Hongkong

Nach einer stürmischen Überfahrt in rauer See kamen wir gestern mit 4 Stunden Verspätung in Hongkong an. Die Ausflüge für den Nachmittag wurden abgesagt und nur die Abendausflüge konnten stattfinden. Wir hätten unsere Exkursion umbuchen können, aber da uns noch ein dreitägiges Nachprogramm in Hongkong erwartete, verzichteten wir darauf. Und das war gut so! Wir erlebten nämlich nach dem Anlegen am Kreuzfahrtterminal, das ein umgebautes riesiges Flughafenterminal ist, mit welcher Hektik die Teilnehmer der Abendausflüge durch die Einwanderungsbehörden und in die Busse eilen mussten. Da war es uns schon lieber, in aller Ruhe unseren Termin am letzten Abend der Kreuzfahrt im französischen Restaurant Chartreuse wahrnehmen zu können. Es war ziemlich leer und beschaulich dort.

Heute morgen hieß es früh aufstehen, bis 8 Uhr musste unsere Kabine geräumt sein. Nach dem Frühstück nahmen wir in aller Ruhe unser Handgepäck aus der Kabine – das „große“ Gepäck war bereits in der Nacht vorher von den Fluren eingesammelt worden – und machten uns fertig zum Auschecken. Wir mussten auch nicht lange rumsitzen, bis wir zum Ausboarden aufgerufen wurden. Unser Gepäck wartete schon in der Terminalhalle auf uns und wurde in unseren Bus geladen. Doch bevor wir zum Hotel gebracht wurden, erwarteten uns erst einige Highlights von Hongkong. Das erste war ein wunderschöner Bonsai-Park, der von buddhistischen Nonnen angelegt wurde und gepflegt wird: Nan Lian Garden, Diamond Hill, Kowloon. So etwas hatten wir in einer solchen Metropole nicht erwartet! Eine Oase der Stille mit schönen Plätzen zum Meditieren umgeben von Hochhäusern! Grandios!

Vom Nan Lian Garden aus ging es zum Yuanpu Street Bird Park, in dem viele Hongkong-Chinesen sonntags ihre Vögel „ausführen“ (Hunde gibt es fast nicht zum Ausführen, entweder dürfen sie in den meist sehr kleinen Wohnungen nicht gehalten werden oder sie werden verspeist 😉 ). Wir kamen am Sonntag an, hatten also Glück. Der Bird Park ist zugleich auch Marktplatz, die Vögel oder Vogelkäfige oder lebendiges Futter für die Vögel werden hier in Mengen angeboten. Die ausgestellten Vögel umfassten Arten, die aus aller Welt zusammengetragen schienen, nicht nur einheimische. Von kleinen bunten Zwergausgaben der gefiederten Freunde bis zu richtig großen papageienartigen war alles dabei.

Unmittelbar neben dem Bird Park liegt ein großer Blumenmarkt, der ebenfalls sehr schön anzusehen. Wir machten einen Rundgang und kamen aus dem Staunen über die Blütenpracht nicht mehr heraus.

Auch der nächste Stopp war wirklich sehenswert: Ein Lebensmittelmarkt auf dem es allerlei exotische und weniger exotische Früchte und Gemüse zu kaufen gab. Dank Jupiter, unserer chinesischen Führerin, konnten wir an vielem probieren.

Unmittelbar neben dem Lebensmittelmarkt liegt ein Jademarkt, dem wir auf dem Weg zum Bus noch einen kurzen Besuch abstatteten. Es wird hier zwar keine hochwertige Jade verkauft, doch wer auf der Suche nach einem preiswerten Mitbringsel war, konnte leicht fündig werden.

Nach so viel Sightseeing hatten wir eine Pause verdient und so ging es zum Lunch in ein chinesisches Lokal. Es war eng dort und gewöhnungsbedürftig mit großen Tischen mit drehbaren Glasplatten in der Mitte, auf denen das Essen angerichtet war. Rundherum wurden jeweils 10 Personen unseres Busses platziert, die sich das Essen teilten. Obwohl wir nicht so genau wussten, was wir da gegessen haben, hat es uns geschmeckt (es gab sogar ein Bier dazu).

Fazit: Wenn man einen solchen Einstieg nach Hongkong geboten bekommt, wie das bei uns jetzt war, ist man schon angenehm überrascht. Eine solche Vielfalt an schönen Dingen erwartet man von solch einer Großstadt nicht.

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