Von Ashdod nach Jerusalem

Irgendwann stirbt Jerusalem den Verkehrskollaps! Traffic ohne Ende, Busse in engen Straßen und viel zu kleine Parkplätze – es ist eine Zumutung. Man überlegt wirklich, ob sich der Aufwand lohnt. Ohne Zweifel sind die geschichtsträchtigen Plätze sehenswert, aber dafür stundenlang im Bus sitzen!? Zumal unser Bus nicht der beste war und schmutzig und ungepflegt obendrein. Mit einem Fahrer, der mehr mit seinem Mobiltelefon beschäftigt war als mit dem Fahren und einem Guide, der das alles hinnahm.

Nach zweistündiger Fahrt vom Hafen in Ashdod kamen wir für einen kurzen Blick auf den Mount Scopus – und fuhren sofort ohne auszusteigen weiter; es gab keinen Platz, wo unser Bus hätte parken können.

Da war es bei unserem zweiten Ziel schon besser. Am Garten Gethsemane konnten wir aussteigen und den Garten mit seinen alten Olivenbäumen (deshalb „Ölberg“) in Augenschein nehmen. In der Himmelfahrtskirche wurde gerade ein Gottesdienst gefeiert; trotzdem strömten die Besucher ungehindert hindurch und machten ihre Selfies. Ich denke, dass es zu keinem Zeitpunkt im Jahr an keiner Stelle von geschichtlicher Bedeutung in Israel eine Stelle gibt, wo man ohne Pilgerströme und Selfie-Poser die Stätten ungestört genießen kann.

Sei es drum – von dort ging es über das Jaffator in die Altstadt. Auch hier waren zahlreiche Pilgergruppen unterwegs, die singenderweise den Kreuzweg absolvierten. Auch in der Grabeskirche stolperte man fast über Menschen, die in Nischen hinein krochen und auf der Grabplatte des Grabes lagen, nur um Jesus nahe zu sein.

Ansonsten waren die Gassen der Altstadt wirklich sehr malerisch und luden zum Verweilen ein – wenn denn mehr Zeit gewesen wäre.

Gegen Ende unseres Rundgangs durch die Altstadt hatten wir noch Gelegenheit, uns an der Klagemauer über unseren Busfahrer zu beklagen, was aber leider nichts genutzt hat. Jedenfalls brachte er uns noch in ein Hotel, in dem wir ein spätes Mittagessen einnehmen konnten. Auf der zweistündigen Rückfahrt zum Hafen konnte dann der ein oder die andere einen kleinen Verdauungsschlaf machen.

Auf biblischen Spuren

Ankunft in Haifa/Israel: 6:30 Uhr. Start unseres Ausflugs: 8:00 Uhr => langer Tag!

Vom Hafen in Haifa fuhren wir etwa 50 km zum See Genezaret. Unser Guide Leon begleitete uns sehr sachkundig mit den entsprechenden Zitaten aus der Bibel.

Der See ist ca. 21 km lang und 13 km breit. Er liegt 212 m unter dem Meeresspiegel und ist damit der tiefstgelegene Süßwassersee der Welt. Der erste Stopp war am „Berg der Seligpreisungen“ Bethsaida, auf dem eine Basilika gleichen Namens errichtet wurde.

Weiter ging es nach Kafarnaum, wo wir das Haus des Petrus besichtigten, überbaut durch eine moderne römisch-katholische Kirche. Kafarnaum war nach Berichten im Neuen Testament in der Spätantike ein christliches Pilgerziel und wurde dies wieder im 20.Jahrhundert.

In Tabgha ist nach der biblischen Erzählung der Ort des Wunders der Brotvermehrung. Auch hier wurde eine Kirche errichtet.

Der Überlieferung nach wurde Jesus von Johannes dem Täufer in Yardenit im Fluss Jordan getauft. Nach der Taufe soll sich der Himmel aufgetan haben und Jesus der Heilige Geist in Gestalt einer weißen Taube erschienen sein. Auch heute noch ist dieser Ort sehr beliebt, um Taufen durchzuführen.

Zum Mittagessen kehrten wir im Kibbuz Degania B ein und nahmen die Mahlzeit im „Restaurant“ des Kibbuz ein, das eher an den Speisesaal einer Fabrik erinnerte. Gut, dass wir das auch mal erleben durften. 😉

Nach kurzer Pause fuhren wir weiter nach Nazareth. In Nazareth steht die Verkündigungskirche an dem Ort, an dem der Erzengel Gabriel der Überlieferung nach der Mutter Jesu verkündete, dass sie den Sohn Gottes zur Welt bringen sollte.

Der (anstrengende) Tag klang aus mit einem kurzen Stopp auf dem Mount Carmel, wo wir einen schönen Blick auf die hängenden Gärten der Bahai und die deutsche Siedlung in Haifa hatten.

Von Limassol nach Paphos

Der/die aufmerksame Leser/in wird es bemerkt haben: Gestern gab es über Antalya/Türkei keinen Bericht. Grund war, dass wir einen Tag Pause brauchten – nicht schon wieder einen Tag Steine ansehen und endlos laufen müssen. Also genossen wir den Tag auf dem Schiff mit einem guten Buch und dem warmen Wasser im Infinitypool.

Heute waren wir dann wieder fit und konnten uns auf eine längere Tour einlassen. Gegen 11:30 Uhr ging es vom Hafen von Limassol auf Zypern los Richtung Paphos. Der Sage nach liegt dort die Geburtsstätte der Aphrodite, zu sehen sind zwei Felsen im Meer.

Die so genannten Königsgräber von Paphos aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. wurden bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. für Bestattungen benutzt. Allerdings wurden dort keine Könige bestattet, sondern Angehörige der zypriotischen Oberschicht.

Unser dritter Zielpunkt heute war der archäologische Park mit vielen wertvollen Bodenmosaiken.

Nach unserem Rundgang hatten wir noch eine halbe Stunde freie Zeit; Gelegenheit, einer der zahlreichen Hafenkneipen einen Besuch abzustatten und uns mit einem kühlen Bier für diesen Tag zu belohnen. Dass wir dabei in eine größere Gruppe Hells Angels rein gerieten, tat dem Genuss keinen Abbruch. Die Jungs und Mädels stillten gerade auch ein Grundbedürfnis der Menschen und waren ganz friedlich. Allerdings sahen einige ziemlich martialisch aus – wie auch ein paar der vielen Harleys auf dem Parkplatz. 🤘🏻

Das Asklepieion von Kos

Letzte Nacht fuhren wir von Efes (Ephesos) in der Türkei zur griechischen Insel Kos. Hier haben wir nur einen kurzen etwa 3stündigen Ausflug gebucht, der uns zum Asklepieion von Kos führt. Die Anlage auf Kos verdankt ihre Bedeutung dem wohl bedeutendsten Arzt der Antike Hippokrates der auf Kos geboren wurde. Wahrscheinlich wurde die Heilstätte aber erst nach seinem Tod errichtet. Wie ich schon in meinem Beitrag über Pergamon berichtete, handelt es sich bei einem Asklepieion um eine Heilstätte (Sanatorium), die einem Heiligtum des Asklepios, dem altgriechischen Gott der Heilkunst angegliedert ist.

Unsere Führung kann man getrost unter „weniger interessant“ einordnen. Es mag sein, dass das Asklepieion von Kos in der Antike sehr bedeutend war, die Überreste, die es heute hier noch zu sehen gibt, sind aber bei weitem nicht so spektakulär und weitläufig wie das, was wir in Pergamon gesehen haben. Dafür hat jedoch das Wirken des Hippokrates in der Antike eine Bedeutung, die die Jahrhunderte überdauert hat und bis in die Moderne fortwirkt.

Nach dem Besuch des Asklepieions machten wir noch einen Besuch in der Altstadt von Kos und konnten uns ein Verweilen in den zahlreichen kleinen Restaurants und Geschäften sehr gut vorstellen. Leider waren die meisten geschlossen weshalb wir uns wieder auf den Weg zurück machten.

In Ephesos

Und weiter ging es mit der Historie Anatoliens: Ein Besuch des antiken Zentrums von Ephesos (Efes in der heutigen Türkei genannt) ist definitiv lohnenswert. Man findet viele Zeugnisse aus unterschiedlichen Epochen Kleinasiens, die gut erhalten bzw. restauriert sind. Unsere heutige Tour führte uns zunächst an den angeblichen Sterbeort Marias, die unter Moslems als Mutter des Propheten verehrt wird. Im Christentum ist die Verehrung als Mutter Jesu nicht minder groß. Der Überlieferung nach soll Jesus seinen Apostel Johannes zu den Ephesern geschickt haben mit dem Auftrag der Missionierung. Seine Mutter soll er in Johannes‘ Obhut gegeben haben weshalb diese ebenfalls nach Ephesos kam. Da das Sterbehaus sowohl bei Moslems als auch bei Christen ein heiliger Ort ist, durften dort keine Fotos gemacht werden. Aus diesem Grund zeigt das einzige Foto, das wir hier anbieten könnten, die Besucherschlange vor dem Eingang und das wollen wir euch ersparen.

Von Marias Haus ging’s weiter ins antike Stadtzentrum, wo die Geschichte wieder spür- und erfahrbar war.

Nicht weit entfernt in Selçuk liegt das Museum von Ephesos, das die schönsten hier gefundenen Stücke und viele Zeugnisse des Lebens in Ephesos aus den verschiedenen Epochen beherbergt.

Interessant ist vielleicht noch der Grund, warum gerade hier in Kleinasien so viele verschiedene Kulturen auf engstem Raum lebten und ihre Prägung hinterließen: Die Ost- Westverbindung über Kleinasien gehörte in der Antike zu den bevorzugten Handelsrouten, weshalb man diese Zeit auch das Goldene Zeitalter nennt. Jeder Herrscher wollte damals ein großes Stück des Kuchens abhaben, weshalb um die Vorherrschaft in diesem Gebiet gerungen wurde.

Von Dikili nach Pergamon

Heute morgen erreichten wir gegen 11 Uhr Dikili und gingen in der Bucht vor Anker. Mit Tenderbooten wurden wir ein kurzes Stück bis an Land gebracht wo schon unser Bus wartete. Die 30km bis Bergama (Pergamon), einer kleinen türkischen Stadt in der Provinz Izmir füllte unser Guide mit einem kurzweiligen Vortrag über die Historie Anatoliens der letzten etwa 10.000 Jahre. Es gelang mir, einige offene Enden von Fäden zusammen zu bringen, was mir in meiner Schulzeit nicht gelungen war. Manchmal ist es eben gut, wenn der Praxisbezug da ist. Ich möchte hier nicht alles darstellen, nur einige Schlagworte seien mir erlaubt: Kleinasien, Mesopotamien, Alexander der Große, Römer und Griechen sowie die Apostel Paulus, Johannes und die Epheser. Die lange Geschichte der Kulturen Anatoliens ließ sich in den Zeugnissen beobachten, die Archäologien ausgegraben haben und bis zum heutigen Tage immer noch finden. Einige davon konnten wir im historischen Museum von Pergamon sehen.

Von Pergamon aus fuhren wir zum Asklepieion Komplex, einem antiken Heilzentrum, benannt nach Asklepios, dem altgriechischen Gott der Heilkunst. In der Blütezeit des Aklepieion in Pergamon wurden hier über tausend Patienten behandelt, unter anderem solche mit psychischen Erkrankungen nach Methoden, die auch heute noch Anwendung finden.

Unser letzter Stop galt einem beeindruckenden antiken Gebäude. Die Rote Basilika oder auch Rote Halle ist ein etwa 60 × 26 Meter großen Backsteingebäude von über 20 Meter Höhe am Fuß des Akropolishügels von Pergamon. Das Gebäude ist von zwei Türmen flankiert und hat einen vorgelagerten Hof. Das Gelände des dazugehörigen Komplexes hat etwa die Maße von 100 × 265 Meter und zählt damit zu den größten römischen Anlagen in Kleinasien. Die Gebäude wurden in römischer Zeit, wohl unter Kaiser Hadrian, errichtet als Tempel für ägyptische Götter, wahrscheinlich Isis und Serapis, vermutlich in Verbindung mit der kleinasiatischen Göttermutter Kybele. Auch als Ort der Kaiserverehrung wird es in Betracht gezogen. In byzantinischer Zeit wurde in die Halle eine dreischiffige Basilika mit einer Apsis an der Ostseite und Arkadenstellungen eingebaut, die Johannes oder Paulus geweiht war. Unter dem Vorhof fließt in zwei annähernd 200 Meter langen Tunneln der Selinus, der Stadtfluss von Pergamon. Diese Brücke von Pergamon genannte Flussüberbauung ist die längste bekannte ihrer Art in der Antike. Unter den Gebäuden befindet sich ein komplexes System unterirdischer Räume und Gänge, deren Funktion umstritten ist. Verschiedene Wasserbecken und -leitungen standen vermutlich mit zeremoniellen Handlungen bei der Verehrung der ägyptischen Götter im Zusammenhang. (s. Wikipedia)

Start in Istanbul

Nach langer Reise kamen wir vorgestern am späten Nachmittag im Hotel in Istanbul an. Es lief zwar alles halbwegs glatt aber dennoch schlaucht eine Reise, bei der man morgens um 7 Uhr das Haus verlässt und mit Umsteigen und Wartezeiten erst ca. 10 Stunden später am Ziel ist, ganz gehörig. So ruhten wir uns aus und gingen früh zu Bett, weshalb es vom Anreisetag nicht viel zu berichten gibt.

Gut ausgeruht starteten wir gestern dann die Checkin-Prozedur für die Explorer und konnten gegen 14 Uhr unsere Kabine beziehen. Das Gepäck kam dann auch bald und wir packten die Koffer aus. Das ist ja einer der positiven Aspekte einer Kreuzfahrt, dass man nur auspacken und am Ende dann wieder einpacken muss. Man lebt nicht aus den Koffern, wie es bei einer Rundreise der Fall ist.

Abends gegen 18 Uhr gab es Cocktails auf dem Pooldeck und es wurde das Auslaufen aus dem Hafen von Istanbul zelebriert.

Lange nichts gehört?

Die Abonnenten dieses Blogs kennen es schon: Wenn ein neuer Beitrag erscheint, steht wieder eine Reise an.

Diesmal starten wir mit einem Flug nach Instanbul, gehen auf die Regent Seven Seas Explorer und fahren durch den Suezkanal bis nach Dubai. Dort unterbrechen wir die Reise und fliegen erstmal wieder nach Hause. Später dann gehen wir in Singapur auf dasselbe Schiff und fahren bis Australien. Ziel ist die Silvesterfeier im Hafen von Sydney aber davon später mehr.

TagOrtAnkunftAbfahrt
Okt. 31, MoISTANBUL, TÜRKEI18:00 Uhr
Nov. 01, DiPERGAMON (DIKILI), TÜRKEI ⚓10:00 Uhr19:00 Uhr
Nov. 02, MiEPHESOS (KUSADASI), TÜRKEI07:00 Uhr19:00 Uhr
Nov. 03, DoKOS, GRIECHENLAND ⚓07:00 Uhr17:00 Uhr
Nov. 04, FrANTALYA, TÜRKEI09:00 Uhr19:00 Uhr
Nov. 05, SaLIMASSOL, ZYPERN10:00 Uhr19:00 Uhr
Nov. 06, SoJERUSALEM (HAIFA), ISRAEL06:00 Uhr22:00 Uhr
Nov. 07, MoJERUSALEM (ASHDOD), ISRAEL06:00 Uhr
Nov. 08, DiJERUSALEM (ASHDOD), ISRAEL13:00 Uhr
Nov. 08, DiPORT SAID (TECHNISCHER STOP)11:00 Uhr23:59 Uhr
Nov. 09, MiSUEZKANAL TRANSIT
Nov. 10, DoAQABA, JORDANIEN06:00 Uhr20:00 Uhr
Nov. 11, FrLUXOR (SAFAGA), ÄGYPTEN08:00 Uhr
Nov. 12, SaLUXOR (SAFAGA), ÄGYPTEN21:00 Uhr
Nov. 13, SoKREUZFAHRT AUF DEM ROTEN MEER
Nov. 14, MoKREUZFAHRT AUF DEM ROTEN MEER
Nov. 15, DiKREUZFAHRT DURCH DEN GOLF VON ADEN
Nov. 16, MiKREUZFAHRT DURCH DAS ARABISCHE MEER
Nov. 17, DoSALALAH, OMAN07:00 Uhr15:00 Uhr
Nov. 18, FrKREUZFAHRT DURCH DAS ARABISCHE MEER
Nov. 19, SaFUJAIRAH, VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE12:00 Uhr20:00 Uhr
Nov. 20, SoDUBAI, VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE10:00 Uhr
Nov. 21, MoDUBAI, VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE
⚓= Reede