Die Stadt Kota Kinabalu liegt im malayischen Bundesstaat Sabah und zwar im früheren Gebiet der Headhunter. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts (bis in die 1880er Jahre) gehörte es hier zum Initiationsritus der jungen Männer, dass zwei Aufgaben erfüllt wurden. Die eine war das Abschlagen des Kopfes einer Person, die nicht zur Dorfgemeinschaft gehörte und das zweite war, die Geschicklichkeit auf einer trampolinähnlichen Konstruktion zu beweisen, bei der ein hoch aufgehängter Gegenstand im ersten Versuch heruntergeholt werden musste. Erst wenn beide Aufgaben gelöst waren, gehörte der Prüfling zu den Männern und durfte heiraten. Im Falle des Misserfolgs bei einer der beiden Aufgaben musste er es im nächsten Jahr erneut versuchen.
Unser Ausflug nach Kota Kinabalu führte uns zunächst in das Kampung Warisan (Heritage Village), in dem mehrere alte originale Häuser aufgebaut waren, unter anderem auch ein Longhouse der Headhunter. Zum Museumsdorf gehörte eine sehr informative Ausstellung der Geschichte Sabahs, die wir uns ebenso ansahen. Das Museum mit dem angrenzenden Freigelände ist unbedingt einen Besuch wert.
Vom Museum aus ging es zum Handycraft Market, der von Einwanderern der Philippinen ins Leben gerufen wurde und eine lange Tradition hat. Hier kann man neben örtlicher Handwerkskunst auch alle anderen Dinge des täglichen Lebens kaufen von Kleidung über Toilettenartikeln und Elektronik bis hin zu Lebensmittel, die zum Teil einen für europäische Nasen seltsamen Geruch verströmen (um es vorsichtig auszudrücken).
Der letzte Stopp war in der Nähe eines Verwaltungsgebäudes, das im letzten Jahr fertiggestellt wurde und mit 683 Millionen Ringgit (ungefähr 160 Millionen Euro) außergewöhnlich teuer war. Grund dafür war unter anderem die Innenausstattung mit örtlichen Holzschnitzereien, die einen Großteil der Kosten verursacht hatten.