Nachdem wir heute morgen noch einmal ganz nah dran waren (und wieder nass wurden), stiegen wir am Nachmittag in einen Helikopter und schauten uns die Fälle aus der Vogelperspektive an. Wir machten einen 15-minütigen Rundflug bei dem ich ein kleines Video drehte, das zusammen mit einem Video von heute morgen unten eingebettet ist. Wie das in einer Heli-Kabine leider so ist, kann man nur durch die Scheiben hindurch filmen und daher lassen sich Spiegelungen nicht ganz vermeiden.
Südamerika
Parque das Aves
Heute morgen ließen wir uns vom Shuttle-Bus des Hotels bis an den Eingang des Naturparks Iguaçu bringen und liefen rund 200 m bis zum Vogelpark. Der Eintritt kostete erschwingliche 45 Reales pro Person, dafür bekamen wir einen 2-Stunden Rundgang durch den Atlantik-Regenwald mit sehr schönen Tiergehegen und Volieren. Hier sind nicht nur einheimische Vögel wie Kolibris und verschiedene Arten von Papageien vertreten, sondern auch Reptilien und Schmetterlinge. Unser Urteil nach dem Besuch: Der Vogelpark ist unbedingt einen Besuch wert!
Die Wasserfälle bei Iguaçu
Gestern sind wir pünktlich in Iguaçu gelandet. Der „International Airport“ ist ein kleiner Provinzflughafen und sehr überschaubar. Wir wurden abgeholt und fuhren etwa 10 Minuten bis zum Eingang des Nationalparks Iguaçu. Unser Fahrer musste uns dort anmelden und bekam ein GPS-Gerät, mit dem während seiner Fahrt durch den Park überwacht wurde, ob er sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen hält. Diese strenge Kontrolle wurde eingeführt, um das Leben der vielen Tiere im Nationalpark zu schützen. 20 weitere Minuten ging es dann noch bis zum Belmond Hotel Das Cataratas, in dem wir während unseres Besuches wohnen. Vom Fenster unseres Zimmers aus konnten wir schon einen Teil der Fälle sehen. Wir zogen uns nur schnell um und gingen ein Stück des Trails zu den Fällen, um uns einen Überblick zu verschaffen.
Dass wir im Park wohnen, hat einen unschätzbaren Vorteil für uns: Wir sind nämlich nicht auf die Öffnungszeiten von 9 bis 17 Uhr angewiesen sondern können, wann immer wir wollen, die Fälle besuchen. Das taten wir heute morgen auch. Bevor der Ansturm der Besucher los ging, machten wir uns gegen 7 Uhr auf den Weg. Der Trail führte uns vorbei an zahlreichen Fällen, einer spektakulärer als der andere. Das absolute Highlight war dann eine Brücke am Ende des Trails, die über einen der Wasserfälle gebaut ist und mit deren Hilfe man dem Wasser ganz nahe kommt. Es war gigantisch! Die Luft war voller Wassertropfen, die der Wind verwirbelte und die dafür sorgten, dass wir bis auf die Haut nass waren. Da hätte auch ein Regenschirm nicht geholfen. Als dann die Parkbesucher mit Bussen bis an die Fälle gekarrt wurden, saßen wir beim Frühstück und ließen es uns schmecken.
Den Nachmittag verbrachten wir faul am Pool und gingen nur noch mal bis zum Trail, um uns den Sonnenuntergang anzusehen. Morgen wollen wir wieder früh aufstehen und uns auf den Weg machen, weil morgens das beste Licht zum Fotografieren ist. Geplant ist auch noch ein Besuch des Bird-Parks von Iguaçu und ein Helikopter-Flug über die Fälle.
Trolley-Tour durch Búzios
Búzios liegt auf einer Halbinsel auf dem Festland nordöstlich von Rio de Janeiro. In der Nacht fuhren wir schon an Rio vorbei und werden nächste Nacht wieder Kurs auf die Metropole am Zuckerhut nehmen. Heute aber sahen wir uns Búzios vom Trolley aus an. Ein Trolley ist ein Lastwagen (in diesem Fall von VW), bei dem die Ladefläche mit Sitzen bestückt ist. Damit man bequem ein- und aussteigen kann, hat der Trolley hydraulische Treppen und Türen. Ansonsten sitzt man im Freien und hat lediglich ein Dach über dem Kopf. Der Fahrer steuerte verschiedene Sehenswürdigkeiten an, und wir konnten an verschiedenen Punkten aussteigen und Fotos machen. Búzios ist ein Ort mit etwa 40.000 Einwohnern und erinnert ein wenig an St. Tropez. So gibt es hier auch Ortsteile, in denen die Ferienhäuser der Reichen stehen sowie eine Strandpromenade mit vielen Restaurants und Geschäften. Brigitte Bardot war einmal hierhin geflüchtet, weil sie dem Rummel um ihre Person entkommen wollte, wurde aber nach einiger Zeit von Paparazzi entdeckt und fotografiert. Daraufhin verließ sie diesen Ort wieder. Die Stadt hat ihr aber ein Denkmal gesetzt, das sie auf dem gepackten Koffer zeigt und das ein beliebter Ort für Selfies ist. Auch sonst erinnert vieles an die Französin, es gibt das Restaurant Bardot, Andenkenshops, die Bardot heißen, ein Bardot Hotel und vieles mehr.
Auf unserer Tour fuhren wir Hügel hinauf über schmale, steile Straßen bis hin zu Aussichtspunkten, sahen traumhafte Strände und schöne Anwesen. Die ganze Zeit über begleitete uns Jack, der „Dorfhund“, der uns nicht von der Seite wich und genau den Weg des Trolleys kannte; so war er in der Lage, Abkürzungen zu nehmen. Er machte das nicht zum ersten Mal. PKWs, die uns zu nahe kamen, wurden „verbellt“, wenn wir einen Stopp machten, inspizierte Jack die Umgebung und schien irgend etwas im Gras zu beobachten. Die Gästeschar auf dem Trolley inklusive unseres Guides hatte anscheinend mehr Spaß an Jack, als an der Tour.
Heute Nachmittag heißt es Packen, weil wir morgen früh das Schiff verlassen müssen. Der Kreuzfahrt-Teil unserer Reise ist zu Ende. Im Hafen von Rio werden wir uns ein Taxi nehmen und uns zum Flughafen bringen lassen. Wir hoffen, dass unser LATAM-Flug nach Iguaçu nicht gecancelt und pünktlich ist und freuen uns schon auf die Wasserfälle.
Letzter Tender, letzter Tag
Gestern fing es gemütlich an und endete stressig, aber von Anfang an:
Unsere Exkursion war für 13 Uhr angesetzt und so konnten wir es ruhig angehen lassen. Nach einem schönen Frühstück fuhren wir mit dem Tender eine kurze Strecke bis zur Ilha Grande, vor der die Mariner festgemacht hatte. Beim ersten Rundgang schon durch den Ort Abraão entdeckten wir nette Läden, viele Hostels und schnuckelige kleine Hotels. Der Ort ist bei Brasilianern beliebt als Urlaubs- und Ausflugsort. Da Sonntag war, waren die Straßen gut gefüllt.
Zur vereinbarten Zeit waren wir wieder am Pier, mussten aber warten, da unser Schooner noch nicht da war. Mit Verspätung ging es zum ersten Stopp in die Lagoa Azul zum Schwimmen und Schnorcheln. Das Wasser hatte 25,5 °C, das Bad war erfrischend. Zu sehen gab es allerdings außer den üblichen Fischen nichts, der Grund der Lagune ist sandig und in Ufernähe steinig. Wieder zurück an Bord, ging bei einigen Gästen die Party los. Chilenen verbündeten sich mit Amerikanern und sprachen reichlich dem Caipirinha zu, den die Schooner-Besatzung mixte. Beim zweiten Stopp war vom Strand nicht viel zu sehen und so ließen die bereits stark angesäuselten Passagiere sich wieder in der nächsten Bar fallen. Es wurden wieder etliche Caipirinhas geordert, zum Durst löschen gab es Bier. Nach 40 Minuten wurden wir wieder eingesammelt und nach Abraão zurück gebracht. Mittlerweile war wohl auch unser Guide etwas unter Alkoholeinfluss. Als wir wieder auf der Ilha Grande ankamen, hatten wir deutlich Verspätung und aus dem Besuch der lokalen Shops wurde nichts mehr. Der letzte Tender wartete schon auf uns. Als wir wieder an Bord des Schiffes waren, war es kurz vor 18 Uhr, wir mussten noch unsere Pässe abholen und standen kurz darauf unter der Dusche. Für die „Krew Kapers“, die Show der Besatzung des Schiffes, waren wir schon zu spät und so beschlossen wir, uns nicht noch mehr Stress zu machen sondern vor dem Abendessen lieber einen Drink zu nehmen und früh essen zu gehen. Da wir nach dem Essen auch keine Lust mehr auf das abendliche Unterhaltungsprogramm hatten, landeten wir wieder in der Bar, wo wir mit Amerikanern und nach USA ausgewanderten Deutschen einen netten Abend verbrachten.
Heute ist nun unser letzter Tag an Bord der Mariner, heute heißt es packen. Wir haben zwar noch zwei Ausflüge auf dem Programm stehen, haben uns aber schon überlegt, dass wir den heute Nachmittag sausen lassen, um nicht wieder einen so voll gepackten Nachmittag zu haben wie gestern.
Paraty
Wir hatten heute zwei Exkursionen, eine am Vormittag, die andere am Nachmittag. Die Mittagspause dazwischen wollten wir auf dem Schiff verbringen doch daraus wurde nichts. Die Tenderfahrt von unserem Ankerplatz zum Pier von Paraty dauerte nämlich mit Ein- und Aussteigen wegen der weiten Entfernung über eine Stunde und so beschlossen wir, über Mittag in Paraty zu bleiben. Der Vormittag war ausgefüllt mit einer sehr schönen Fahrt auf einem Schooner durch die Inselwelt vor Paraty. Schön, dass wir an zwei Stellen Gelegenheit hatten, ins Wasser des Atlantiks zu hüpfen, der eine Temperatur von 27 °C hatte.
Wieder zurück am Pier, hatten wir bis zu unserem Fußweg durch die historische Altstadt von Paraty noch etwa 2 Stunden Zeit; zu wenig, um wieder zurück zum Schiff zu fahren und so lange warten wollten wir auch nicht. Also machten wir uns auf eigene Faust auf den Weg und ließen unsere Führung sausen. Die historische Altstadt des Ortes Paraty gehört seit 1958 zum UNESCO Welterbe und ist sehenswert. Bunte Häuser säumen die schmalen, mit groben Steinen gepflasterten Straßen. Außer Pferdekarren und Fahrrädern verkehren hier keine Fahrzeuge. In vielen der Häuser befinden sich kleine Restaurants, Bars, Galerien und sehr schöne Geschäfte mit Kunsthandwerk-Artikeln, aber auch mit Waren des täglichen Gebrauchs. Wir waren auf der Suche nach einem Restaurant, um eine Kleinigkeit zu essen und wurden bei einem kleinen Einheimischen-Lokal fündig. Die Speisekarte gab es zwar nur auf Portugiesisch und die Besitzerin sprach kaum ein Wort Englisch, aber dennoch gingen wir hinein und bestellten ein Gericht für zwei Personen: „Contra Filet à Campanha, grelhado, arroz, fritas, farofe e molho à vinagrete“, weil wir bei den meisten Zutaten eine Vorstellung hatten, was das sein könnte. Stimmte auch, nur was „farofe“ sein sollte, bekamen wir nicht raus. Es war etwas gelbes Krümeliges, schmeckte in etwa wie trockener Grieß und schien geräucherte Speckstückchen zu enthalten. Wie wir aber sehen konnten, hatten auch Einheimische dieses Gericht bestellt. Das Essen war lecker, doch zu viel für uns.
Hinterher vollendeten wir unseren Rundgang und suchten unseren Weg zum Pier. Das war nämlich mittlerweile etwas schwierig geworden, weil viele Straße von Meerwasser geflutet waren. Wie wir hinterher erfuhren, passiert das einmal im Monat bei Vollmond. Da das Wasser noch nicht bis in alle Winkel vorgedrungen war, kamen wir trockenen Fußes nach einigen Umwegen wieder zum Tender, der uns zurück zum Schiff brachte.
Ach ja, selbstverständlich wollte ich wissen, was denn eigentlich „farofe“ ist und gab das Wort in einen Übersetzer ein. Farofe sind Krümel!
Hätten wir eigentlich drauf kommen können…
Santos
Santos ist der größte Hafen Brasiliens und liegt in derselben Region wie São Paulo, der größten Stadt in Brasilien. Der Hafen von Santos ist der Haupt-Umschlagplatz für die gesamte Kaffeeproduktion des Landes.
Die Prozedur des Landgangs kam uns bekannt vor: Erst einmal mit dem Shuttle-Bus vom Schiff aus dem Hafengelände rausfahren und dann in den Tour-Bus umsteigen. Schon beim Aussteigen aus dem Schiff und beim Umsteigen sahen wir, dass es ungemütlich werden könnte. Es lagen außer uns noch vier andere Kreuzfahrtschiffe im Hafen, die alle deutlich größer waren als unseres. Massen an Menschen quälten sich mit Koffern durch endlose Schlangen um ein- oder auszusteigen. Zu diesem Zeitpunkt tangierte uns das aber nicht wirklich.
Unsere Fahrt führte uns zunächst ins Kaffeemuseum, einem sehr schönen und sehenswerten Gebäude aus dem 20. Jahrhundert, die Anfang der 1920er Jahre die Kaffeebörse Brasiliens beherbergte. Zweiter Stopp war der Botanische Garten von Santos, ein kleiner aber sehr schöner gepflegter Park mitten in der Stadt. Unser drittes Ziel war das Fischereimuseum gegenüber vom Strand, das nicht so viel hergab. In der Eingangshalle war ein Manta-Rochen unter der Decke aufgehängt und in dem Raum dahinter waren einige verknitterte ausgestopfte Haie ausgestellt, die sehr furchterregend präpariert waren. Einige waren auch sehr pietätlos mit Weihnachtsmann-Mützen dekoriert. Nix für uns, die wir diese schönen Tiere oft in freier Wildbahn (sprich: unter Wasser) beobachten konnten. Und so verließen wir diesen Ort wieder und hielten uns lieber in der Nähe des Strandes auf. Mittlerweile war es auch von 36 °C auf eine angenehmere Temperatur abgekühlt und es ging eine leichte Brise. Hier hätten wir es noch länger aushalten können. Half aber nichts, wir mussten wieder zurück in den Bus und wurden zum Kreuzfahrt-Terminal gebracht, wo der Horror losging. Im Bus schon hatten wir gehört, dass insgesamt an diesem Tag mit den fünf Kreuzfahrtschiffen etwa 25.000 Menschen zusätzlich in der Stadt waren, Passagiere der Schiffe und Crew-Mitglieder. In Santos selbst hatten wir nicht viel davon gemerkt. Hier aber hatten wir den Eindruck, dass alle sich in dieser Halle in Schlangen eingereiht hatten, um an Bord gehen zu können. Ein Hinweis von Regent, wie wir wieder an Bord kommen könnten, wäre sehr hilfreich gewesen, fehlte aber. Und so mussten wir uns auf eigene Faust einen Weg bahnen, uns an langen Schlangen vorbei drängeln, aufpassen, dass wir nicht mit MSC-Passagieren in deren Schlangen dirigiert wurden und schließlich den richtigen Shuttle-Bus wiederfinden. Uff, geschafft!
Porto Belo / Brazil
In den letzten Tagen hat sich nicht viel getan. Wir sind von Montevideo in Uruguay aus nach Brasilien gefahren und mussten in Rio Grande anlegen, weil jedes in brasilianische Gewässer einfahrende Schiff eine ziemlich zeitraubende Anmeldeprozedur über sich ergehen lassen muss. Der Stopp in Rio Grande ist daher Pflicht. Die Stadt selbst gibt auch nicht viel her, wie viele Mitreisende, die am Exkursionsprogramm teilnahmen, übereinstimmend aussagten. Wir begaben uns am Morgen auf eigene Faust an Land, weil wir Geld umtauschen wollten und das geriet schon fast zum Abenteuer. Ich will das hier nicht alles ausbreiten, nur so viel: Wer glaubt, dass man bei der größten Bank vor Ort, der Banco do Brazil Geld umtauschen kann, liegt falsch. Auch am Automaten der Bank gab’s für uns nix! Die einzige Wechselstube vor Ort nahm das Geld nicht an, das wir tauschen wollten (peruanische Pesos) und so versuchten wir unser Glück noch einmal bei der Santander Bank, wo es schließlich am ATM klappte. Da die Stadt auf uns keinen interessanten Eindruck machte und wir bei unserer Suche schon genug gesehen hatten, blieben wir am Nachmittag auf dem Schiff und verbrachten ein paar gemütliche Stunden am Pool.
Gestern war der letzte Seetag, den wir gemütlich mit einer Flasche der Witwe Clicquot auf unserem Balkon verbrachten. Heute morgen kamen wir dann in Porto Belo an und hatten wieder Lust, die Gegend zu erkunden. Mit einem sehr bequemen neuen Reisebus, dessen Audioanlage leider ausgefallen war, ging es quer durch die Stadt zu einem Hügel, auf den eine Seilbahn hinauf führte. Diese benutzten wir, um auf die andere Seite des Hügels an den Strand zu kommen. Leider waren wir nicht darauf gerichtet, zu baden und dazu war auch die Zeit zu kurz. Und so aßen wir nur die typische brasilianische Nachspeise Açaí und tranken ein Eisenbahn-Bier. Açaí ist eine Beere, die püriert und gefrostet mit anderen Früchten und Milchpulver serviert wird. Das Eisenbahn-Bier ist das Bier der deutschen Community, die in der Nähe in der Stadt Blumenau ihr Zentrum hat. Unser Guide Jackson kam von dort und sprach neben Protugiesisch, Spanisch und Amerikanisch auch fließend Deutsch. Da er uns erzählte, er hätte auch eine Zeitlang in Frankreich in der Nähe von Freiburg gelebt, vermuteten wir, dass er auch noch Französisch spricht. Mittlerweile war der bequeme Bus mit der ausgefallenen Audioanlage gegen einen unbequemen mit funktionierender Anlage ausgetauscht worden und wir kehrten an den Pier zurück. Die Rückkehr mit den Tenderbooten zum Schiff war recht unruhig, da mittlerweile Wind aufgekommen war und der Wellengang zugenommen hatte.
Tango-Show
In Argentinien und Uruguay ist der Tango allgegenwärtig. Ist aber auch kein Wunder, wurde er hier doch erfunden. In Argentinien ist Carlos Gardel, mit dessen Interpretationen der Tango seinen Anfang nahm, ein Nationalheld. Die Argentinier behaupten auch, der Tango sei eine argentinische Erfindung und bezeichnen diesen erotischen Tanz als Tango Argentin. Tatsache aber ist, dass Carlos Gardel französischen Ursprungs ist und neben seiner argentinischen Vergangenheit auch Beziehungen nach Uruguay hatte. Und so bezeichnen die Uruguayer den Tango als uruguayisch-argentinisch oder auch „just Tango“, womit sie vermutlich Recht haben.
Ist man in Buenos Aires oder in Montevideo, wäre es sträflich, auf den Besuch einer Tango-Show zu verzichten. Wir kamen in den Genuss einer solchen Vorführung in der kleinen „Bar Fun Fun“ in Montevideo, die einige Male schon in der Stadt umgezogen ist, sich dabei aber ihren ursprünglichen Charakter bewahrt hat. Die Bar wurde 1890 in Montevideo eröffnet und ist die einzige Tango-Bar der Stadt, die immer noch im Besitz der Familie des Gründers ist. Der jetzige Betreiber ist der Urenkel des Gründers.
Ein kleiner Ausschnitt aus der Show, Musik: La Cumparsita
Buenos Aires
Buenos Aires ist die Hauptstadt und das politische, kulturelle, kommerzielle und industrielle Zentrum Argentiniens. Die Stadt hat etwa 3,5 Millionen Einwohner, im Großraum wohnen etwa 13 Millionen Menschen und damit etwa ein Drittel der Gesamteinwohnerzahl Argentiniens. Buenos Aires ist eine sehr interessante Stadt, die viele Gesichter hat. Es gibt Stadtteile, die von der Architektur her an europäische Städte wie Paris oder Madrid erinnern und auch solche, in der sich besonders viele europäische Einwanderer versammelt und dem Stadtteil ihren Stempel aufgeprägt haben. Besonders gefallen hat uns das mittlerweile bei Touristen sehr beliebte Viertel La Boca. In La Boca stehen viele originelle Häuser, die von italienischen Einwanderern aus Geldmangel aus dem Blech abgewrackter Schiffe gebaut und mit Schiffslack bunt bemalt wurden. Viele Künstler preisen hier ihre Werke auf den Gehsteigen der Straße El Caminito (Der kleine Weg) an. Auch der argentinische Tango ist hier allgegenwärtig.
Ist man in Buenos Aires, darf auch ein Besuch des Friedhofs Recoleta nicht fehlen, auf dem unter anderem das Mausoleum von María Eva Duarte de Perón zu finden ist. Evita, wie sie von den Argentiniern liebevoll genannt wird, ist auch 67 Jahre nach ihrem Tod in Argentinien immer noch präsent und wird besonders von der Arbeiterklasse fast verehrt wie eine Heilige. Weitere Nationalhelden, die einem überall begegnen, sind Carlos Gardel, der den argentinischen Tango bekannt gemacht hat (Caminito) sowie Diego Maradona. Lionel Messi ist noch auf dem Weg zum Nationalhelden!
Sonnenuntergang über Buenos Aires
Gaucho Fiesta
In Buenos Aires sind wir nun zwei Tage. Unser Ausflug heute ging vom Hafen etwa 120 km weit bis zur Estancia Santa Susana zur Gaucho Fiesta. Gaucho nennt man in Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay und Uruguay vorwiegend Nachkommen iberischer Einwanderer und Indigenas, die in den Pampas Viehzucht betreiben. Ihre Blütezeit hatten die Gauchos im 19. Jahrhundert. Die Folklore hat sie romantisch verklärt, vergleichbar mit den nordamerikanischen Cowboys. Vor allem in Argentinien und Uruguay haben sie tragende Bedeutung für das Nationalgefühl (siehe Wikipedia).
Auf der Estancia Santa Susana wurden wir herzlich begrüßt von Cirill, einem älteren Gaucho und sofort von den Frauen mit Empanadas und Fruchtsaft in Empfang genommen. Es schloss sich eine Vorführung an, in der die Gauchos ihre Reiterkünste zeigten. Dazu gehörte, dass sie mit Hilfe ihres Pferdes eine Viehherde treiben und zusammen halten aber auch, dass sie im vollen Galopp mit einem kleinen Stab einen Ring von einem Lederband abreißen. Das klappte erstaunlich oft, die Ringe wurden an Damen aus unserer Gruppe weitergegeben, die Gauchos wurden dafür mit einem Kuss belohnt. Anschließend gab es noch Gelegenheit, die eigenen Fähigkeiten als Reiter oder Reiterin auszuprobieren oder sich in einer Kutsche über das Gelände ziehen zu lassen.
Nach der Vorführung gab es Lunch mit Wein, Bier, Salat und natürlich mit reichlich gegrilltem Fleisch. Besonders gut: Lomo, das Filet des Rindes. Die Fiesta wurde abgerundet durch Tanz- und Musikdarbietungen. Selbstverständlich durfte auch der argentinische Tango nicht fehlen.
Montevideo
Unser zweites Ziel in Uruguay war die Hauptstadt Montevideo. Der Bus, der uns abholte, war der erste, der losfuhr und so konnten wir alles weitgehend „selfiefrei“ genießen. Ich will jetzt nicht alle Ziele aufzählen, die wir in Montevideo ansteuerten. So viel sei nur gesagt, dass Montevideo auf uns ebenso wie Punta del Este einen sehr interessanten Eindruck machte. Wir machten unsere Exkursion wieder mit derselben Agentur, die auch für die Ausflüge in Punta del Este beauftragt war (COT) und die Organisation war wieder hervorragend, der Bus sehr gut ausgestattet mit bequemen Sitzen, WLAN und Toilette und nicht bis auf den letzten Platz belegt. Unser Guide Santiago sprach sogar Deutsch und hielt ganz gerne zwischen seinen Erläuterungen in Englisch auch ein Schwätzchen in der Sprache, die er in der Schule gelernt hatte.
Zwei Highlights will ich dennoch hervorheben: Sehenswert ist vor allem die Markthalle „MAM“ (Mercado Agricultura Montevideo), in der sich sehr schöne Geschäfte mit Lebensmittelständen, Bars und Restaurants abwechseln. Gut gefallen hat uns auch eine Bierverkostung in der Artesanal Brauerei Mastra. Die meisten Passagiere unseres Busses blieben auch gleich bei der Verkostung der verschiedenen Sorten hängen und waren scheinbar nicht dazu zu bewegen, die Fabrikationsanlagen zu besichtigen. Und so war ich der Einzige, der an der Führung teilnahm. Als der Mitarbeiter der Firma erfuhr, dass ich aus Deutschland komme und weiß, wie der Prozess des Bierbrauens abläuft, hatte er sogar (unberechtigter Weise) fast ein wenig Ehrfurcht. Er entschuldigte sich sozusagen dafür, dass seine Brauerei nicht so viel Hopfen verwendet wie beim Brauen deutscher (oder auch belgischer) Biere üblich. Der uruguayische Markt – und für den produziert Mastra ausschließlich – würde solche Biere nicht aufnehmen.
Punta del Este / Uruguay
Punta del Este ist das St. Tropez Südamerikas. Der Badeort liegt am äußersten Ende der Mündung des Río de la Plata und dem atlantischen Ozean teilweise auf einer Halbinsel. Dadurch hat Punta del Este zwei unterschiedliche Strandabschnitte. Auf der südwestlichen Seite am Ufer des Río de la Plata findet man den ruhigeren und damit zum Baden besser geeigneten Strandabschnitt. Im Osten an der Atlantikküste herrscht deutlich rauere Brandung. Das Erscheinungsbild der Stadt wird an der Küste durch Hochhausbauten, in der Regel Hotels und Appartmenthäuser, dominiert. Unmittelbar hinter der Küstenstraße liegen viele Villen in einer Parklandschaft. Im Hafen von Punta del Este sind viele schmucke Segelboote und Yachten fest gemacht. Alles ist sehr gepflegt und zeugt von Wohlstand.
Unser erster Stopp nach einer kurzen Rundfahrt zeigte uns gleich das Kleinod der Stadt: Das exzellente Ralli-Museum mit vielen hochkarätigen Exponaten der bildenden Kunst. Hier sind neben bekannten Malern und Bildhauern wie Salvatore Dalí und Marc Chagall auch viele südamerikanische Künstler vertreten. Das Museum ist privat und nimmt weder Eintritt, noch Spenden an. Es wurde extra für die Exponate gebaut und bringt sie bestens zur Geltung. Ralli-Museen gibt es außer in Punta del Este noch in Santiado de Chile, Marbella in Spanien sowie zwei in Caesarea in Israel.
Am Badestrand konnten wir noch das „Monumento los Dedos“, das Monument der Finger ansehen, das aber nie „selfiestickfrei“ ist und daher schwer ohne posierende Personen abzulichten ist. Außerdem sind die aus dem Sand emporragenden Finger einer riesigen Hand so groß, dass man eine Drohne bräuchte, um das Kunstwerk in voller Größe fotografieren zu können. Der Künstler wollte mit den Fingern die 5 Kontinente der Erde symbolisieren, wie unser Guide Alba erläuterte. Vom Strand aus war es nicht weit in die Stadt hinein, wo wir 1,5 Stunden Zeit hatten, uns umzusehen. Nach dem Besuch der „Flaniermeile“ ging’s zurück zum Hafen, wo uns noch ein besonderes Schauspiel erwartete. Fischhändler hatten unmittelbar am Wasser ihre festen Stände und filettierten die Fische an Ort und Stelle. Die Reste landeten auf dem Boden, wo Seelöwen und Möwen sich ihren Anteil holten.
Kurzer Zwischenbericht
Dass ich jetzt ein paar Tage nichts von mir habe hören lassen, liegt zum einen daran, dass es nicht viel zu berichten gab, zum anderen aber auch daran, dass der „Internetfuzzi“ des Schiffs meine technischen Möglichkeiten des Zugriffs auf mein Weblog plötzlich stark eingeschränkt hatte. Aus Sicherheitsgründen (wegen unzähliger Brute-Force-Attacken aus bestimmten Ländern) blockiert nämlich die auf meiner Seite installierte Firewall den Admin-Zugriff unter anderem aus den USA, und die IP-Adresse, unter der das Schiff internetmäßig unterwegs ist, stammt nun mal aus den USA. Bisher konnte ich das umgehen, indem ich mich über einen gesicherten „Tunnel“ mit meinem heimischen Internetanschluss verbunden habe und von da aus Zugriff auf meine Seite hatte. Da wegen einiger Seetage nun viele Passagiere das Internet benutzten, hatte der IT-Manager das so genannte Virtual Private Network gesperrt, weil das eigentlich vom Schiff aus auch nicht vorgesehen ist. Und ich stand plötzlich „draußen“ womit ich meine, dass ich keine Chance hatte, mich als Admin in meine Webseite einzuloggen. Mit Hilfe meines Providers aus Österreich habe ich es dann aber hinbekommen und habe nun wieder vollen Zugriff, ohne die Sicherheit der Webseite zu gefährden. Außerdem werden regelmäßige Besucher vielleicht schon gemerkt haben: Seit ein paar Tagen ist zusätzlich ein Zertifikat installiert, das den Besucherzugang ausschließlich über eine gesicherte Verbindung erlaubt. Das verhindert, dass Unbekannte sich in den Datenverkehr zwischen dem Besucher und der Webseite einklinken und Daten abgreifen. Die Änderungen der Webseite sind ansonsten für Besucher unsichtbar, haben mich aber ein paar Stunden beschäftigt (ist nur leicht untertrieben!).
So, nun aber genug des technischen Exkurses. Der andere Grund, wie ich schon schrieb ist, dass sich hier auch nicht viel getan hat. Nach Ushuaia sollten wir nach zwei Nächten und einem ganzen Tag auf See Port Stanley auf den Falkland-Inseln erreichen. Taten wir auch, allerdings gibt es im Hafen von Port Stanley keine Möglichkeit für ein Kreuzfahrtschiff, anzulegen. Die Wind- und Seeverhältnisse auf dem Atlantik ließen es aber leider aus Sicherheitsgründen nicht zu, zu tendern d.h. die Passagiere mit den kombinierten Tendern/Rettungsbooten an Land zu bringen. Also beschloss der Kapitän nach eingehender Inaugenscheinnahme der Situation und Beratung mit den Sicherheitsoffizieren, den Landgang zu canceln und weiterzufahren. Dies enttäuschte insbesondere viele Engländer an Bord, die im Falkland-Krieg 1982 hier eingesetzt waren und die Orte besuchen wollten, mit denen viele Erinnerungen für sie verbunden waren. Viele hatten die Reise auch unter diesem Aspekt angetreten.
Nach dem geplanten Besuch der Falkland-Inseln standen noch zwei weitere Seetage auf dem Programm, wovon heute der letzte ist. Wir werden aber nicht etwa früher an unserem nächsten Ziel in Uruguay eintreffen. Vermutlich wäre das wegen der geplanten Liegezeiten im Hafen auch gar nicht möglich gewesen, also entschied der Kapitän, dass er seiner Reederei Treibstoffkosten einspart und langsamer fährt. Wir haben die Seetage genutzt um zu entspannen, was bei dem manchmal strammen Ausflugsprogramm auch schon mal ganz gut tut.
Das Ende der Welt: Feuerland
Die letzten zwei Tage waren voll von tollen Eindrücken! Punta Arenas ist von der Pazifikküste Südamerikas aus über die Magellan-Straße erreichbar, die recht schmal ist und daher rechts und links interessante Ausblicke bietet. Die Magellan Straße ist eine wichtige Verbindung zwischen der Pazifik- und der Atlantik-Küste Südamerikas und erspart dem Schiffsverkehr die gefährliche Reise um Kap Horn herum. Von Punta Arenas fuhren wir wieder einen Teil der Magellan-Straße zurück und bogen in den Beagle-Kanal ein, der weiter südlich als die Magellan-Straße die Verbindung zwischen Pazifik und Atlantik herstellt. Auch im Beagle-Kanal gibt es viele spektakuläre Ausblicke, es hieß nur wieder früh aufstehen!
Die Fahrt ging vorbei an riesigen Gletschern, immer kommentiert von unserer Expertin auf der Brücke. Die ganze Zeit über hatten wir einen chilenischen Lotsen an Bord, der erst an der argentinischen Grenze durch einen Argentinier abgelöst wurde. Die Landschaft Patagoniens ist unbeschreiblich schön und nicht nur für Naturliebhaber allererste Sahne!
Vor der Küste des südlichen Patagoniens passierten wir die Grenze zwischen Chile und Argentinien und besuchten Ushuaia auf Feuerland, das „Ende der Welt“, wie Ushuaia als südlichste Stadt der Welt gerne genannt wird. Ushuaia ist zwar die südlichste Stadt, nicht aber der südlichste bewohnte Ort der Welt. Das ist Puerto Williams und das liegt in Chile. Momentan versuchen die Chilenen, zusätzlich Bewohner für Puerto Williams zu rekrutieren, damit der Ort den Stadt-Status erreicht und damit Ushuaia den Rang ablaufen kann.
In Ushuaia besuchten wir den „Parque Nacional Tierra Del Fuego“, der Wanderer, Mountainbiker und Naturfreaks aus aller Welt anzieht. Nachdem wir uns einige Stunden im „Nationalpark Feuerland“ umgesehen haben, können wir das verstehen. Die Natur übt hier einen ganz besonderen Reiz aus.
Ein Wort noch zum Wetter: Wir hatten Glück, überwiegend schien die Sonne und der Wind war mäßig. Im Schatten und bei ab und zu auftretenden Böen aber war zu spüren, dass die 6 °C hier ganz schön unangenehm sein können. Unser Guide bestätigte auch, dass besonders starke Winde in dieser Gegend sehr unangenehm sind und dass wir einen ungewöhnlich schönen Tag erwischt hätten.
Punta Arenas
Nach einer langen Fahrt durch die Fjorde Chiles erreichten wir heute morgen Punta Arenas. Die Stadt ist für unsere Verhältnisse winzig, hat aber zwei kleine Häfen. Weil der südlichere bereits durch ein Kreuzfahrtschiff belegt war, steuerten wir den nördlicher gelegenen Hafen an.
Die Prozedur des Ausschiffens war einfach und ging schnell, wir saßen früher als erwartet in unserem Bus, der uns zu den Highlights der Stadt führte. Unser Guide Gonzalo war ein waschechter Einwohner der Punta Arenas und hatte nur einige Jahre seines Lebens außerhalb Chiles in den USA zugebracht. Folglich kannte er die Umgebung aus dem ff, nur mit der Zeiteinteilung hatte er so seine Probleme. So wurden aus den 10 Minuten Rundgang schnell einnmal 30 Minuten und in der Summe läppert sich das.
Wir besuchten ein Museum mit Ausstellungsstücken aus Fauna und Flora sowie der Geschichte Patagoniens, sahen uns einige Aussichtspunkte an, fuhren weiter zu einem Friedhof und beendeten unsere Fahrt mit dem Besuch eines Freilichtmuseums. Insgesamt war die Exkursion gut geeignet, um einen Überblick über das Leben im Süden Patagoniens zu erhalten. Und hinterher stimmte die Zeit auch wieder, keine Ahnung, wie Gonzalo das hin bekommen hat!
Durch die chilenischen Fjorde
Die Fahrt von Puerto Chacabuco war wegen stürmischer Winde und rauer See sehr unruhig. Das änderte sich erst, als wir in den ersten Fjord einbogen. Auf der Brücke fuhren zwei ortskundige Lotsen mit, die uns den Weg durch das unübersichtliche Gewimmel von mehr oder weniger breiten Wasserstraßen wiesen. Die Fahrrinne, die wir befuhren, war aber nie so eng, wie das bei anderen Fjorden z. B. in Norwegen oder Neuseeland ist. Immer wieder wurden die zu beiden Seiten des Schiffes auftauchenden Bergketten durch Einfahrten in andere Fjorde unterbrochen. Manche Bergrücken waren bewachsen, andere wiederum fast kahl. Das Wetter war kalt und feucht, immer wieder ging ein Regenguss nieder. Dies war stellenweise unangenehm, führte andererseits aber auch zu unerwarteten Ausblicken, wie kräftigen Regenbögen, die wir in ihrer kompletten Schönheit bewundern konnten.
Ein besonderes Highlight unserer Fahrt war der Besuch des Skua-Gletschers im Amalia-Fjord. Die Ankunft dort war für heute morgen gegen 8 Uhr angekündigt und so waren wir wieder einmal früh auf den Beinen. Es lohnte sich aber auch! Wir fuhren ganz langsam heran, so dass der Gletscher scheinbar immer größer wurde. Davor lag ein chilenisches Expeditionsschiff, das viel kleiner war als die Mariner und nur 110 Passagiere an Bord hatte. Wir mussten deutlich mehr Abstand halten, konnten den Ausblick aber fast eine Stunde lang genießen. Unterdessen drehte sich die Mariner um die eigene Achse mehrfach um 360 Grad (selbstverständlich die vertikale Achse, nicht die horizontale 😉 ). Im Meerwasser vor dem Gletscher trieben Eisschollen, ein Anblick, den wir zuvor noch nie in natura bewundern konnten.
Nachdem alle ausgiebig Gelegenheit hatten, Fotos zu machen, verabschiedeten wir uns und nahmen Kurs auf ein weiteres Highlight der Fahrt: Ein Schiff, das in den 1940er Jahren gekentert ist und seitdem langsam vor sich hin rostet. Es liegt halb unter der Wasseroberfläche vor einer kleinen Insel. Wir kamen gegen 16 Uhr vorbei und auch hier konnten Fotos geschossen werden, während die Mariner langsam die Unglücksstelle passierte. Währenddessen gab uns eine fachkundige Expertin von der Brücke aus Informationen über die Historie des Wracks. Dies interessierte die Amerikaner an Bord scheinbar mehr als der Besuch des Gletschers am Morgen, jedenfalls war das Beobachtungsdeck voller als bei der spektakulären Gletscher-Annäherung.
Es wird kälter…
…wir nähern uns dem Südpol! 😉
Bei der gestrigen Exkursion in die Umgebung der Hafenstadt Puerto Chacabuco ließen auch die ansonsten hart gesottenen Australier, Schotten und Engländer ihre kurzen Hosen auf dem Schiff. Alle waren warm eingemummelt, die Außentemperatur betrug nur 12 °C. Und das bei nebligem, feuchten Wetter mit vielen Regengüssen, ein für die Gegend übliches Wetter, wie uns Isidora, unser lokaler Guide mitteilte. Umso erstaunlicher, dass die in der Región de Aysén Chiles im Süden Chiles (offiziell Región de Aysén del General Carlos Ibáñez del Campo, vormals XI. Región genannt) stehenden Häuser nur aus Holz und ohne Heizung gebaut sind. Geheizt wird mit Holzöfen, die für eine arge Umweltbelastung der Gegend sorgen. Überhaupt fühlen die Bewohner sich vom Rest Chiles abgehängt und benachteiligt. Die Región de Aysén ist von riesigen, vergletscherten Gebieten, Fjorden und zahllosen Inseln durchzogen und daher gibt es nicht wirklich Straßen in andere Regionen der Republik. Flüge sind teuer, es gibt keine Hochschulen und damit keine guten Ausbildungsmöglichkeiten für die Menschen, selbst nicht in der Hauptstadt Coyhaique. Wenn man – wie Isidora – studieren will, muss man den Weg mit dem Flugzeug nach Santiago de Chile oder in andere Universitätsstädte in Kauf nehmen. In der XI. Región leben auf einer Fläche von etwas mehr als 108.000 km² etwa 103.000 Einwohner, die sich zu knapp 80 % auf wenige urbane Zentren konzentrieren. Kurz: In der XI. Región Chiles ist der Hund begraben!
Da waren wir als erstes Kreuzfahrtschiff, das die Region in dieser Sommersaison besucht, eine willkommene Abwechslung. Das Einkommen der Menschen generiert sich nicht so sehr aus dem Tourismus, als viel mehr aus der Landwirtschaft. Im Sommer sind eine überschaubare Anzahl von hauptsächlich einheimischen Wander-Touristen und Anglern in der Gegend. Im Winter liegt in dieser Region zwar viel Schnee, doch spielt der Wintersport wegen fehlender landschaftlicher Möglichkeiten keine Rolle. Es gibt schlicht keine Hänge, die man mit Skiern runterfahren könnte.
Wir besuchten einen Wasserfall, von denen es hier reichlich gibt, die aber meist nicht zugänglich sind, weil sie in unerschlossenen Bergregionen liegen. Weiterhin führte uns unser Weg in einen kleinen Nationalpark mit einer schönen Ausstellung über Fauna und Flora der Region. Die Stadt Coyhaique konnten wir leider nicht besuchen, da dort Demonstrationen mit Straßensperren angekündigt waren. Überhaupt ist Chile derzeit politisch nicht stabil, es brodelt an vielen Orten. An etlichen Kreuzungen, die wir bei unseren Exkursionen in Chile passierten, konnten wir die Überreste verbrannter Reifen erkennen, die nur notdürftig auf Seite geschafft waren. Die verbrannten Stellen auf dem Asphalt zeugten noch von den Krawallen der letzten Wochen.
Patagonia
Super, das war eine rundum gelungene Tour!
Vom Hafen Puerto Montt aus fuhren wir mit nur einem Fotostopp unterwegs auf den Vulkan Osorno. Der Weg dort hinauf war für den Bus eine Tortur, ging es doch von fast Meeresniveau über steile Straßen bis auf 1300 m. Der Fahrer musste zeitweilig sogar die Klimaanlage ausschalten, damit der Motor genügend Leistung bereitstellen konnte. Oben angekommen, wehte ein heftiger Wind bei frischen Temperaturen. Die Aussicht war umwerfend! Einige Touristen gingen noch einige Meter höher als wir und stapften in den Ausläufern des Gletschers durch den Schnee. Im Winter ist die Gegend hier ein frequentiertes Skigebiet, in das besonders brasilianische Touristen gerne reisen, weil sie zu Hause keinen Schnee kennen und auch keinen Vulkan haben.
Nach einem kurzen Aufenthalt ging es wieder runter bis zu den Petrohue Falls, Wasserfällen, der vom Gletscher gespeist werden. Das Wasser hat eine türkisgrüne Farbe, die durch die Lichtbrechung am mineralreichen Gletscherwasser verursacht ist. Zweites Highlight dieser Tour!
Den Lunch nahmen wir ein in einem einheimischen Hotel am Llanquihue-See mit Blick auf denselben. Der See hat eine durchschnittliche Tiefe von 183 m, die tiefste Stelle ist 392 m und der See hat eine Fläche von 866 qkm. Das Wasser reicht aus, um ganz New Jersey 7 m tief unter Wasser zu setzen und unser Guide Charly, der aus New Jersey stammt meinte, dass das auch mal jemand machen müsse.
Nach dem Lunch fuhren wir noch nach Puerto Varas und sahen uns die Geschäfte im Ort an, bevor es wieder zum Hafen und mit dem Tender zurück zum Schiff ging. In Puerto Varas gibt es eine große Gemeinde von deutschen und österreichischen Siedlern, die die Stadt geprägt haben. Sie haben die Gegend gegen Ende des 19. Jahrhunderts besiedelt und ihr ihren Stempel aufgedrückt. Überall an den Straßen sind Hinweisschilder zu sehen, die für „Kuchen“ oder ähnliche deutsche Spezialitäten werben. Die Gegend ist touristisch gut erschlossen, überall gibt es Ferienhäuser und Unterkünfte für Einheimische und Fremde.
San Antonio und Valparaíso
Weinland Chile! In der Region Valparaíso liegt das Herz der chilenischen Weinherstellung.
Gegen 11 Uhr vormittags kamen wir gestern in San Antonio an, um 12:45 Uhr sollte unsere Tour starten. Sollte! Tatsächlich startete sie eine Stunde später, so lange mussten wir noch warten. Als wir endlich das Schiff verließen, sahen wir den Grund: Die Busse durften nämlich nicht an das Schiff heran fahren. Statt dessen brachten Shuttle-Busse die Passagiere zu einem scheinbar neuen Terminal, wo dann erst einmal eine Zollkontrolle stattfand. Erst danach durften wir in „unseren“ Bus einsteigen, der uns von San Antonio zum Viña Casa del Bosque brachte. Hier erwartete uns eine sehr gut gemachte Führung durch die äußerst gepflegten Anlagen des Gutes mit anschließender Verkostung verschiedener Weine hervorragender Qualität. Zum Lunch nahmen wir Platz inmitten von mit weißen Rosen umsäumten Weinfeldern. Die Rosen haben durchaus eine praktische Funktion: Sie sind ein Indikator für Schädlingsbefall. Wenn für die Reben gefährliche Käfer auftreten, befallen sie zuerst die Rosen und zeigen dadurch den Winzern ihr Vorhandensein an. Es können dann noch rechtzeitig wirksame Maßnahmen gegen den Befall ergriffen werden.
Nach einem guten Lunch in Begleitung eines hervorragenden Sauvignon Blanc hätte nach unserem Gefühl der Tag eigentlich mit dem Verweilen an diesem wunderschönen Platz und einem kleinen Spaziergang ausklingen können. Statt dessen wurde es dann noch einmal stressig. Jedenfalls für uns! Wir hatten nämlich für 19 Uhr einen Tisch im Steakrestaurant Prime Seven reservieren lassen und wegen der verspäteten Abfahrt war uns schon klar, dass wir das nicht schaffen würden. Und so konnte sich bei dem anschließenden Besuch der Stadt Valparaíso und der Rundfahrt durch Viña del Mar keine Entspannung mehr einstellen.
Kurz nach 19 Uhr erreichten wir wieder unser Schiff, zogen uns kurz um und nahmen mit einer halben Stunde Verspätung an dem für uns reservierten Tisch Platz. Endlich durchatmen!
Coquimbo
Wir nähern uns der Weinregion Chiles. Gegen Mittag kamen wir in Coquimbo an und brauchten nicht lange zu warten, bis wir in unseren Bus zur Fahrt in die Weinregion einsteigen konnten. Unser Guide Joaquím erläuterte in perfektem Amerikanisch unsere Tour und erklärte uns, warum Pisco kein peruanisches, sondern ein chilenisches Getränk ist. Auf Nachfrage der Gäste im Bus kam die Auflösung: Joaquím ist in Kalifornien aufgewachsen und lebt heute in Coquimbo.
Im Valle de Elqui wurde der Wein für den Pisco nachweislich zum ersten Mal angebaut, das Tal ist mittlerweile als Anbaugebiet genau so geschützt, wie dies die Region Cognac oder die Champagne in Frankreich ist. Den Namen hat der Pisco von den tönernen Amphoren, die von den Inka „Pisco“ genannt wurden und in denen das Getränk aufbewahrt wurde. Neben den Rebsorten für den Pisco werden aber auch Trauben für chilenischen Wein angebaut. Wir kamen an schier endlos wirkenden Anbaugebieten vorbei, in denen sich die Rebsorten abwechselten.
Die Landschaft, an der wir vorbei fuhren, war beeindruckend. Der Einfluss der Atacama-Wüste ist hier noch deutlich zu sehen. Hohe Berge der Anden umsäumen das fruchtbare Tal, das durch Wasser aus einem Stausee mit 200 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen versorgt wird. Neben Wein werden hier alle möglichen Feldfrüchte wie z. B. Kartoffeln, Tomaten, Melonen, Artischocken oder Papaya angebaut.
Nach einigen Stopps in Vicuña erreichten wir unser eigentliches Ziel, die Pisco-Brennerei im Valle de Elqui. Nach einem Rundgang durch die Produktion mit anschließenden Kostproben fuhren wir noch ein ein Hotel, in dem ein Snack als Lunch angeboten wurde. Eine Leistung, auf die wir in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit und der schlechten Organisation des Restaurants gut hätten verzichten können. Sei’s drum, statt des Abendessens saßen wir lieber bei einem kühlen Drink in der Observation Lounge und genossen den Sonnenuntergang.
Arica / Chile
Wie man auf einer Karte der Staaten Südamerikas sieht, ist Chile ein sehr lang gezogenes Land an der Pazifik-Küste. Dementsprechend viele Stationen wird die Seven Seas Mariner in Chile anlaufen. Gestern haben wir mit Arica den Anfang gemacht. Arica liegt ganz im Norden Chiles etwa 15 km von der Grenze zu Peru entfernt.
Wie so oft, gab uns unsere Landtour nur einen kurzen Überblick über Geschichte des Landes und speziell die Highlights von Arica. Wie schon im Süden von Peru dominiert auch hier die Atacama-Wüste die Landschaft. Abseits der künstlich bewässerten Flächen sind nur eine Menge Sand und viele Steinhaufen zu sehen. Was aber auch seinen Reiz haben kann und viele landschaftlich reizvolle Ausblicke ermöglicht. Wir sahen neben Jahrtausende alten, von Menschen geschaffenen Steinbildern auf den Hügeln Aricas in einem Völkerkunde-Museum auch, wie diese Bilder historisch einzuordnen sind und wie das Leben der Menschen in dieser Region zu dieser Zeit aussah. Viele sorgfältig zusammengestellte originale Exponate gaben einen plastischen Einblick in die Vergangenheit.
Das zweite Museum, das wir besuchten, lag auf einem Berg, von dem aus man einen phantastischen Ausblick auf die Stadt und die Umgebung genießen konnte. Die Ausstellung selbst war dem Pazifik-Krieg gewidmet und heroisierte die Taten der chilenischen Armee. Uns fiel auf, dass sich unter den ausgestellten Waffen sowohl deutsche, amerikanische, englische und auch französische Stücke befanden. Der Besuch der Kathedrale Aricas und eines dorfartig aufgebauten Handwerkskunst-Zentrums rundete unseren Besuch ab.
Das Klima in Arica ist ganzjährig mild. Im Winter ist die minimale Temperatur etwa 16 °C, im Sommer maximal 26 °C. Auf den bewässerten Flächen werden Oliven, Papayas, Mangos und andere Obstsorten angebaut sowie viel Gemüse. Wein spielt in Arica keine Rolle.
Die Route des Pisco
Über Nacht fuhren wir etwa 150 Seemeilen an der Küste Perus entlang Richtung Süden bis in den Hafen Paracas südlich von Pisco. Unsere Tour führte uns auf die Spuren des gleichnamigen alkoholischen Getränks, das wir in Lima schon verschiedentlich in Pisco Sour genossen hatten. Auffällig war die Veränderung der Landschaft, der peruanische Teil der Atacama-Wüste reicht hier unmittelbar bis ans Meer. Von der Küste aus ging unsere Fahrt durch die Wüste ins Landesinnere bis zu einem sehr schön gelegenen Weingut inmitten der Wüste. Da die peruanischen Winzer trotz der guten Qualität ihrer Reben nicht mit ihren Konkurrenten aus den anderen südamerikanischen Ländern wie Chile oder Argentinien mithalten können, wird die gesamte Weinproduktion dieses Gutes zu Pisco weiterverarbeitet. Pisco ist also – wenn man so will – ein Weinbrand, der mangels Holz für Fässer nicht zu dem bei uns bekannten Weinbrand heran reift, sondern nach der Destillation abgefüllt wird. Der typische Pisco-Geschmack der verschiedenen Sorten stammt von den Rebsorten, aus denen der Brand hergestellt wird. Weil Peru in dieser Wüstenregion eine sehr hohe Sonnenscheindauer und hohe Temperaturen hat, haben die Trauben einen hohen Zuckergehalt, der in der Fermentierung in Alkohol umgesetzt werden kann. Das Wasser für die Bewässerung der Reben stammt aus bis zu 120 m tiefen Brunnen. Die Trauben werden von Hand selektiert geerntet, was nicht so mühsam ist wie bei uns, weil die Rebstöcke hochstämmig sind. Die Weinlese findet statt von Ende Januar bis Mitte März, je nach Sorte der Rebe. Nach einer fachkundigen Führung mit verschiedenen Kostproben ging es weiter zu einem zweiten Weingut, in dem tatsächlich auch Weine produziert werden.
Auch die Weine des zweiten Weingutes durften verkostet werden. Sie schmeckten uns aber nicht, weil sie viel süßer und „flacher“ sind als die, die man in Europa kaufen kann. Unser Guide kam mit seinen Proben auch eher bei den mitreisenden Amerikanern an.
Rezept Pisco Sour:
3 Teile Pisco
1 Teil Limettensaft
1 Teil Zuckersirup
1 Spritzer Eiweiß
einige Eiswürfel
in einen Shaker geben und kräftig schütteln
abseihen in ein Shortdrinkglas
einen Spritzer Angustora-Bitter in die Mitte geben
Unter Geiern, oder: Die letzten Tage in Lima
Wie mein Fast-Schwager Fernando meinte, gehört unser Hotel zu den besten Limas. Fernando ist gebürtiger Peruaner und lebt heute in Washington DC. Er muss es also wissen.
Die Restaurants, die er uns gestern empfahl, hatten wir vorher schon gefunden. Jedenfalls haben wir in Lima gut gewohnt und gegessen.
Gestern meinten wir noch, es sei keine schlechte Idee, eine Stadtrundfahrt zu machen. Also investierten wir 54 US$ für 2 Personen und buchten die 4-stündige Fahrt. Eigentlich keine schlechte Idee. Allerdings hatten wir den Freitagsverkehr in Lima unterschätzt. Und so saßen wir von den 4,5 Stunden, die die Fahrt insgesamt dauerte, schätzungsweise 1,5 Stunden im Stau. Das hatte natürlich nicht die Organisation zu verantworten, mit der wir die Stadtrundfahrt machten, Turibus hatte schon gut kalkuliert. Es dauert in Lima einfach lange, von A nach B zu kommen, ganz gleich ob mit dem Taxi oder mit dem Bus. Also muss man als Tourist überlegen, ob eine Stadtrundfahrt den Zeitaufwand lohnt. Die Ziele, die wir abseits der Fahrt zu sehen bekamen, waren zweifelsfrei sehenswert, dennoch würden wir es kein zweites Mal machen.
Heute morgen checkten wir aus und begaben uns in die Hände der guten Organisation unserer Kreuzfahrt-Reederei Regent Seven Seas. Mittlerweile haben wir den ersten Champagner intus und ein leichtes spätes Mittagessen genossen. Die Koffer sind ausgepackt und wir sind bereit für die Abfahrt gen Süden.
Was das ganze mit Geiern zu tun hat? Eigentlich nichts, die Vultures sind in Lima nur allgegenwärtig. Sie sitzen auf jedem höheren Gebäude, segeln über Straßen und Plätze und hüpfen vor den Fenstern der Hochhäuser herum. Und so inspirierte mich ein Schwarm, der auffällig einen Drachenflieger aus gehöriger Entfernung beobachtete, zu dem Titel dieses Beitrags.
Stadtrundfahrt
Einige Nachtaufnahmen aus der Umgebung des Hotels
Die Koffer sind eingesammelt
Wir sind wieder in Lima. Die Fahrt vom Holiday Inn am Airport sollte über Satelital (Dienst, der so ähnlich wie UBER funktioniert, aber nach Auskunft des Concierge seriöser sei soll) 35 Soles kosten aber ich glaube, der Fahrer hatte sich verkalkuliert. Jedenfalls schien er ganz froh zu sein, dass er 40 Soles bekam.
Direkt gegenüber des Hotels gibt es eine sehr schöne Anlage mit vielen Geschäften und Restaurants, die wir gestern schon entdeckt hatten. Einige Läden hatten Sonderangebote und so gingen wir heute auf Shoppingtour. In Peru kann man sehr gut Produkte aus Alpaka-Wolle kaufen und daher wechselten auch einige schöne Stücke die Besitzerin. Zudem gab’s 30% Rabatt auf Outdoor-Kleidung – eine gute Gelegenheit, auch in diesem Sektor zuzuschlagen.
Nach einem guten Abendessen mit einem Pisco Sour, einem lokalen Bier (Cusceña) und einer weniger schönen Erfahrung mit einem Trinkgeld-fordernden Kellner (wie gestern, scheint sich rumgesprochen zu haben), hatten wir dann noch einige andere schöne Erlebnisse. Wir gerieten nämlich in eine peruanische Veranstaltung rein, die nicht für die Touristen gedacht war. Im Zentrum der Larcomar-Anlage gab es eine Weinprobe mit Life-Musik. Insgesamt 10 Stände waren aufgebaut, an denen man sich Wein einschenken lassen konnte. Es dauerte etwas, bis wir rausbekamen, wie das funktionierte, aber dann war es einfach. Man erwarb ein Original-Riedel-Weinglas mit einer Gutscheinkarte für sechs Proben, die man an den Ständen einlösen konnte. Die Stimmung war gut, die Weine auch, und so gingen wir nach etwa einer Stunde mit dem leeren Weinglas ins Hotel zurück.
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