Boschendal und Franschhoek

Heute war der letzte Tag des Nachprogramms und unsere Fahrt führte uns zunächst zu…

… einer Sektprobe zu KWV (Ko-operatiewe Wijnbouwers Vereniging van Zuid-Afrika) ganz in der Nähe des Hotels. Wir quetschten uns in einem hörsaalartigen Raum auf festmontierte Stühle hinter eine eng stehende Tischplatte und hatten vor uns 4 Probiergläser Sekt aus Flaschengärung stehen, die mit zugeordneten Nougatsorten gepaart werden wollten. Nach dieser ersten Aktion an diesem Tag ging es weiter nach Boschendal, wo eine…

…Weinprobe auf uns wartete. Wir saßen in einem sehr schönen Garten unter einer riesigen Eiche, die den ganzen Probierplatz überspannte. Im Restaurant Werf gab es anschließend Lunch mit…

…einem Glas Wein. So viele Kalorien müssen wieder abgearbeitet werden und das taten wir (zumindest teilweise 😉 ) bei einem Spaziergang durch den Garten Boschendals.

Franschhoek war unsere nächste Station, aber diesmal nicht für eine Weinprobe sondern für einen Spaziergang durch das Städtchen. Hier hätten wir noch letzte Souvenirs erstehen können und viele aus unserem Bus taten das auch. Nach einer Stunde Freizeit in Franschhoek brachten uns unser Fahrer Goodman und der Guide Kevin Africa wieder in unser Hotel.

Hier warteten unsere Koffer auf uns, die gepackt werden wollten, weil es morgen wieder nach Hause geht. Weil wir nicht viel ausgepackt hatten, ging das schnell und wir hatten hinterher noch Zeit, uns mit…

…einem Glas Wein zu belohnen.

Wine and Dine African Style

In Kapstadt haben wir das Schiff wieder verlassen und stiegen in einen Bus um, der uns in einer Sightseeing-Tour durch Kapstadt bis nach Paarl brachte. Wir erkundeten zu Fuß Kapstadt und machten eine Pause im Convent Garden, einem sehr schönen Park mitten in Kapstadt. Bei der Abfahrt kündigte sich dann Unheil an: Die Tür des Busses ließ sich nicht mehr richtig schließen. Goodman, unser Busfahrer, mühte sich nach Kräften ab, tatkräftig unterstützt von einigen seiner Kollegen von außerhalb des Busses. Schließlich saß die hydraulische Tür mehr schlecht als recht in ihren Angeln, durch den breiten Spalt im vorderen Bereich der Tür kam während der Weiterfahrt Frischluft rein. Das ganze Dilemma offenbarte sich erst, als wir auf dem Signal Hill angekommen waren und aussteigen wollten: Die Tür wollte partout nicht mehr aufgehen. Wieder wurde Hilfe von außen herbeitelefoniert, aber auch die konnte uns aus unserer misslichen Lage nicht befreien. Weder die Hydraulik noch die mechanische Notentriegelung funktionierten. Mittlerweile mühten sich sieben Polizisten und einige Busfahrer ab – alles vergeblich. Unsere Reiseleiterin und Goodman hatten mittlerweile zu ihren jeweiligen Unternehmen Kontakt aufgenommen, aber wir blieben eingesperrt. Der Bus besaß nur diese eine Tür und diese weigerte sich hartnäckig, uns frei zu geben. Glück im Unglück war, dass es wenigstens eine Toilette im Bus gab, sonst wäre wohl das Unglück noch größer geworden.

Schließlich kam ein Mechaniker des Busunternehmens, setzte ein Werkzeug an und auf war die Tür! Wir waren frei, konnten uns auf dem Signal Hill umsehen und Fotos machen. Trotz weiterer Reparaturversuche des Mechanikers aber konnte die Tür nicht wieder so instandgesetzt werden, dass wir unsere Fahrt hätten fortsetzen können. Also mussten wir auf einen Ersatzbus warten. Mittlerweile hatten wir so viel Verspätung, dass geplante Programmpunkte ausfallen mussten und wir trotzdem deutlich später in Paarl ankamen, als vorgesehen. Der Signal Hill heißt übrigens so, weil in alten Zeiten von diesem markanten Punkt aus jeden Mittag außer Sonntag um 12 Uhr mittags ein Kanonenschuss abgegeben wurde, womit die Zeit signalisiert wurde.

Die Reisenden im Bus nahmen übrigens die ganze Aktion mit Humor auf, lediglich der arme Goodman war großem Stress ausgesetzt. Vom Signal Hill bis Paarl übernahm dann David mit seinem Bus uns Passagiere und unser Gepäck, während Goodman den Unglücksbus in die Werkstatt brachte.

Paarl ist eine der Weinregionen am Westkap und wir checkten im Grande Roche ein, einem idyllisch im wunderschönen Tal zwischen den Bergen gelegenen Hotel ein. Das Abendessen am Ankunftstag war in unserem gebuchten Paket enthalten: „Wine and Dine“ eben…

Nach einem üppigen Frühstück am nächsten Morgen ging es nach Stellenbosch, Goodman holte uns mit einem neuen Bus ab. In Stellenbosch empfingen uns Mitarbeiterinnen von „Bites & Sites“ zu einer Food Tour, einem – wie wir fanden – äußerst gut gemachten Spaziergang durch Stellenbosch, bei dem es an verschiedenen Plätzen etwas zu essen gab. Unsere Gruppe wurde geteilt und Simone Jacobs übernahm unseren Teil der Mitreisenden. Simone spricht Deutsch und Englisch und brachte so die idealen Voraussetzungen für die deutsch- und englischsprachigen Teilnehmer mit. Insgesamt waren wir etwa vier kurzweilige Stunden inklusive Lunch unterwegs: Klare Empfehlung!

Von Stellenbosch aus führte unsere Fahrt nach Franschhoek, wo wir das Weingut Rickety Bridge besuchten. Nach einer Weinprobe mit korrespondierenden Käsesorten kam noch ein Highlight unseres Besuches: Wir durften unseren eigenen Wein blenden, Ulrike blendete einen Weißwein während ich mich dem Roten widmete. Ein Mitreisender verglich diese Aktion mit einem Kindergeburtstag, womit er nicht ganz falsch lag. Wir bekamen drei Weinproben und durften diese in ein Mischungsverhältnis bringen, das uns schmeckte. Die Weine wurden dann abgefüllt, verkorkt und etikettiert und jeder durfte sein ganz persönliches Weinunikat mit nach Hause nehmen. Eine schöne Idee.

Den Rest des Tages hatten wir dann zur freien Verfügung. Perfekt, wenn man ein so schönes Hotel mit einem so schönen Zimmer hat.

Mossel Bay / Knysna

Am letzten Tag der Kreuzfahrt ankerten wir in der Mossel Bay im Süden Südafrikas. Die Bucht liegt ziemlich genau mittig zwischen Kapstadt und Port Elizabeth. Diesmal hatten wir Glück, das Wetter spielte mit und wir konnten mit den Tendern an Land fahren. Mit dem Bus fuhren wir etwas mehr als eine Stunde bis nach Knysna, einem kleinen Ort an der Küste. In Knysna konnten wir uns auf eigene Faust umsehen, was wir denn auch taten. Neben vielen kleinen Shops mit einheimischen aber auch touristischen Produkten gab es eine Reihe von Bars und Restaurants, die alle einen guten Eindruck machten. Nach etwa zwei Stunden wurden wir wieder eingesammelt. Auf der Rückfahrt gab es noch einen Stau, weil ein überregional bekannter Markt in der Nähe viel Verkehr verursachte, so dass wir mit Verspätung zurück aufs Schiff kamen.

St. Lucia Wetlands Nature Park

Wie aus dem Titel dieses Beitrags schon hervorgeht, ging es auch heute wieder um Tierbeobachtung. Die Fahrt vom Hafen Richards Bay bis in die Wetlands war nicht ganz so weit wie gestern. Auf dem Weg dorthin sahen wir Straßenschilder, die wir auch gestern schon gesehen hatten und die vor kreuzenden Flusspferden warnten. Es gab auch Hinweistafeln, die davor warnten, die Mindestdistanz zu Flusspferden von 30m zu unterschreiten. Am Tag ist die Gefahr eher gering, weil die Tiere sich nur im Wasser aufhalten, erst nachts kommen sie an Land.

Der St. Lucia Wetlands Park ist rund 3280km2 groß, liegt etwa 235km nördlich von Durban und reicht bis an die Grenze zu Mosambik. Unser Ziel war der Lake Sibaya, der mit ca. 64km2 bei einer Tiefe von bis zu 10m Südafrikas größter Frischwassersee ist. Im See lebt die zweitgrößte Flusspferdpopulation Südafrikas, außerdem Krokodile sowie Bullsharks, die von Zeit zu Zeit über einen Meerzugang in das Süßwasser des Sees vordringen – gefährliches Terrain! Am Ufer des Sees stiegen wir in ein Boot um und begannen unseren Erkundungstrip.



Richards Bay

Am ersten Tag des neuen Jahres setzten wir das fort, was wir am letzten Tag des alten Jahres schon gemacht hatten: Game Drive.

Ganz so stimmt das natürlich nicht, weil eine rauschende Silvesterfeier dazwischen lag. Der Start zur Fahrt ins Hluhluwe Game Reserve kam uns dann mit rund 12 Uhr auch sehr entgegen. Zunächst fuhren wir rund 100km ins nördlich von Richards Bay gelegene Reservat Hluhluwe wo wir in die typischen Safari Autos umstiegen. Das Hluhluwe Game Reserve ist der älteste Nationalpark Südafrikas, er wurde 1895 gegründet. Mit 960km2 (96.000ha) ist er zwar nicht der größte Nationalpark des Landes (das ist der Krüger Nationalpark), aber sicherlich der landschaftlich reizvollste.

Gut 3 Stunden dauerte die Fahrt im Safari-Fahrzeug, bei der wir viele Tiere zu Gesicht bekamen. Am beeindruckendsten fanden wir die Nashörner und Elefanten und Büffel. Einen Löwen sahen wir leider nicht, obwohl unser Guide sich sehr bemühte.



Durban, Tag 3, Game Drive

Am letzten Tag des Jahres führte unsere Exkursion zum bisher besten Ausflugsziel unserer Reise, dem Tala Game Reserve. Auf einem Gelände von rund 3000 Hektar lebten Breitmaulnashörner, Strauße, Zebras, Giraffen, Kudus, Gnus und viele andere Antilopenarten. Außerdem waren in einem küstlich angelegten See einige der gefährlichsten Tiere Afrikas untergebracht: Flusspferde. Nein, kein Irrtum, durch Flusspferde werden in Afrika mehr Menschen getötet als durch alle anderen wilden Tiere zusammen. Leider ließen sich die Divas nur aus der Entfernung blicken und wir konnten auch nur die Ohrenspitzen und manchmal die Nasen sehen. Dafür standen uns die Zebras, Giraffen, Strauße und Antilopen geduldig Modell.

Kurz vor dem Verlassen des Reservates entdeckte ich dann noch einen winzigen Waterlilly Reed Laubfrosch, der sich als Kaugummi getarnt hatte.



Durban, Tag 2

Heute war eine klassische Sightseeing-Tour geplant. Sie führte uns durch die Stadt an zwei Strände und durch die quirlige Innenstadt wieder zurück. Unser Guide, eine junge afrikanische Frau, sprach Englisch mit einem starken afrikanischen Akzent, was wir nur ansatzweise verstanden.

Die Strände sahen sauber und einladend aus. Da sie an der Ostseite am Indischen Ozean liegen, bleiben sie von den kalten Polarströmungen verschont und laden mit annehmbaren Wassertemperaturen bei über 30 Grad Lufttemperatur zum Baden ein. Von der Clarke Bay bei Ballito an der Nordküste (Kwazulu-Natal) habe ich einige Bilder eingefügt.

Durban

Genug der Seetage, endlich wieder Land unter den Füßen!

Heute morgen kamen wir in Durban an wo wir nun für 3 Tage am Kai liegen. Die face-to-face-inspection heute morgen war chaotisch, aber nicht, weil das schlecht organisiert war, sondern weil die Passagiere – uns eingeschlossen – so undiszipliniert waren. Es gab klare Regeln in welcher Reihenfolge die Einreiseprozedur ablaufen sollte, aber viele Passagiere waren ungeduldig und standen schon lange vor der Zeit vor der Observation Lounge, wo sie dadurch den Eingang blockierten. Die Crewmitglieder aber waren unerbittlich und ließen niemanden passieren, der nicht an der Reihe war. Weil die anderen aber schon eine zeitlang angestanden hatten, gaben sie ihren Platz nicht so einfach auf…

Sei’s drum, irgendwann saßen wir in unserem Bus und ließen uns Little India aus den Augen eines Einheimischen erklären. Unser Weg führte uns zunächst zu einem Markt, auf dem neben einheimischer Handwerkskunst auch Kleidung und Gewürze feilgeboten wurden. Die Preise waren unschlagbar, dennoch verließen wir ohne ein Souvenir diese Stätte wieder.

Was wir nicht wußten, dass es in Durban eine große Gemeinschaft indischstämmiger Einwohner gibt in der auch Mahatma Ghandi einige Zeit gelebt hatte, bevor er nach Indien zurückkehrt. Nach dem Besuch des ehemaligen Ghandi-Besitzes in einem Township ging es zu der ersten Schule Südafrikas, die von einem schwarzen Menschen gegründet wurde und die ursprünglich für etwa 420 Kinder gebaut wurde. Da unser Besuch in den südafrikanischen Sommerferien lag, war die Ohlange High School und das angeschlossene Museum ohne Leben, wir ließen uns aber sagen, dass diese Schule mittlerweile von über 1200 Schülern besucht wird. Eine unvorstellbare Zahl, wenn man die einfache Ausstattung der Klassenräume berücksichtigt. In dieser Schule gab Nelson Mandela bei den ersten freien Wahlen Südafrikas zu Ehren des Schulgründers und ersten ANC-Präsidenten (African National Congress) Dr. John L. Dube seine Stimme ab, was im Museum dokumentiert ist.

Der letzte Stopp auf unserer Exkursion führte uns in einen Hindutempel, in dem heute ein Fest gefeiert wurde. Aus diesem Anlass gab es für alle Besucher einen kostenlosen vegetarischen Lunch – lecker!



Änderungen der Reiseroute

Nach der zwölfstündigen Verspätung beim Ablegen in Kapstadt und dem daraus resultierenden Streichen eines Aufenthaltstages in Namibia ging unsere Pechsträhne weiter. Wegen der brisanten politischen Lage in Mosambik wurde unser Besuch in Maputo gestrichen und dafür einige zusätzliche Tage in Durban / Südafrika eingeschoben. Die Ausflüge konnten noch nicht gebucht werden, das Destinations Team war auf Hochtouren damit beschäftigt, die zusätzlichen Tage mit Veranstaltungen zu füllen.

Unser nächster Hafen sollte Port Elizabeth sein. Wir kamen dort wegen starker Gegenströmung mit Verspätung an, unsere gebuchte Safaritour musste leider gekürzt werden. Doch als die Besatzung versuchte, das Schiff im Hafen fest zu machen, riss eine Leine; der Wind war zu stark. Der Lotse brach die Aktion ab und wir verließen den Hafen wieder. So war unsere Safaritour nicht nur gekürzt, sondern komplett gecancelt.

Heute morgen konnten wir dann endlich die Ausflüge in Durban buchen, zum Glück wurde auch hier eine Safaritour angeboten, bei der wir sofort zugriffen. Noch sind wir skeptisch ob es diesmal klappen wird.

Von Walvis Bay zurück zum Kap

Walvis Bay (Walfischbucht) ist eine Stadt an der gleichnamigen Bucht der Atlantikküste in der namibischen Region Erongo und der bedeutendste Seehafen Namibias. Walvis Bay hat knapp 103.000 Einwohner (Stand 2023) auf einer Fläche von 1121 Quadratkilometern. Sie ist die drittgrößte Stadt des Landes. Walvis Bay liegt rund 30 Kilometer südlich der Stadt Swakopmund. Wegen der reichen Wal- und Fischvorkommen fand die Bucht seit dem frühen 18. Jahrhundert bei europäischen und nordamerikanischen Fischern Interesse. Das Wasser in der Bucht ist sehr sauber und ist daher auch heute noch für seinen Fischreichtum bekannt.

Leider musste ja unsere Tour mit einem Boot zu den Robben- und Pelikankolonien abgesagt werden, weil wir aus Kapstadt mit einer 12-stündigen Verspätung weg kamen und diese Verspätung natürlich nicht aufholen konnten. Wir hatten uns sehr darauf gefreut, weil wir wussten, dass das eine schöne Tour ist. Wir hatten sie immerhin bei unserem vorletzten Besuch in Namibia 2015 schon einmal gemacht.

Diesmal ging unsere Tour in die Wüste, auf den Spuren der Welwitschia, der National-Pflanze Namibias, in die sehenswerte sogenannte Mondlandschaft und in die Oase Goanikonte.

Die Welwitschia hat nur 2 Blätter, obwohl es manchmal nicht so aussieht, weil diese durch Wind und Wetter sehr zerfranst sind. Die Pflanze kann mehrere huntert Jahre alt werden.

Auf der Rückfahrt wählte unser Fahrer eine andere Route, die uns über Swakopmund zwischen Meer und Dünengürtel über die Küstenstraße zurückbrachte. Mittlerweile sind wir wieder ganz im Süden Südafrikas und auf dem Weg um das Kap herum nach Port Elizabeth.


Auf dem Weg nach Walvis Bay / Namibia

Am letzten Abend in Kapstadt genossen wir noch einmal die Küche Südafrikas. Wir nahmen für 100ZAR (etwa 5,30€) ein Taxi und ließen uns von unserem Fahrer Paul die Telefonnummer geben, um ihn für den Rücktransport anrufen zu können. Wir wollten ins „Harbour House“, einem angesagten Fischrestaurant im Hafen. Die über die Onlinereservierung verfügbaren Plätze waren auf Tage vergeben und so versuchten wir es einfach so. Wir hatten Glück und ergatterten noch einen Tisch draußen. Nun muss man wissen, dass ein Platz draußen wegen der manchmal starken Kapwinde nicht die beste Wahl ist aber wir ließen uns dennoch darauf ein. Wenn dir der Bissen auf der Gabel davonfliegt, sitzt du garantiert draußen in einem Restaurant am Hafen von Kapstadt! Ganz so schlimm war es bei uns nicht aber ich bedauerte schon, dass ich keine Jacke mitgebracht hatte, um sie über mein T-Shirt zu ziehen.

Ich bestellte die Empfehlung des Chefs „Miso Mirin Seabass“, Seebarsch mariniert in gelbem Miso und Reiswein, im Ofen geröstet und serviert mit Kokos-, Ingwer- und Limettenblatt-Risotto, abgerundet mit geschmortem Pak Choi. Eine vorzügliche Empfehlung! Ulrike hatte ein „Prawn-Ratatouille“, geschmorte rote und gelbe Paprika, Baby-Kürbis, Tomate, zusammen gekocht mit Garnelen, Basilikum-Aioli und einer reichhaltigen Tomatensauce. Auch das nicht minder lecker. Allesamt eine Empfehlung wert.

Am nächsten Morgen hatten wir noch Zeit, ausgiebig zu frühstücken, bevor wir unsere Sachen packen mussten. Der Transfer vom Hotel zum Kreuzfahrt-Terminal mit dem Bus klappte gut, wir kamen nach kurzer Fahrzeit dort an. Dann aber mussten wir uns in eine lange Schlange einreihen, um die Checkin-Prozedur über uns ergehen zu lassen. Wir hatten das zwar alles von zu Hause aus schon gemacht aber aus irgendeinem Grund musste das wohl noch einmal sein. Nach dem Checkin ging es noch einmal in eine nicht ganz so lange Schlange vor dem Ausreiseschalter, dann endlich konnten wir an Bord.

Die Abfahrt des Schiffes war für 17Uhr geplant, verzögerte sich aber wegen starker Winde um 12 Stunden, „safety first“. Heute ist Sonntag und heute ist ein Seetag. Wenn ein Seetag auf einen Sonntag fällt, gibt es bei Regent einen legendären Brunch im „Compass Rose“, dem Hauptrestaurant des Schiffes. So auch heute. Die Küche hatte wieder aufgefahren, was es aufzufahren gibt und das ist ein Ereignis für die Sinne, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Leider werden wir wegen der Verspätung beim Auslaufen in Kapstadt nicht rechtzeitig morgen früh in Walvis Bay sein sondern erst am späten Nachmittag. Daher wurde leider unsere erste Exkursion auf dieser Reise abgesagt. Da wir noch einen weiteren Tag in Namibia sein werden, bleibt uns immerhin noch die zweite Exkursion.

Kapstadt

Seit drei Tagen treiben wir uns nun schon in Kapstadt rum. Wir haben ein 2-Tage-Ticket für den hop-on hop-off Bus gekauft und sowohl die rote Route zum Fuß des Tafelbergs gemacht als auch die blaue Route durch die Vorstädte und die Weinanbaugebiete. Eine Hafentour mit dem Boot war auch noch dabei. Selbstverständlich probierten wir auch verschiedene heimische Weine sowie das südafrikanische Essen; alles lecker!

Das Wetter ist trocken und warm, oft weht ein starker Kapwind, besonders in der Nähe des Meers. Die Strände sind sauber und einladend, das Meer hat allerdings nur eisige 10 bis 14 Grad. Dabei ist das Wasser im Sommer (also jetzt) kälter als im Winter der Südhalbkugel weil die Strömung das kalte Wasser der antarktischen Eisschmelze hierher treibt.

Der Audioguide im Bus ist gut gemacht, wir lernten eine Menge über Südafrika und besonders über Kapstadt. Die Bustour ist sehr empfehlenswert.

Weingut Boschendal

Das Weingut Boschendal liegt in der südafrikanischen Provinz Western Cape etwa 55km östlich von Kapstadt zwischen den Weinorten Stellenbosch und Franschhoek. Das Gut wurde 1685 gegründet und ist damit eines der ältesten Weingüter im Franschhoek-Tal. Boschendal ist stolz auf eine über 300 Jahre Tradition und auf rund 2000 Hektar Farmland. Und Boschendal darf das auch sein, denn dieses Weingut ist die Stammmutter der lokalen Weinindustrie.

Im Jahr 1715 wurde das Anwesen von Abraham de Villiers gekauft. Die de Villiers stammten aus der Champagne und kamen als Teil der 250 Hugenotten-Flüchtlinge Ende des 17. Jahrhunderts ans Kap. Hierhin gelockt wurden sie von der Niederländischen Ostindien-Gesellschaft wegen ihrer Erfahrung im Weinanbau. Bis 1879 blieb das Anwesen im Eigentum der Familie de Villiers.

Im Jahr 1969 wurde der Weinanbau durch die Einfuhr qualitativ hochwertiger Reben wieder belebt. Der alte Boschendal-Komplex wurde wiederhergestellt und ein Rosengarten nach alten Plänen angelegt. Heute ist Boschendal ein wichtiger Weinhersteller. Seine historischen Gebäude werden als Museum gepflegt.

Die aktuellen Besitzer möchten den Besuch auf Gut Boschendal so einzigartig wie möglich gestalten. In einem weitläufigen Garten, umgeben von Bäumen soll sich jeder Gast wohl fühlen. Vor Ort können Picknick-Körbe mit leckern Delikatessen bestellt werden, die gute Flasche Wein ist natürlich mit dabei.

Boschendal hat es sich zur Aufgabe gemacht, stets in Verbindung mit der Natur zu sein und deshalb werden die Reben biologisch behandelt, getreu dem Motto: Gesunder Boden, gesunde Trauben, bester Wein. Da verwundert es nicht, dass in und um Boschendal glückliche Angus-Kühe grasen und sich hier und da Zitronen oder Pflaumen von den Fruchtbäumen gönnen. Im sogenannten „Werf Food Garden” von Boschendal gedeihen Kräuter und Gemüse, sehr zur Freude von Hühnern – glücklichen Hühnern. “ Frischer geht es nicht“, sagt Expertin Megan McCarthy. Sie überwacht den Garten und betont: „Das, was du bei uns hier im Werf Restaurant isst, wurde Minuten vorher erst geerntet.“

Neben dem Picknick-Angebot finden in Boschendal auch Weinverkostungen zwischen dem Guts-Shop und der hauseigenen Bäckerei statt. Der Duft von Brot, Weiß- und Rotwein betört jede Nase. Das leckere Highlight sind Boschendals berühmte Méthode Cap Classiques, die Champagner Südafrikas. Neben den Hausgästen haben hier auch Gruppen von außerhalb die Möglichkeit, sich durch alle Weinsorten zu kosten und jede Menge informative Sip-und-Swirl Sessions zu absolvieren. Von der Außergewöhnlichkeit einer solchen Verkostung konnten wir uns überzeugen, wie ich gestern schon beschrieb.

Im Jahr 2014 etablierte das Weingut Self-Catering Unterkünfte, denn die Nachfrage nach nachhaltigem Leben auf einer Farm wächst stetig. Die historischen Häuser sind stylisch eingerichtet – von Großfamilie bis Pärchenurlaub ist auf Boschendal alles möglich. Der Stausee und all die Plantagen, Hügel, Höhlen und sonstigen Abenteuer sind inklusive und dürfen von allen, die auf Boschendal übernachten, mitgenutzt werden.

Boschendal ist beliebt für Hochzeiten und Konferenzen, die umgebaute Scheune hat Platz für 350 Personen. Ein Ausflug nach Boschendal ist eine Reise wert, man sollte allerdings etwas Zeit mitbringen – zum Genießen.

Von Stellenbosch nach Franschhoek

Kein Tippfehler, bei uns heißt der Ort Franshoek aber hier steht überall Franschhoek.

Sei’s drum, von Stellenbosch aus wurden wir von einem sehr freundlichen Uber-Fahrer für 500ZAR (ungefähr 26€) zum Boschendal Weingut gebracht, das etwa 2km von Franschhoek entfernt liegt. Unser letzter Gang durch Stellenbosch war zunächst durch leichten Regen begleitet, der später stärker wurde. Die Farmer der Umgebung freute das.

In Boschendal angekommen bezogen wir unser Cottage „Werf 2“, ein sehr hübsches Häuschen in ruhiger Lage auf dem Gut. Wir packten nur das Nötigste aus und machten uns an die Erkundung der Umgebung. Besonders angetan waren wir vom Hofladen, in dem es alles zu kaufen gibt, was hier produziert wird bzw. was man an so einer Stelle braucht. Da unser Cottage über eine kleine Küche verfügt, beschloss Ulrike, morgen den Kochlöffel zu schwingen. Für heute Abend hatten wir einen Tisch im Deli reserviert.

Vorher aber meldeten wir uns noch für die Weinprobe an, die in unserem Paket enthalten war. Das Ungewöhnliche an dieser Weinprobe war, dass die vier Weine (Sauvignon Blanc, Chardonnay, Pinotage und Shiraz), die kredenzt wurden, mit Schokoladenspezialitäten korrespondierten, die gleichzeitig gekostet wurden. Dabei waren die vier einzelnen Schokoladenstücke auf den Wein abgestimmt zu dem sie gegessen werden sollten. Zuerst ein Schluck Wein, dann ein Stück Schokolade abbeißen, dann wieder ein Schluck Wein – himmlisch! Wir hätten es vorher nicht für möglich gehalten.

Das Essen im Deli war hervorragend. Wir hatten beide ein Steak vom Black Angus Rínd, das der hauseigene artisan butcher Rainer Raschbichler vorbereitet hatte und das raffiniert zubereitet war.

Stellenbosch

Gestern Abend sind wir am ersten Etappenziel unserer Reise angekommen: Stellenbosch. Hier waren wir vor 9 Jahren bereits einmal und damals hat es uns so gut gefallen, dass wir unbedingt noch einmal herkommen wollten. Wir wohnen wieder im Hotel Oude Werf und genießen die vielen kleinen Restaurants, Weinbars und Geschäfte in unmittelbarer Umgebung des Hotels. Vieles hat sich verändert hier (wäre auch verwunderlich, wenn es anders wäre), vieles aber ist noch genauso wie damals. Die Brampton Winebar existiert immer noch, lediglich der Wein ist teurer geworden, doch gemessen an europäischen Preisen ist das immer noch ein Schnäppchen. Ich stelle mal zum Vergleich Fotos der Karten von Dezember 2015, Oktober 2019 und der aktuellen Karte online. Verglichen haben wir die Preise für eine Flasche Sauvignon Blanc die umgerechnet von 3,50 € (2015) über 3,85 € (2019) bis 5,60 € (heute) gestiegen sind.


Dezember 2015


Oktober 2019


Dezember 2024

Unser Flug von Frankfurt über Johannesburg nach Kapstadt war ruhig und ohne besondere Vorkommnisse, einzig der Transport vom Flughafen zum Hotel in Stellenbosch (ca. 60km) hat nicht geklappt, weil der durch das Hotel beauftragte Transportdienst gepennt hat. Nachdem wir einige Zeit versucht hatten, dies zu klären, nahmen wir kurzerhand ein Taxi; das hätten wir schon viel früher machen sollen.

Wir freuen uns auf Südafrika

In wenigen Tagen geht es los. Als wir das letzte Mal in Südafrika waren, haben wir uns vorgenommen, wiederzukommen und ein paar Tage auf einem der schönen Weingüter Südafrikas zu verbringen. Nun ist es so weit. Die ersten zwei Tage werden wir in Stellenbosch akklimatisieren, danach geht’s auf das Weingut Boschendal in Franshoek, wo wir 3 Tage sein werden. Es schließen sich 3 Tage in Kapstadt an, bevor wir auf die Regent Seven Seas Splendor gehen. Unsere Kreuzfahrt geht zunächst an der Westküste Afrikas hoch bis nach Walvis Bay in Namibia, an das wir gute Erinnerungen haben.

Unsere Route mit der Splendor:

TagOrtAnkunftAbfahrt
Dez. 21, SaKapstadt, Südafrika17:00 Uhr
Dez. 22, SoKreuzfahrt auf dem Atlantik
Dez. 23, Mo Walvis Bay, Namibia10:00 Uhr
Dez. 24, DiWalvis Bay, Namibia15:00 Uhr
Dez. 25, MiKreuzfahrt auf dem Atlantik
Dez. 26, DoKreuzfahrt um das Kap der Guten Hoffnung
Dez. 27, FrPort Elizabeth, Südafrika9:00 Uhr
Dez. 28, SaPort Elizabeth, Südafrika18:30 Uhr
Dez. 29, SoDurban, Südafrika7:30 Uhr22:00 Uhr
Dez. 30, MoKreuzfahrt auf dem Indischen Ozean
Dez. 31, DiMaputo, Mozambique7:00 Uhr17:00 Uhr
Jan. 01, MiRichards Bay, Südafrika10:00 Uhr
Jan. 02, DoRichards Bay, Südafrika16:00 Uhr
Jan. 03, FrKreuzfahrt auf dem Indischen Ozean
Jan. 04, SaMossel Bay, Südafrika ⚓7:00 Uhr14:00 Uhr
Jan. 05, SoKapstadt, Südafrika6:30 Uhr
⚓= Reede

Im Anschluss an die Kreuzfahrt haben wir noch ein dreitägiges Nachprogramm, auf das wir schon sehr gespannt sind. Der Titel jedenfalls ist sehr vielversprechend: Wine and Dine African Style.

Update 3: Die unendliche Geschichte

Mit unserem Heimflug hat das ja seinerzeit geklappt, aber mit der Lufthansa sind wir immer noch dran. Bei mehr als drei Tagen Verspätung steht uns eine Entschädigung zu aber die Lufthansa sitzt das aus. Auf unsere diversen Eingaben erfolgte keinerlei Reaktion also schalteten wir die Schlichtungsstelle Reise und Verkehr ein. Doch auch dieses Verfahren läuft immer noch. Die Lufthansa beharrt darauf, dass drei Tage Verspätung durch das Wetter gerechtfertigt seien obwohl in dieser Zeit zahlreiche Flüge in Frankfurt landen konnten. Singapore Airlines flog sogar exakt zu der Zeit, zu der auch unser ursprünglicher Flug hätte starten sollen und landete ohne Schneechaos sicher in Frankfurt.

Update 2: Lösung in Sicht

Dank unserer 90 Minuten freien Telefonzeit weltweit über Satellite konnten wir uns heute morgen mit dem Telefonservice der Lufthansa in Verbindung setzen. Da es in Deutschland mitten in der Nacht war, war auch die Warteschlange nicht sehr lang; wir waren auf Platz 3. Wir wurden nun umgebucht auf eine Maschine am Freitag, aber wenn wir so die Wetterberichte aus Deutschland sehen, glauben wir erst, wenn wir in der Maschine sitzen, dass es wirklich heim geht.

Hier im Hotel fehlt es uns an nichts, wir bekommen 3 Mahlzeiten am Tag und können uns noch ein wenig in Singapur umsehen. Der Pool ist groß, kühl und wenig bevölkert und so lässt es sich gut aushalten. Heute war ich sogar in der Sauna (unisex!) des Hotels, allerdings waren die 15 Minuten in annähernd 120°C heißer Luft eine Herausforderung. Meine Badehose, die ich neben mich auf den Sitz gelegt hatte, war allerdings hinterher trocken!

Update: War nix mit Heimweg!

Als wir in der Hotelbar vom Flughafenhotel gemütlich bei einem Glas Wein saßen, bekamen wir die schlechte Nachricht über eMail: Unser Flug wurde annulliert! Wir machten uns auf den Weg zum Checkin-Schalter um zu erfahren, wie es nun weitergehen solle, aber dort konnte man uns auch nichts sagen. Der angebotene Chat der Lufthansa App brach immer wieder zusammen und wenn man die angegebene Telefonnummer in Deutschland wählte, kam nur eine Ansage, dass man es später noch einmal versuchen solle. Wir gingen also wieder zurück ins Hotel und versuchten es immer wieder mal. Als dann die Zeit kam um einzuchecken, machten wir uns mit unserem Gepäck auf den Weg. Auch jetzt noch war es nicht einfach, eine Lösung zu finden aber immerhin bot man uns ein Hotelzimmer an. Nun sitzen wir im dritten Hotel am heutigen Tage und warten auf die Dinge, die da kommen werden. Eine Umbuchung haben wir immer noch nicht und sind skeptisch, ob es morgen mit unserem Heimflug klappen wird.

Auf dem Heimweg

Ein letztes Mal genossen wir heute morgen das reichhaltige Frühstücksbuffet des Marina Bay Sands. Die Koffer waren anschließend schnell gepackt. Wir mussten um 11 Uhr auschecken, was ganz easy war. Als wir uns schon in die Schlange der Wartenden einreihen wollten, sprach uns ein Mitarbeiter des Hotels an und fragte uns, ob wir ein- oder auschecken wollten. Er zückte prompt ein elektronisches Gerät, fragte nach unserer Zimmernummer und schon waren wir ausgescheckt.

Da unser Flug erst gegen Mitternacht geht, nahmen wir ein Taxi und ließen uns für 17,50 SGD (ungefähr 12 €) zum Flughafenhotel fahren. Dort checkten wir ein und begaben uns in den öffentlich zugänglichen Bereich „Jewel“, der ein spektakulär anzusehendes Zentrum hat. Hier fällt der größte Indoor-Wasserfall der Welt über 5 Etagen ungefähr 40 m in die Tiefe. Wir tätigten die letzten Einkäufe und machten uns wieder auf den Weg ins Hotel, wo ich jetzt sitze und diese Zeilen schreibe. Wir ruhen uns noch ein wenig aus und machen uns dann auf den Weg zum Checkin-Schalter. In der Lounge von Singapore Airlines wollen wir noch ein wenig essen und trinken bevor wir uns endgültig auf die Reise machen.

Resümee: Die Reise war schön, wir haben viel erlebt und sind schon wieder in der Planung für die nächsten Reisen. Wir freuen uns aber auch, wieder nach Hause zu kommen.

Das Ende ist nah…

…nein, nicht der Weltuntergang, der Urlaub ist fast zu Ende. Mitten in der Nacht, genauer gesagt um 1:20 Uhr sollte unser Flug von Auckland nach Singapur gehen, tatsächlich wurde es dann aber 4:08 Uhr. Der Grund dafür war uns nicht ganz klar, wir vermuten aber, dass es ein Problem mit der Brücke gab, die an die Maschine anlegt und über die die Passagiere das Flugzeug erreichen. Unser Flieger wurde nämlich nach langer Wartezeit weg geschoben und legte am Nachbargate wieder an.

Nach etwa 10-stündigem Flug kamen wir gestern in Singapur an und kamen in Rekordzeit durch die Einwanderung, hatten unser Gepäck und bestiegen das Taxi. In unserem Hotel Marina Bay Sands angekommen, ging die Warterei dann wieder los; unser Zimmer war nämlich noch nicht fertig. Schön, dass wir dann ein Upgrade auf eine bessere Zimmerkategorie bekamen. Im Pool im 57. Stock belohnten wir uns mit einem kühlen Bad als Ausgleich für die Strapazen.

Am späten Nachmittag waren wir mit meiner Nichte Hanna und ihrem Partner Alex verabredet. Alex’s Eltern wohnen nämlich in Singapur und Hanna und Alex waren dort zu Besuch. Leider blieb uns nur dieser Tag für das Treffen, da die beiden heute wieder zurück nach Deutschland mussten. Wir hatten einen netten Abend im „Dallas“ in der Nähe unseres Hotels und leerten ein paar Gläser Stella Artois.

Wegen der Zeitverschiebung wurden wir heute ziemlich früh wach und statteten dem Pool noch einmal einen Besuch ab. Im Dunkeln sieht der besonders schön aus und der Blick über die Stadt ist atemberaubend. Nach dem Bad genossen wir das Frühstück vom reichhaltigen Büffet und waren wirklich beeindruckt davon, wie vielfältig das Angebot war. Selbstverständlich ließen wir uns danach wieder am Pool nieder, unterbrochen durch mehrere Unwetterwarnungen, bei denen der Wasserbereich und die angrenzenden Liegeflächen verlassen werden mussten. Wir suchten mit den anderen Gästen Zuflucht unter einem Dach, das wie ein faradayscher Käfig wirkt und vor Blitzentladungen schützt. Im 57. Stock kann es bei Gewitter nämlich richtig gefährlich werden, wenn man sich ungeschützt im Wasser aufhält.

Unser Abendessen gab es im Lau Pa Sat, einem Hawker Center, das in jedem Reiseführer für seine guten und preiswerten Speisen gelobt wird. Nun sind wir wieder im Hotel, freuen uns auf das Frühstück morgen und werden keine Lust haben zu packen. Leider muss das aber sein weil morgen gegen Mitternacht unser Flug zurück nnach Deutschland startet.

Paibye Aotearoa

Auf Wiedersehen Neuseeland. 🥲

Morgen heißt es Abschied nehmen. Die letzten beiden Tage haben wir in Auckland verbracht und mit dem Hop-on Hop-off Bus die Stadt erkundet. Dabei haben wir auch dem Toi o Tāmaki einen Besuch abgestattet, der Auckland Art Gallery, die die unglaublich faszinierenden Māori Portraits Gottfried Lindauers beherbergt. Diese hatten wir bereits bei der allerersten Ausstellung außerhalb Neuseelands 2015 in der Alten Nationalgalerie in Berlin bewundern können und wollten sie unbedingt noch einmal ansehen. Gottfried Lindauer war ein böhmischer Maler, der vor der Einberufung zum Militärdienst 1874 über Hamburg nach Neuseeland auswanderte und 1881 die neuseeländische Staatsbürgerschaft annahm. Seine Māori Portraits sind detailgetreue Bilder der Māori in ihrer traditionellen Kleidung mit Schmuck und Waffen und dem Tā moko, der traditionellen Tätowierung der Māori. Der Maler und seine Bilder sind außerhalb Neuseelands so gut wie unbekannt was auch damit zusammenhängt, dass die Nachfahren der dargestellten Personen zustimmen müssen, wenn die Gemälde das Land verlassen sollen. Bisher ist es nur ein einziges Mal gelungen, diese Zustimmung zu bekommen, und daher durften die Porträts 2014/2015 zur Ausstellung nach Berlin reisen. Mein ganz persönliches Lieblingsbild ist das von Pare Watene.

Natürlich stand nicht nur Kultur auf dem Programm. Nachdem wir uns gestern mit einer kompletten Rundfahrt einen Überblick verschafft hatten, besuchten wir heute einige der Orte, die uns gestern besonders angesprochen hatten. Mit dem Auckland Explorer, wie der Hop-on Hop-off Bus hier heißt, ist es ja leicht, auch Ziele anzusteuern, die man zu Fuß nicht erreicht. Mit dem Taxi geht das zwar auch, aber da muss man ja schon genau wissen, wo man hin will. Neben vielen Parks und Grünflächen säumten auch einige Einkaufsmöglichkeiten unseren Weg und so wechselte auch das ein oder andere Kleidungsstück seinen Besitzer.

Am Hafen entdeckten wir einige Lokale, die uns ansprachen und so suchten wir uns am Ende unserer Bustour ein nettes Plätzchen für unser Abendessen. Lecker dazu: Ein kühles Blondes aus der Mac’s Brewery in Wellington, das es uns schon 2015 angetan hatte; auf dieser Tour war das nicht das erste Déjà vu!

Ein wenig packt mich jetzt auch die Wehmut. Den morgigen Tag werden wir zwar noch komplett zur Verfügung hier in Auckland haben doch das Ende ist absehbar. Die Leute hier sind in der Regel freundlich, offen und zugewandt, man hat sie sofort ins Herz geschlossen. Und in das Land sind wir regelrecht verliebt. Schade nur, dass es nicht so einfach zu erreichen ist – doch wenn es das wäre, wäre es dann noch so, wie es ist?

Kleine Geschichte am Rande

Nachdem wir gestern zum Abendessen durch Zufall so gerade noch einen Tisch im Oyster Inn bekommen hatten weil wir sehr früh waren, hatte Ulrike uns für heute Abend einen Tisch im Fenice reservieren lassen, einem kleinen italienischen Restaurant. Sicher ist sicher. Als wir dort saßen und unsere Bestellung aufgeben wollten, fragte die junge Frau, die uns bediente, ob wir Deutsche wären. Sie hatte uns erkannt an unserer Aussprache des Wortes „Pilsener“. Es stellte sich heraus, dass Minou, wie die junge Deutsche heißt, aus Duisburg stammt und in Köln studiert hat. Sie macht zurzeit Work and Travel und ist seit zwei Monaten auf Waiheke Island. Uns erinnerte das an eine Geschichte, die wir vor neun Jahren in Auckland erlebt hatten. Dort trafen wir in einem türkischen Restaurant beim Essen auf eine junge Deutsche, die mit Work und Travel unterwegs war. Wie klein doch die Welt ist!

Das Essen im Fenice war übrigens hervorragend. Wir hatten jeder eine Pizza die wir noch nicht kannten. Sehr lecker!

Waiheke Island Weintour

Wie versprochen, hier einige Bilder unserer gestrigen Weintour über die Insel Waiheke.

Gegen Mittag wurden wir von Nick, unserem Guide für die Tour, an der Waiheke Waterfront Lodge abgeholt. Nick war eine Viertelstunde zu spät, weil er noch einige andere Gäste an der Fähre abgeholt hatte. Die Gästeschar war bunt gemischt: Zwei Frauen von der Westküste Neuseelands, ein Paar aus Mexiko, eins aus Florida und ein Einzelreisender aus San Francisco.

Die Tour führte uns als erstes auf das älteste Weingut der Insel. „Obsidian“ wurde von einem französischen Einwanderer gegründet, der einige Rebstöcke aus seiner Heimat mitgebracht hatte. Den Namen hat das Weingut deshalb, weil auf der Fläche, auf der die Reben gepflanzt wurden, ein Obsidian gefunden wurde, der für die hiesige Gegend untypisch ist. Die Vermutung ist, dass er aufgrund von Handelsaktivitäten der maorischen Urbevölkerung auf die Insel gebracht wurde und verloren ging. Wir probierten zwei Weißweine, einen Roséwein und einen Rotwein, die uns alle sehr gut schmeckten. Die Preise für die Flaschen waren mit um die 50NZ$ (ca. 30€) deutlich höher als die durchschnittlichen Weinpreise in Deutschland.

Von Obsidian ging es weiter zur Stonyridge Winery, wo wir nach der Weinprobe unseren Lunch einnahmen. Die Weinprobe selbst beinhaltete auch die wenigier bekannte Rebsorte Voignier, die aus Frankreich stammt und in Neuseeland wie auch bei uns zu Hause weniger bekannt ist. Zum Lunch wurden üppige kalte Platten aufgefahren und ein Glas Wein angeboten, das aus dem Angebot der Weinprobe gewählt werden konnte. Ulrike nahm einen Chardonnay, mir hatte der Voignier ganz vorzüglich gemundet. Einige aus unserer Gruppe wählten einen Rotwein, der mit 18 NZ$ pro Glas bezahlt werden musste, die Flasche davon kostete 400NZ$. Wir hatten noch Zeit, uns ein wenig umzusehen und Fotos zu machen, bevor es weiter zu unserem dritten Stop ging.

Das Weingut Batch heißt so, weil es ein kleines Gut ist und nur geringe Mengen produziert. Die hier angebotenen Weine trafen nicht ganz unseren Geschmack, hatten aber zweifellos eine etwas besondere Note. Der Ausbau wurde nämlich überwiegend in neuen französischen Eichenholzfässern gemacht, die bis zu dreimal benutzt wurden. Dies gab den Weinen eine barriqueartige Note. Die Batch Winery liegt auf dem höchsten Punkt der Insel und so hatten wir einen atemberaubenden Blick in alle Himmelsrichtungen.

Das Weinanbaugebiet auf Waiheke Island ist auch deshalb besonders, weil hier ein optimales Klima mit vielen Sonnenstunden und optimaler Feuchte herrscht, ganz so, wie die Reben es lieben. Während der Tour hatte Nick viele Informationen für uns, er kennt sich gut aus, weil er Weinbau in Europa (Frankreich und Deutschland) gelernt hat. Während der Fahrt über die Insel zeigte er uns viele schöne Stellen der abwechslungsreichen Landschaft.

Von Auckland nach Waiheke Island

Die zwei Tage in Auckland verbrachten wir im Wesentlichen mit Laufen. Da unser Hotel etwas weit weg vom Geschehen liegt, aber zu nah, um mit dem Taxi zu fahren, verließen wir uns auf unsere Beine. Dies führte dazu, dass wir morgens hinunter in die Stadt marschierten und nach der Rückkehr ins Hotel nicht noch einmal in die Stadt wollten. Um nicht nur in unserem Zimmer zu hocken, setzten wir uns am späten Nachmittag in die Hotellobby und beobachteten das Publikum. Das war sehr interessant und sicherlich auch geeignet, soziale Studien zu betreiben. Es war aber nicht das, was wir uns vorgestellt hatten und so entschieden wir uns, nach unserer Rückkehr aus Waiheke Island das Hotel zu wechseln. Unser Gepäck nahmen wir komplett mit, auch das, was wir nicht mit nach Waiheke nehmen wollten und stellten es im neuen Hotel ab. Mit all dem Gepäck mussten wir natürlich ein Taxi nehmen. Der Fahrer war nicht gerade begeistert wegen der kurzen Fahrt, ließ sich dann aber auf einen Deal ein, der für beide Seiten akzeptabel war.

In Auckland entdeckten wir auch eine Kneipe wieder, die uns vor 9 Jahren schon fasziniert hatte: Das belgische Café Occidental. Es hatte sich nur wenig hier verändert und wir konnten dem Personal ein paar Fotos von damals präsentieren. Insgesamt waren wir diesmal zweimal hier, werden aber sicherlich noch einmal wiederkommen; unser neues Hotel liegt nämlich ganz in der Nähe.

Nachdem wir unsere Koffer im neuen Hotel abgestellt hatten, gingen wir mit leichtem Gepäck zur Fähre und ließen uns zum Waiheke Island übersetzen. Am Pier in Waiheke wurden wir von Andy abgeholt, den Ulrike beim Ablegen der Fähre in Auckland angerufen hatte. Unsere neue Unterkunft bei Andy und Pip auf der Waiheke Waterfront Lodge ist ein Traum! Das ganze „Drumherum“ ist durchgestylt, gepflegt und absolut ruhig. Unsere Gastgeber sind liebenswürdig und zuvorkommend, uns fehlt es an nichts. Dies ist wirklich ein Ort, an dem man die Seele baumeln lassen kann.

Wenn einem aber an mehr Leben gelegen ist, ist der Ort Onorea auch nicht weit entfernt. Dann aber ist entweder wieder Traben angesagt oder man ruft sich ein Taxi. Gestern abend haben wir das mit dem Traben ausprobiert und belohnten uns durch ein hervorragendes Abendessen im „Oyster Inn“. Heute haben wir über Andy eine Rundfahrt über die Insel mit Besuch verschiedener Weingüter gebucht, selbstverständlich auch mit den entsprechenden Weinproben und mit Lunch (wir wollen ja in der Übung bleiben!) 😉

Bericht und Bilder unserer Weintour kommen morgen.