Um es gleich vorweg zu nehmen: Es regnete teilweise in Strömen.
Wir hatten zwar nicht gut geschlafen in unserer kleinen Butze, aber heute morgen sah die Welt schon besser aus; wir hatten uns in unser Schicksal gefügt (etwas Anderes blieb uns auch nicht übrig). Das Frühstück war gut, besonders der Cappuccino.
Viertel vor neun ging es los. Nach kurzer Fahrt trafen wir im Besucherzentrum des Nationalparks ein, wo wir fast zeitgleich mit der Rangerin Cindy eintrafen, die die Führung mit uns machte. Sie hatte eine Menge Sachen der Aborigines mitgebracht, Waffen, Werkzeuge und andere Gebrauchsgegenstände, die sie uns vorstellte. Cindy trägt das Blut der Aborigines und bezeichnet sich auch selbst als Schwarze, obwohl sie nicht so aussieht. Ihre Großmutter stammt aus der Verbindung eines Weißen mit einer Einheimischen und Cindy zeigte uns voller Stolz ein Portrait.
Der Spaziergang durch den Regenwald war sehr interessant, weil Cindy eine Menge an Informationen über die Pflanzen und den Wald vermitteln konnte. Während des Rundgangs regnete es schon, allerdings war es das, was man bei uns als Nieselregen bezeichnet.
Zwischendurch hörte es gegen Mittag wieder auf zu regnen, so dass wir im Park ein Picknick machen konnten. Ein Picknick scheint bei den Australiern sehr beliebt zu sein, es gab im Park Hütten, in die man sich bei Regen verziehen kann und Bänke und Tische, an denen man die mitgebrachten Speisen verzehren kann. Die Australier schleppten Mengen an Utensilien an, um zünftige Grillpartys zu veranstalten, sogar einen Laubbläser konnte ich entdecken (um den Grill anzuzünden oder die Bänke und Tische trocken zu pusten…?).
Der Picknick-Park lag in der Nähe der „Three Sisters“, drei markanten Felsen in der Landschaft. Wir gingen zwar zum Aussichtspunkt, sahen aber außer Wolken im Tal nichts.
Nach der Pause steuerten wir unser nächstes Ziel an: Scenic World, ein Park mit gleich drei Attraktionen. Dafür muss man wissen, dass die Gegend früher ein Kohleabbaugebiet war und dafür mit einer Transportbahn erschlossen wurde. Diese Railway existiert heute noch, wurde allerdings modernisiert und für den Touristentransport fit gemacht. Herausgekommen ist eine Bahn auf Schienen, die durch ein Seil betrieben wird und sehr steil nach unten geführt wird. Die Sitze kann man in drei verschiedene Stellungen bringen, die Normalstellung sind 52°, „Leanback“ ist 52°-8° und „Cliffhanger“ 52°+12°.
Der zweite Teil der Scenic World ist die Cableway, eine Seilbahn bis zu einer tiefer gelegenen Plattform. Wir machten diesen zweiten Teil zuerst und gingen hinterher auf die Railway. Den dritten Teil, eine Seilbahn über die Schlucht zwischen zwei Felsen mussten wir aus Zeitgründen auslassen. Wir hätten aber ohnehin nichts gesehen, weil mittlerweile die Wolken so tief hingen, dass unten nur graue Suppe war. Da zwischen den Feiertagen auch in Australien viele Einheimische unterwegs sind und Ausflüge machen, war es überall so voll, dass endlose Schlangen gebildet werden mussten. In einer dieser Schlangen hat es uns dann erwischt: Als wir nach der Talfahrt aus der Railway ausstiegen goss es in Strömen. Wir hatten jedoch keine Zeit, uns irgendwo unterzustellen und mussten uns wieder in die Schlange einreihen, weil an der Bergstation unser Busfahrer wartete. Wir waren nass bis auf die Haut als wir oben wieder ankamen. Da half nach der Rückfahrt zum Hotel nur noch eine heiße Dusche.
Zum Abendessen wurden wir wieder nach Katoomba gefahren. Weil uns am Vorabend die Station Bar so gut gefallen hat und das Essen so gut aussah, was dort serviert wurde, kehrten wir dort ein.
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