Auf einer Kreuzfahrt bekommt man nichts geschenkt; alles muss man sich hart erarbeiten. So waren die letzten beiden Tage geprägt von langen Busfahrten und ganztägigen Ausflügen, aber auch von vielen interessanten Eindrücken.
Das neue Manila stand am Morgen in unserem Fokus, wir steuerten eine Straße mit gewerbsmäßigen Bratereien für Lechon an, einer Spezialität, die überall auf den Philippinen geschätzt wird, aber je nach Region mit leichten Variationen bei der Zubereitung. Lechon ist ein Spanferkel, das im Ganzen am Spieß über einer Holzkohlenglut gebraten und entweder am Stück oder kiloweise verkauft wird.
Nicht weit von der Spanferkelbraterei gibt es einen chinesischen Friedhof, der wie ein ganzes Stadtviertel aussieht. Die Gräber sind hier nicht so, wie man sie üblicherweise von Friedhöfen kennt, sondern als Mausoleen gebaut, mal mehr und mal weniger prunkvoll. Mal schmückt ein Kreuz die Grabstätte, mal Figuren aus der chinesischen Mythologie, eben so, wie es dem Glauben der Verstorbenen entspricht. Immer aber gibt es Inschriften in chinesischen Schriftzeichen. Da heute ein chinesischer Feiertag ist, an dem der Verstorbenen gedacht wird, wurden viele der Grabstätten dafür herausgeputzt.
Auch einen zweiten Friedhof schauten wir uns noch an, der aber eigentlich kein Friedhof sondern eine Gedenkstätte für philippinische und amerikanische Gefallene des Zweiten Weltkriegs ist. Hier sind nämlich keine Toten beerdigt, sondern für jeden Gefallenen ein Kreuz bzw. ein Davidstern aufgestellt. Die Gebeine der toten Soldaten wurden in ihre jeweilige Heimat überführt.
„Intramuros“ heißt so viel wie „innerhalb der Mauern“ und bezeichnet den alten Teil der Stadt Manila, der sich innerhalb ehemaliger Befestigungsmauern befindet. Hier erfuhren wir mehr über Leben und Tod von José Rizal, dem Nationalhelden der Philippinen, dessen Gedenkstatue wir am Tag zuvor schon im Rizal Park besucht hatten. Rizal wurde wegen seiner freiheitlichen Ideen verhaftet und bis zu seiner Verurteilung und Exekution im Fort Santiago eingekerkert. Nach seiner Erschießung im später nach ihm benannten Rizal Park ging die Revolution erst richtig los, die den Philippinos letztendlich die Freiheit brachte.
Der Besuch des Weltkulturerbes San Augustin bildete den krönenden Abschluss unserer Tour. Errichtet von Augustinermönchen überdauerte die von außen unscheinbare und innen wunderschöne Barockkirche zwei Weltkriege sowie mehrere Erdbeben und Taifune ohne nennenswerte Zerstörungen. Die Kirche ist heute noch in Benutzung für Gottesdienste und teilweise auch als Begräbniskirche, deren Grabstätten bereits seit langem ausgebucht bzw. reserviert sind.
Zurück auf dem Schiff gab es dann noch ein Sail Away für die vielen Philippinos, die den größten Teil der Besatzung ausmachen, und natürlich auch für die Gäste.