge und ein Mädchen an und boten uns Postkarten an. Als ich ihnen sagte „Go to school!“ drehte sich der Junge zu unserem Guide um und sprach ihn auf Arabisch an. Unser Guide übersetzte und sagte, dass der Junge sich beklagt habe: Er komme gerade aus der Schule. Als Sami den Rucksack des Kleinen überprüfte, stellte er allerdings fest, dass darin keine Schulsachen, sondern nur Postkarten zum Verkauf waren. Trotzdem bekam der Kleine einen Kuss auf die Wange!

Übrigens: Petra fehlte uns noch in unserer Liste der Weltwunder, jetzt haben wir alle gesehen! Ich will hier nicht die Geschichte von Petra ausbreiten, dies kann über die allseits bekannten Quellen im Internet viel besser und kompetenter geschehen und dort nachgelesen werden. Hier nur einige Bilder.

Letzter Tag in Israel: Jaffa und Tel Aviv

Die Nacht über blieben wir im Hafen von Ashdod und mussten für unsere Tour am nächsten Tag noch früher aufstehen als bevor. Um 5 Uhr klingelte der Wecker, um 6:40 Uhr saßen wir im Bus. Dieses Timing war erforderlich weil die Explorer den Hafen von Ashdod bereits um 12:30 Uhr verlassen sollte. Auf dem Weg ins etwa 30 km entfernte Tel Aviv machten wir einen 2-stündigen Stopp in Jaffa, der ursprünglich wichtigsten Hafenstadt von Israel. Der Hafen von Jaffa ist ein natürlicher kleiner Hafen, der aber schnell zu klein für Handelsschiffe war. Deshalb wurde Ashdod gebaut, der heute der wichtigste Port in Israel ist.

In Jaffa besuchten wir die Altstadt mit ihren engen Gassen und machten einen Rundgang. Im Zentrum von Jaffa hatten wir eine halbe Stunde Freizeit, die wir nutzten, um einem kleinen einheimischen Café einen Besuch abzustatten. Das Bezahlen gestaltete sich dann als schwierig, weil die Bedienung zwar gesagt hatte, dass ich mit Karte bezahlen könne, das dann aber doch nicht ging. Euro wurden nicht akzeptiert und zwei Geldautomaten in der Umgebung weigerten sich, mir Geld zu geben. Schließlich pumpten wir unseren Guide an, der für uns bezahlte und 20€ Gegenwert akzeptierte.

Weiter fuhr der Bus nach Tel Aviv wo allerdings aus Zeitmangel kein Stopp vorgesehen war, schließlich mussten wir gegen 11 Uhr wieder am Schiff sein. Daher ist das einzige Foto von Tel Aviv in der Galerie oben von Jaffa aus aufgenommen.

Mittags legte die Explorer dann pünktlich ab und segelt (das heißt in der Seemannssprache wirklich so, obwohl das Schiff gar keine Segel hat) in Richtung Suezkanal. Wir können uns in der Zeit von unseren anstrengenden Landausflügen erholen.

Von Ashdod nach Jerusalem

Irgendwann stirbt Jerusalem den Verkehrskollaps! Traffic ohne Ende, Busse in engen Straßen und viel zu kleine Parkplätze – es ist eine Zumutung. Man überlegt wirklich, ob sich der Aufwand lohnt. Ohne Zweifel sind die geschichtsträchtigen Plätze sehenswert, aber dafür stundenlang im Bus sitzen!? Zumal unser Bus nicht der beste war und schmutzig und ungepflegt obendrein. Mit einem Fahrer, der mehr mit seinem Mobiltelefon beschäftigt war als mit dem Fahren und einem Guide, der das alles hinnahm.

Nach zweistündiger Fahrt vom Hafen in Ashdod kamen wir für einen kurzen Blick auf den Mount Scopus – und fuhren sofort ohne auszusteigen weiter; es gab keinen Platz, wo unser Bus hätte parken können.

Da war es bei unserem zweiten Ziel schon besser. Am Garten Gethsemane konnten wir aussteigen und den Garten mit seinen alten Olivenbäumen (deshalb „Ölberg“) in Augenschein nehmen. In der Himmelfahrtskirche wurde gerade ein Gottesdienst gefeiert; trotzdem strömten die Besucher ungehindert hindurch und machten ihre Selfies. Ich denke, dass es zu keinem Zeitpunkt im Jahr an keiner Stelle von geschichtlicher Bedeutung in Israel eine Stelle gibt, wo man ohne Pilgerströme und Selfie-Poser die Stätten ungestört genießen kann.

Sei es drum – von dort ging es über das Jaffator in die Altstadt. Auch hier waren zahlreiche Pilgergruppen unterwegs, die singenderweise den Kreuzweg absolvierten. Auch in der Grabeskirche stolperte man fast über Menschen, die in Nischen hinein krochen und auf der Grabplatte des Grabes lagen, nur um Jesus nahe zu sein.

Ansonsten waren die Gassen der Altstadt wirklich sehr malerisch und luden zum Verweilen ein – wenn denn mehr Zeit gewesen wäre.

Gegen Ende unseres Rundgangs durch die Altstadt hatten wir noch Gelegenheit, uns an der Klagemauer über unseren Busfahrer zu beklagen, was aber leider nichts genutzt hat. Jedenfalls brachte er uns noch in ein Hotel, in dem wir ein spätes Mittagessen einnehmen konnten. Auf der zweistündigen Rückfahrt zum Hafen konnte dann der ein oder die andere einen kleinen Verdauungsschlaf machen.

Auf biblischen Spuren

Ankunft in Haifa/Israel: 6:30 Uhr. Start unseres Ausflugs: 8:00 Uhr => langer Tag!

Vom Hafen in Haifa fuhren wir etwa 50 km zum See Genezaret. Unser Guide Leon begleitete uns sehr sachkundig mit den entsprechenden Zitaten aus der Bibel.

Der See ist ca. 21 km lang und 13 km breit. Er liegt 212 m unter dem Meeresspiegel und ist damit der tiefstgelegene Süßwassersee der Welt. Der erste Stopp war am „Berg der Seligpreisungen“ Bethsaida, auf dem eine Basilika gleichen Namens errichtet wurde.

Weiter ging es nach Kafarnaum, wo wir das Haus des Petrus besichtigten, überbaut durch eine moderne römisch-katholische Kirche. Kafarnaum war nach Berichten im Neuen Testament in der Spätantike ein christliches Pilgerziel und wurde dies wieder im 20.Jahrhundert.

In Tabgha ist nach der biblischen Erzählung der Ort des Wunders der Brotvermehrung. Auch hier wurde eine Kirche errichtet.

Der Überlieferung nach wurde Jesus von Johannes dem Täufer in Yardenit im Fluss Jordan getauft. Nach der Taufe soll sich der Himmel aufgetan haben und Jesus der Heilige Geist in Gestalt einer weißen Taube erschienen sein. Auch heute noch ist dieser Ort sehr beliebt, um Taufen durchzuführen.

Zum Mittagessen kehrten wir im Kibbuz Degania B ein und nahmen die Mahlzeit im „Restaurant“ des Kibbuz ein, das eher an den Speisesaal einer Fabrik erinnerte. Gut, dass wir das auch mal erleben durften. 😉

Nach kurzer Pause fuhren wir weiter nach Nazareth. In Nazareth steht die Verkündigungskirche an dem Ort, an dem der Erzengel Gabriel der Überlieferung nach der Mutter Jesu verkündete, dass sie den Sohn Gottes zur Welt bringen sollte.

Der (anstrengende) Tag klang aus mit einem kurzen Stopp auf dem Mount Carmel, wo wir einen schönen Blick auf die hängenden Gärten der Bahai und die deutsche Siedlung in Haifa hatten.

Von Limassol nach Paphos

Der/die aufmerksame Leser/in wird es bemerkt haben: Gestern gab es über Antalya/Türkei keinen Bericht. Grund war, dass wir einen Tag Pause brauchten – nicht schon wieder einen Tag Steine ansehen und endlos laufen müssen. Also genossen wir den Tag auf dem Schiff mit einem guten Buch und dem warmen Wasser im Infinitypool.

Heute waren wir dann wieder fit und konnten uns auf eine längere Tour einlassen. Gegen 11:30 Uhr ging es vom Hafen von Limassol auf Zypern los Richtung Paphos. Der Sage nach liegt dort die Geburtsstätte der Aphrodite, zu sehen sind zwei Felsen im Meer.

Die so genannten Königsgräber von Paphos aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. wurden bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. für Bestattungen benutzt. Allerdings wurden dort keine Könige bestattet, sondern Angehörige der zypriotischen Oberschicht.

Unser dritter Zielpunkt heute war der archäologische Park mit vielen wertvollen Bodenmosaiken.

Nach unserem Rundgang hatten wir noch eine halbe Stunde freie Zeit; Gelegenheit, einer der zahlreichen Hafenkneipen einen Besuch abzustatten und uns mit einem kühlen Bier für diesen Tag zu belohnen. Dass wir dabei in eine größere Gruppe Hells Angels rein gerieten, tat dem Genuss keinen Abbruch. Die Jungs und Mädels stillten gerade auch ein Grundbedürfnis der Menschen und waren ganz friedlich. Allerdings sahen einige ziemlich martialisch aus – wie auch ein paar der vielen Harleys auf dem Parkplatz. 🤘🏻

Das Asklepieion von Kos

Letzte Nacht fuhren wir von Efes (Ephesos) in der Türkei zur griechischen Insel Kos. Hier haben wir nur einen kurzen etwa 3stündigen Ausflug gebucht, der uns zum Asklepieion von Kos führt. Die Anlage auf Kos verdankt ihre Bedeutung dem wohl bedeutendsten Arzt der Antike Hippokrates der auf Kos geboren wurde. Wahrscheinlich wurde die Heilstätte aber erst nach seinem Tod errichtet. Wie ich schon in meinem Beitrag über Pergamon berichtete, handelt es sich bei einem Asklepieion um eine Heilstätte (Sanatorium), die einem Heiligtum des Asklepios, dem altgriechischen Gott der Heilkunst angegliedert ist.

Unsere Führung kann man getrost unter „weniger interessant“ einordnen. Es mag sein, dass das Asklepieion von Kos in der Antike sehr bedeutend war, die Überreste, die es heute hier noch zu sehen gibt, sind aber bei weitem nicht so spektakulär und weitläufig wie das, was wir in Pergamon gesehen haben. Dafür hat jedoch das Wirken des Hippokrates in der Antike eine Bedeutung, die die Jahrhunderte überdauert hat und bis in die Moderne fortwirkt.

Nach dem Besuch des Asklepieions machten wir noch einen Besuch in der Altstadt von Kos und konnten uns ein Verweilen in den zahlreichen kleinen Restaurants und Geschäften sehr gut vorstellen. Leider waren die meisten geschlossen weshalb wir uns wieder auf den Weg zurück machten.

In Ephesos

Und weiter ging es mit der Historie Anatoliens: Ein Besuch des antiken Zentrums von Ephesos (Efes in der heutigen Türkei genannt) ist definitiv lohnenswert. Man findet viele Zeugnisse aus unterschiedlichen Epochen Kleinasiens, die gut erhalten bzw. restauriert sind. Unsere heutige Tour führte uns zunächst an den angeblichen Sterbeort Marias, die unter Moslems als Mutter des Propheten verehrt wird. Im Christentum ist die Verehrung als Mutter Jesu nicht minder groß. Der Überlieferung nach soll Jesus seinen Apostel Johannes zu den Ephesern geschickt haben mit dem Auftrag der Missionierung. Seine Mutter soll er in Johannes‘ Obhut gegeben haben weshalb diese ebenfalls nach Ephesos kam. Da das Sterbehaus sowohl bei Moslems als auch bei Christen ein heiliger Ort ist, durften dort keine Fotos gemacht werden. Aus diesem Grund zeigt das einzige Foto, das wir hier anbieten könnten, die Besucherschlange vor dem Eingang und das wollen wir euch ersparen.

Von Marias Haus ging’s weiter ins antike Stadtzentrum, wo die Geschichte wieder spür- und erfahrbar war.

Nicht weit entfernt in Selçuk liegt das Museum von Ephesos, das die schönsten hier gefundenen Stücke und viele Zeugnisse des Lebens in Ephesos aus den verschiedenen Epochen beherbergt.

Interessant ist vielleicht noch der Grund, warum gerade hier in Kleinasien so viele verschiedene Kulturen auf engstem Raum lebten und ihre Prägung hinterließen: Die Ost- Westverbindung über Kleinasien gehörte in der Antike zu den bevorzugten Handelsrouten, weshalb man diese Zeit auch das Goldene Zeitalter nennt. Jeder Herrscher wollte damals ein großes Stück des Kuchens abhaben, weshalb um die Vorherrschaft in diesem Gebiet gerungen wurde.

Von Dikili nach Pergamon

Heute morgen erreichten wir gegen 11 Uhr Dikili und gingen in der Bucht vor Anker. Mit Tenderbooten wurden wir ein kurzes Stück bis an Land gebracht wo schon unser Bus wartete. Die 30km bis Bergama (Pergamon), einer kleinen türkischen Stadt in der Provinz Izmir füllte unser Guide mit einem kurzweiligen Vortrag über die Historie Anatoliens der letzten etwa 10.000 Jahre. Es gelang mir, einige offene Enden von Fäden zusammen zu bringen, was mir in meiner Schulzeit nicht gelungen war. Manchmal ist es eben gut, wenn der Praxisbezug da ist. Ich möchte hier nicht alles darstellen, nur einige Schlagworte seien mir erlaubt: Kleinasien, Mesopotamien, Alexander der Große, Römer und Griechen sowie die Apostel Paulus, Johannes und die Epheser. Die lange Geschichte der Kulturen Anatoliens ließ sich in den Zeugnissen beobachten, die Archäologien ausgegraben haben und bis zum heutigen Tage immer noch finden. Einige davon konnten wir im historischen Museum von Pergamon sehen.

Von Pergamon aus fuhren wir zum Asklepieion Komplex, einem antiken Heilzentrum, benannt nach Asklepios, dem altgriechischen Gott der Heilkunst. In der Blütezeit des Aklepieion in Pergamon wurden hier über tausend Patienten behandelt, unter anderem solche mit psychischen Erkrankungen nach Methoden, die auch heute noch Anwendung finden.

Unser letzter Stop galt einem beeindruckenden antiken Gebäude. Die Rote Basilika oder auch Rote Halle ist ein etwa 60 × 26 Meter großen Backsteingebäude von über 20 Meter Höhe am Fuß des Akropolishügels von Pergamon. Das Gebäude ist von zwei Türmen flankiert und hat einen vorgelagerten Hof. Das Gelände des dazugehörigen Komplexes hat etwa die Maße von 100 × 265 Meter und zählt damit zu den größten römischen Anlagen in Kleinasien. Die Gebäude wurden in römischer Zeit, wohl unter Kaiser Hadrian, errichtet als Tempel für ägyptische Götter, wahrscheinlich Isis und Serapis, vermutlich in Verbindung mit der kleinasiatischen Göttermutter Kybele. Auch als Ort der Kaiserverehrung wird es in Betracht gezogen. In byzantinischer Zeit wurde in die Halle eine dreischiffige Basilika mit einer Apsis an der Ostseite und Arkadenstellungen eingebaut, die Johannes oder Paulus geweiht war. Unter dem Vorhof fließt in zwei annähernd 200 Meter langen Tunneln der Selinus, der Stadtfluss von Pergamon. Diese Brücke von Pergamon genannte Flussüberbauung ist die längste bekannte ihrer Art in der Antike. Unter den Gebäuden befindet sich ein komplexes System unterirdischer Räume und Gänge, deren Funktion umstritten ist. Verschiedene Wasserbecken und -leitungen standen vermutlich mit zeremoniellen Handlungen bei der Verehrung der ägyptischen Götter im Zusammenhang. (s. Wikipedia)

Start in Istanbul

Nach langer Reise kamen wir vorgestern am späten Nachmittag im Hotel in Istanbul an. Es lief zwar alles halbwegs glatt aber dennoch schlaucht eine Reise, bei der man morgens um 7 Uhr das Haus verlässt und mit Umsteigen und Wartezeiten erst ca. 10 Stunden später am Ziel ist, ganz gehörig. So ruhten wir uns aus und gingen früh zu Bett, weshalb es vom Anreisetag nicht viel zu berichten gibt.

Gut ausgeruht starteten wir gestern dann die Checkin-Prozedur für die Explorer und konnten gegen 14 Uhr unsere Kabine beziehen. Das Gepäck kam dann auch bald und wir packten die Koffer aus. Das ist ja einer der positiven Aspekte einer Kreuzfahrt, dass man nur auspacken und am Ende dann wieder einpacken muss. Man lebt nicht aus den Koffern, wie es bei einer Rundreise der Fall ist.

Abends gegen 18 Uhr gab es Cocktails auf dem Pooldeck und es wurde das Auslaufen aus dem Hafen von Istanbul zelebriert.