Es ist (fast) vollbracht…

Wir sind wieder in Miami, sind den Mietwagen los geworden (unproblematisch und schnell, wie immer in den USA) und sitzen in der Staralliance Lounge. Wie geplant, haben wir in Key Largo unser verspätetes Frühstück bzw. unser verfrühtes Mittagessen zu uns genommen. Es waren aber doch keine Alligatorwürstchen oder Conch Fritters, sondern ein stinknormaler Fishbasket, aber wieder megalecker. Jetzt sitzen wir hier, sinnieren über die letzten Wochen und warten auf unseren Flug nach Zürich. Ulrike isst Tomatensuppe und wir trinken ein Glas Sauvignon Blanc aus Marlborough.

Rückweg über Islamorada

Heute morgen haben wir den Rückweg über die Keys angetreten. Da wir Zeit hatten, sind wir es gemütlich angegangen und haben unterwegs mal angehalten. Auf einer der alten Eisenbahnbrücken neben dem Highway, die heute teilweise nur noch als Fuß- oder Radweg genutzt werden, haben wir eine Weile gestanden und Sportfischern zugesehen. In unserem Hotel Cheeka Lodge in Islamorada sind wir dennoch zu früh angekommen und mussten auf unser Zimmer warten. Die Zeit haben wir genutzt um uns die sehr schöne Hotelanlage anzusehen und dem dabei entdeckten Tommy Bahama Shop einen Besuch abzustatten. 😃

Gegessen haben wir heute Abend in der „Lorelei“, einem Lokal, in dem jeden Abend der Sonnenuntergang zelebriert wird. Heute Abend wurde Countrymusic gespielt und es gab Local Draft Beer für 1,25$. Das Essen war mittelmäßig, aber die Stimmung super. Lorelei heißt das Lokal, weil die Lage ähnlich exponiert ist wie die des berühmten Felsens am Rhein, allerdings zur karibischen See hin. Es wehte ein starker Wind und wir haben trotz unserer Jacken gefroren wie die Schn….

Morgen wollen wir es noch einmal gemütlich angehen lassen und gegen Mittag zum Lunch in Mrs. Mac’s Kitchen einkehren. Mal sehen, vielleicht kann ich mich ja dann noch überwinden, Alligatorwürstchen oder Conch Fritters zu bestellen…

Am Abend geht dann unser Flug von Miami aus zurück über Zürich nach Düsseldorf. 😢

Sunshine State

Sunshine hatten wir gestern reichlich: Liquid Sunshine! Es hat geschüttet…, nein nicht wie aus Eimern, wie aus Badekübeln!! Trotz Schrittgeschwindigkeit und Scheibenwischern auf höchster Stellung war die Straße fast nicht zu erkennen. Dazu ein dramatisch aussehender Himmel. Dazwischen immer mal wieder kurz trocken, so dass wir vom Zimmer ins Auto oder aus dem Auto ins Restaurant huschen konnten. An viel mehr war nicht zu denken.

Heute dagegen hat Florida seiner Bezeichnung alle Ehre gemacht. Es gab zwar auch einen kurzen Schauer, aber im Wesentlichen war es trocken und sonnig. Da wir nicht befürchten mussten, dass der Fotoapparat absäuft, gibt`s auch heute wieder Bilder, unter anderem vom Anfang des Highway 1 (Mile 0) bzw. dem Ende desselben und dem südlichsten Punkt (bzw. Haus) der USA.

Key West

Weil es uns gestern so gut bei Mrs. Mac’s Kitchen gefallen und so gut geschmeckt hat, sind wir heute morgen zum Frühstücken wieder dorthin gefahren. Es hat sich gelohnt!
Der Laden war rappelvoll, hauptsächlich mit Einheimischen, und wieder haben wir gut gegessen. Wir haben ein „Special“ bestellt, ein BLT Sandwich, Kaffee und dazu gab es Champagner (war zwar kein richtiger, hat aber trotzdem geschmeckt). Das Lokal hat einfach Atmosphäre und das gefällt uns sehr gut. Daher haben wir beschlossen, auf dem Rückweg von Key West nach Miami noch mal vorbeizuschauen, wenn sich das irgendwie zeitmäßig einrichten lässt.

Nach dem Frühstück sind wir von Key Largo aus nach Key West gefahren, haben im Hotel eingecheckt und sind danach mit dem öffentlichen Bus (Tipp der freundlichen Mitarbeiterin im Hotel) bis in die Stadt gefahren. Dort tobte das Leben und wir sind einmal die Hauptstraße rauf und runter gelaufen. Zum Diner waren wir in Caroline’s Cafe, das auch im Reiseführer erwähnt ist, aber nicht halb so viel Flair wie Mrs. Mac’s Kitchen hat.

Nach dem Essen ging’s wieder mit dem Bus zurück, pro Strecke für 50 Ct (Seniorenrabatt, Tipp des freundlichen Busfahrers, kostet normal 2 $). Gesparte Parkgebühren: 16 $.

Ankunft in Miami

Heute morgen gegen 6:30 Uhr legten wir an der Kaimauer in Miami an. Die Koffer hatten wir am Abend vorher schon abgegeben und so ging es mit kleinem Gepäck zum Frühstück. Unsere Kabine mussten wir bis 8:00 Uhr räumen. Nachdem wir in Ruhe gefrühstückt hatten, verabschiedeten wir uns und gingen von Bord. 😢

Bis wir unseren Mietwagen hatten, dauerte es noch eine Weile, weil wir erst noch bei der Vermietung anrufen mussten, damit wir abgeholt wurden. Das wussten wir aber nicht und so standen wir etwas ratlos vor dem Kreuzfahrtterminal. Ulrike hat es dann aber doch noch gut hinbekommen und nach den üblichen Prozeduren nahmen wir „unseren“ Kia Optima entgegen. Da die Autovermietung nicht weit vom Bayside Marketplace liegt und die Parkgebühren in Miami unverschämt hoch sind (5$ für 30 Minuten!), machten wir uns zu Fuß auf den Weg dorthin und sahen uns ein wenig um, bevor wir den Weg nach Key Largo antraten. Den Wagen ließen wir derweil mit eingeladenem Gepäck bei der Autovermietung stehen.

Mittlerweile haben wir in „Mrs. Mac’s Kitchen“ in Key Largo zu Abend gegessen (einen leckeren Fish Basket und hinterher noch einen besonders guten Key Lime Pie) und sind wieder zurück im Hotel. Morgen geht’s weiter nach Key West.

Nassau, Bahamas

Die Stadt Nassau auf der Insel New Providence der Bahamas gilt bei Amerikanern als Einkaufsparadies, weil hier alles steuerfrei ist. So konnten wir in den letzten Wochen auch immer wieder Mitreisende beobachten, die sich vom „Shopping Lecturer“ des Schiffes beraten ließen. Wir hatten den Eindruck, dass es dabei insbesondere um Schmuck und Edelsteine sowie teure Uhren ging.

Nach unserem Besuch in Nassau nun können wir sagen, dass Nassau in dieser Beziehung europäischen Maßstäben nicht genügt. Mag sein, dass man beim Kauf von Schmuck das ein oder andere Schnäppchen machen kann, doch sind wir in der Materie nicht so drin, um das beurteilen zu können. Neben vielen Juweliergeschäften mit zum Teil kitschig wirkenden Auslagen gibt es in der Stadt auch einige Parfümerien, deren Warenangebot für meine Begleiterin schon besser beurteilbar war und als zu teuer befunden wurde. Dazwischen immer wieder Ramschläden, die den in Touristenorten üblicherweise angebotenen Kram wie T-Shirts und Kaffeebecher loswerden wollten.

Nassau scheint aber auch einige nette Museen zu haben, darunter z. B. das Piratenmuseum, doch reichte unsere Zeit nicht, um eines davon zu besuchen. Leider konnten wir uns aus demselben Grund auch keinen der schönen Strände ansehen, von denen Nassau sicherlich eine Reihe hat.

Das Wetter in Nassau war angenehme 24 Grad aber regnerisch.

San Juan, Puerto Rico

Puerto Rico ist die kleinste der vier Großen Antilleninseln und zwar die, die die Seefahrer zuerst erreichten, wenn sie von Europa aus in die Karibik kamen. Puerto Rico hatte daher in der Geschichte immer eine große Bedeutung, da die Schiffe hier wieder Proviant und Frischwasser an Bord nehmen konnten. Dementsprechend umkämpft und befestigt war die Insel auch. Die Befestigungsanlagen von San Juan sind auch heute noch gut erhalten und beeindruckend.

Ebenfalls beeindruckend fanden wir das Museum für Puertoricanische Kunst in San Juan, in dem viele Werke alter und auch zeitgenössischer hiesiger Künstler hängen, die sich mit Fragen ihrer Geschichte sehr kritisch auseinandergesetzt haben. Viele der Künstler haben einen ganz eigenen Kunststil, den man in Europa so nicht sieht. Leider durfte man im Museum nicht fotografieren, weshalb es hier davon keine Bilder gibt.

Die Stadt sieht sehr ansprechend und gepflegt aus, es gibt viele schöne, in den typischen Farben der Karibik gestrichene Häuser und viele Restaurants in der Altstadt, das Shoppingangebot von San Juan ist dagegen eher enttäuschend, besonders wenn man aus St. Barts kommt.

Insel der Schönen und Reichen

Will man in St. Barths Urlaub machen, benötigt man das entsprechende Kleingeld. Fast jeder der High Society der Welt hat hier ein Grundstück mit Haus oder zumindest eine Yacht im Hafen. Auch die Eclipse, die „kleinere“ Yacht von Herrn Abramowitsch lag hier vor Anker.

Für uns stand hier eine Segeltour mit einem sehr schönen und gepflegten Katamaran auf dem Programm, die uns einen kurzen Badeaufenthalt an einem traumhaften Strand bescherte. Nach unserer Tour blieben wir an Land und sahen uns die kleinen Geschäfte von Gustavia an, der Hauptstadt von St. Barths. St. Barthelémy, wie St. Barths richtig heißt, ist nur etwa 21 Quadratkilometer groß, hat nur 7.000 Einwohner und erinnert ein wenig an St. Tropez. Die offizielle Währung ist Euro weil St. Barths zu den Französischen Antillen und damit zu Frankreich gehört. Auf der Shoppingmeile der Stadt sind alle Edelmarken vertreten. Auch wir konnten nicht widerstehen und brachten das ein oder andere Teil von unserem Landausflug mit an Bord.

St. Lucia

St. Lucia ist eine etwa 600 Quadratkilometer große Karibikinsel und gehört zusammen mit Barbados zu den British Winward Islands. St. Lucia hat etwa 180.000 Einwohner. Wir machten im Hafen von Castries fest, der Hauptstadt der Insel. Mit einem Katamaran machten wir uns auf, die Insel zu erkunden und gerieten dabei in einen heftigen Regenguss. Wenn man einmal nass ist, dann auch so richtig, also mal kurz zum Schnorcheln ins Wasser gesprungen. Das Ergebnis war enttäuschend, kein schönes Riff, wie wir das z. B. aus Thailand kennen und wenige Fische. Dafür wurde die Rückfahrt umso lustiger: Die karibische Besatzung hatte einen Rumpunsch vorbereitet, der seinem Namen alle Ehre machte, Mischungsverhältnis gefühlte 1:5, 1 Teil Fruchtsaft, 5 Teile Rum! Nach dem ersten Schluck tat es auch gar nicht mehr so weh und so geriet die Rückfahrt zur großen Party.

Ein bisschen Schwund ist immer…

Wieder einer weniger an Bord! Auf der Île Royale, einer von drei zu der Gruppe der Îles du Salut gehörenden Inseln vor Französisch-Guiana, hatte ein Passagier einen Unfall und musste ans Festland gebracht werden.

Die Inselgruppe liegt 13 km vor der Küste von Französisch-Guiana. Die bekannteste der drei Inseln ist die Teufelsinsel, die zwischen 1852 und 1946 von Frankreich als Strafkolonie für verurteilte Schwer- und Berufskriminelle genutzt wurde. Die Insel erlangte traurige Berühmtheit durch ihre unmenschlichen Haftbedingungen. Der bekannteste Gefangene war Alfred Dreyfus, dem fälschlicherweise Hochverrat am französischen Staat vorgeworfen wurde. Mehrere Spielfilme handeln von Geschehnissen auf der Teufelsinsel und wurden teilweise auch hier gedreht.

Wir machten auf der Insel einen gemütlichen Fußmarsch bis zum Plateau und konnten uns die meisten der dort noch stehenden Gebäude ansehen. In der Rezeption des Gästehauses konnte man sein Bier in Euro bezahlen und die landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge hatten französische EU-Kennzeichen.

Leaving Brazil

Unseren letzten Stopp in Brasilien machten wir in der Stadt Santarém am Rio Tapajós, einem Nebenfluss des Amazonas. Vom Hafen aus ging es mit einem Boot den Fluss entlang bis zum Eco Lake Maica, vorbei an einer interessanten Landschaft. Auch hier ist es wieder so, dass der Rio Tapajós eine andere Wasserfarbe hat als der Amazonas, weil dieser – anders als der Rio Negro – kaum Sedimente mit sich führt. Man kann an der Oberfläche also ebenfalls gut erkennen, wann man sich auf dem Rio Tapajós und wann auf dem Amazonas befindet.

Neben der Landschaft war es auch interessant, verschiedene Tiere zu beobachten, die sich am Flussufer aufhielten. Höhepunkt der Tour war das Fischen von Piranhas, von denen aber lediglich einige kleinere Exemplare an den Haken baumelten. Doch schon bei diesen ging die Bootsbesatzung mit sehr viel Vorsicht zu Werke und entfernte die Haken zwischen den rasiermesserscharfen Zähnen mit einer spitzen Zange. Neben Piranhas wurden noch Katzenwelse und ein Mudfish gefangen, der bei uns Schlammspringer genannt wird. Alle gefangenen Fische bekamen die Freiheit wieder, weil sie zu klein waren, um in der Bratpfanne zu enden.

Parintins

Parintins ist eine kleine Stadt mit etwas über 100.000 Einwohnern und liegt auf einer Insel im Amazonas. Parintins ist bekannt für ein Festival, das nach dem Karneval in Rio das zweitgrößte im Land ist und jedes Jahr in der heißen Jahreszeit Ende Juni veranstaltet wird. Ähnlich wie in Rio der Wettbewerb der zwölf Sambaschulen gibt es auch hier einen Wettbewerb, allerdings nur zwischen zwei Teams, dem roten und dem blauen. Das Festival ist gesponsort von CocaCola und um nicht eins der beiden Teams zu bevorzugen, hat CocaCola beschlossen, in Parintins neben der bekannten Werbung mit rotem Grund auch solche mit blauem Grund zuzulassen. Es gibt hier also auch Kneipen, die den bekannten Schriftzug auf blauen Werbetafeln tragen dürfen. Pünktlich zu den 3 Tage dauernden Festlichkeiten gibt es von CocaCola auch eine limitierte Anzahl von Getränkedosen, die auf der einen Seite blau und auf der anderen rot sind. Sie sind sehr begehrt und verschwinden daher immer sehr schnell in den Sammlungen der VIPs.

In der Stadt gibt es ein Stadion, das Bumbódrom, das extra für diesen Wettbewerb gebaut wurde und etwa 35.000 Personen fasst. Jedes Team hat an jedem der 3 Abende eineinhalb Stunden lang Zeit, seine Vorführung zu präsentieren, danach ist das andere Team dran. Während der Vorführung darf das Team von den eigenen Fans angefeuert werden, die andere Seite muss schweigen, sonst gibt es Punktabzug. Die Mehrzahl der blauen und roten Sitze in der Arena sind kostenlos, man muss allerdings morgens schon anstehen, um einen der begehrten Plätze zu erhalten. Lediglich für die klimatisierten VIP-Kabinen muss bezahlt werden.

Der Aufwand, der für dieses Festival getrieben wird, ist riesig. Im Januar fangen die Teams bereits an und bauen gigantische Wagen mit ca. 10 m hohen Figuren, die von innen mit Seilzügen bewegt werden können. Wir hatten Gelegenheit, uns diese Wagen beim roten Team anzusehen und waren beeindruckt.

Manaus

Wir sind wieder auf dem Rückweg von Manaus zum Atlantik (ca. 1.700 km) und werden auf diesem Weg noch an weiteren Stellen an Land gehen.

Manaus wurde gegründet vor etwa 350 Jahren als man entdeckt hatte, dass sich der Saft von Kautschukbäumen vulkanisieren und damit zu Reifen und anderen Gummiprodukten verarbeiten lässt. Der brasilianische Urwald hatte zu dieser Zeit sozusagen ein Monopol auf Kautschuk und so kam es zu einem „Rubberboom“, dem Manaus seine heutige Größe von über 2 Millionen Einwohnern zu verdanken hat. Erst später wurden Kautschukpflanzen nach England gebracht – wo sie aber nicht wuchsen – und von dort nach Malaysia und Indonesien. Dass Manaus trotz abgeebbten Rubberbooms noch immer so groß ist, verdankt es der Tatsache, dass hier viele Industrieansiedlungen heimisch geworden sind, die genügend Arbeitsplätze bieten.

Die Einheimischen sagen, dass Manaus 4 Jahreszeiten habe: heiß, weniger heiß, sehr heiß und Hölle. Wir waren zum Ende der Trockenzeit da und pünktlich ging zum 1. Januar ein halbstündiger kräftiger Regenguss nieder, dem zum 2. Januar ein mindestens ebenso kräftiger mehrstündiger folgte. Die hier lebenden Brasilianer frieren bei so einem Wetter, für Mitteleuropäer wie uns sind es erträgliche 27 Grad. Die einzige Straße, die nach Manaus führt, ist ungefähr 2.500 km lang und kommt von Caracas in Venezuela. Andere Ziele sind nur über den Amazonas zu erreichen, die Einwohner zählen die Entfernung in Tagen: 6 Tage bis Belém, 7 Tage zurück. Auf den Booten dorthin gibt es keine Kabinen, man muss seine eigene Hängematte mitbringen.

Manaus liegt am Rio Negro der – wie der Name schon sagt – durch besondere Sedimente eine schwarze Färbung aufweist. In der Nähe von Manaus fließt er mit dem Rio Solimões zusammen, der eigentlich vorher auch schon einmal Amazonas genannt wird. Der Rio Solimões führt andere Sedimente mit sich und ist daher gelb gefärbt. Da beide Flüsse an der Stelle des Aufeinandertreffens unterschiedliche Temperaturen und Fließgeschwindigkeiten haben, fließen sie ca. 6 Kilometer nebeneinander her, ohne sich zu vermischen. Durch die unterschiedlichen Färbungen ist dieser Effekt gut zu beobachten. Am ersten Tag unseres Aufenthaltes in Manaus machten wir eine Tour dorthin, die uns auch mit kleinen motorisierten Kanus zu einem See führte. Von dort aus brachten uns schmale Holzstege in schwindelerregender Höhe durch den Regenwald (gut gemacht, Ulrike!). Wegen der extremen Schwankungen des Wasserstandes (Mitte Juni ist der Wasserspiegel des Amazonas ca. 8 bis 10 m höher als zurzeit) leben die Einwohner dort in schwimmenden Häusern. Aus genau diesem Grund ist das Dock, an dem unser Schiff fest gemacht hat, auch als schwimmendes Dock gebaut worden.

Heute vervollständigten wir unseren Eindruck von Manaus durch eine Stadtführung, bei der uns das Opernhaus Teatro Amazonas und ein kleines Indianermuseum gut gefallen haben. Weniger gut gefallen hat uns der Zoo, der durch das Militär gegründet wurde und betrieben wird und in dem die Tiere nicht artgerecht gehalten werden.

Auf dem Amazonas

Seit 3 Tagen sind wir nun auf dem Amazonas unterwegs. Es ist schon erstaunlich, wie breit dieser Fluss stellenweise ist. Man kommt sich nicht vor wie auf einem Fluss, sondern eher wie auf einem See. Da es sehr schwierig ist, sich in dem Gewimmel an Wasserwegen zu orientieren und die richtige Fahrrinne zu finden, haben wir in Macapá zwei Lotsen an Bord genommen, die uns bis letzte Nacht begleitet haben.

Rechts und links des Flusses liegen endlose Regenwälder, teilweise aber auch gerodete Flächen mit einzelnen Hütten oder Dörfern bis hin zu weiten Grasflächen, die der Viehzucht dienen. Ab und an zeigten sich auf dem Wasser auch die Rücken der rosa Flussdelfine, die es auf dem Amazonas überall gibt.

In Boca da Valeria haben wir ein kleines Dorf der Einheimischen besucht mit vielen Kindern, von denen etliche als „Haustiere“ Sittiche und Papageien, Faultiere und Affen und sogar kleine Kaimane herumtrugen. Im Dorf gab es Ziegen und Hunde und auch Wasserschweine, die mit den Meerschweinchen verwandt sind und bis zu 50 kg schwer werden können. Die Kinder waren teilweise mit indianischer Kleidung ausgestattet um die Touristen dazu zu animieren, gegen ein paar Dollars Fotos zu machen. Dabei waren die Leute überhaupt nicht aufdringlich, wie man es z. B. aus vielen Regionen Asiens kennt. Vor einem Haus stand auch eine schöne junge Frau in vollem indianischen Ornat mit Bogen und Speer, neben der ich mich gerne hätte fotografieren lassen. Ich habe es aber nicht gemacht, weil ich nicht wusste, ob sie wirklich deshalb da stand. Man weiß ja nie, welche Zeremonien die Menschen in fremden Ländern haben, hinterher bedeutet ein Foto machen noch, dass man plötzlich verheiratet ist…😉

Im Dorf gab es noch eine kleine, einfach ausgestattete Kirche, eine „Kneipe“ (eine große offene Plattform, die als Café bezeichnet war und mit kühlem Bier warb) und eine kleine Schule. Diese Schule fand ich sehr erstaunlich, denn sie war wider Erwarten nicht spartanisch nur mit Stühlen und einer Tafel ausgestattet, wie wir das in fremden Ländern schon oft gesehen haben. Eine Tafel fehlte sogar ganz, dagegen gab es eine Menge an Material für unterschiedliche Altersstufen und viele Plakate mit Regeln und Darstellungen an den Wänden, einen riesigen Globus, auf dem stellenweise schon nichts mehr zu erkennen war, weil Generationen von Kinderfingern gezeigt hatten, wo z. B. Deutschland liegt, einen kleinen Fernseher und scheinbar auch eine Internetverbindung.

Von Shellbacks und Pollywogs

Gestern in den frühen Morgenstunden haben wir den Äquator überquert. Aus diesem Anlass führte Neptun höchstpersönlich am Abend die Zeremonie der Äquatortaufe durch, bei der die Pollywogs (Personen, deren erste Äquatorüberquerung das war) in den Kreis der Shellbacks (Personen mit mindestens einer vorherigen Äquatorüberquerung) eingeführt wurden. Höhepunkt der Zeremonie war, dass die Pollywogs die heilige Meerjungfrau küssen mussten, um zu Shellbacks zu werden. Ich habe das aber nicht gemacht, weil ich nicht sicher war, dass die heilige Meerjungfrau wirklich Jungfrau war 😉

Rettungsaktion

Gestern mittag wurde der Patient – ein junger Mann der Crew – in einer spektakulären Aktion von Bord geholt und mit dem Helikopter zu einer Notoperation ins Krankenhaus nach Belém geflogen. Er soll alles gut überstanden haben.

Leider hat die Rettungsaktion viel Zeit gekostet, so dass wir bei Santarém nicht mehr an Land gehen können. Es liegt dort der „Alter do Chão“ ein sehr schöner Strand, den wir nun nicht mehr besuchen können.

Mittlerweile sind wir vor der Mündung des Amazonas in den Atlantik angekommen. Da im Moment Trockenzeit ist, führt der Amazonas nicht viel Wasser und da er viele Sedimente ins Meer spült, ist der Atlantik hier nicht sehr tief. Da das Schiff aus Sicherheitsgründen mindestens 2m Wassertiefe unter dem Kiel braucht, musste der Kapitän die Stabilisatoren einfahren, damit die Wassertiefe ausreicht. Wir merken das an den starken Schwankungen des Schiffs im unruhigen Atlantik.

Übrigens funktioniert auf dem Amazonas das Wassergewinnungssystem des Schiffes nicht, weil dies auf Salzwasser ausgerichtet ist. Wir sind daher gebeten worden, Wasser zu sparen. Na ja, machts nichts, trinken wir halt Champagner!

Am Zweiten Weihnachtstag gab es die traditionelle „Blockparty“, bei der die Gäste spontan auf die Flure gehen und ihre Nachbarn kennen lernen. Als Variation dazu gab es gestern eine „Ship Wide Down Home Party“ getrennt nach Herkunft der Gäste. Dazu wurden auch die Zahlen der Herkunftsländer veröffentlicht. Die stärkste Gruppe ist erwartungsgemäß die der Amerikaner mit 188 Personen, zweitstärkste Gruppe sind (unerwartet!) die Briten mit 155 Personen, gefolgt von den Kanadiern mit 59. Erstaunlicherweise stellen die Niederländer die viertstärkste Gruppe mit 52 Gästen, die Deutschen bieten mit 29 Personen eine respektable Anzahl und sogar die Belgier sind mit 21 Personen dabei.

Hier noch einige Bilder der Rettungsaktion:

Wieder ein Notfall an Bord!

Heute morgen wurden wir durch eine Durchsage des Kapitäns darüber informiert, dass das Schiff seit 2 Uhr in der Nacht einen anderen Kurs fährt. Es gibt wieder einen Notfall an Bord, der sich diesmal noch viel dramatischer anhört als der letzte: Innere Blutungen, der Patient muss schnellstmöglich in ein Krankenhaus.

Nach Rücksprache mit den in der Nähe befindlichen Rettungseinrichtungen wurde entschieden, dass das Schiff Kurs auf São Luís nimmt und zeitgleich ein Rettungshubschrauber aus dem etwa 300 bis 400 km Luftlinie entferntem Belém nach São Luís fliegt, dort aufgetankt wird und anschließend das Schiff ansteuert. Mangels Hubschrauberlandeplatz auf dem Schiff wird dann der Patient über eine Seilwinde an Bord des Helikopters geholt und sofort ins Krankenhaus von Belém geflogen. Hoffen wir, dass alles gut geht.

Kurzer Besuch in Recife

Die Liegezeit in Recife war kurz, gerade so lang, um einen oberflächlichen Eindruck von der Stadt zu bekommen. Recife hat etwa 2 Millionen Einwohner und ist damit etwa so groß wie Hamburg. Die Stadt liegt an drei Flüssen, die in den Atlantik münden und wird wegen der weit verzweigten Wasserwege auch „das brasilianische Venedig “ genannt. Unsere Stadterkundung führte uns daher auch mit einem Katamaran über die Flüsse und durch den Hafen, allerdings hatten wir nicht die Assoziation „Venedig“ sondern fühlten uns wegen der Durchfahrt unter einigen der 39 Brücken der Stadt eher an eine Schiffstour durch Berlin erinnert. In Recifes Altstadt stehen noch einige schöne Häuser aus Brasiliens holländischer Kolonialzeit, viele Gebäude sind allerdings auch stark beschädigt und müssten dringend restauriert werden.

Gut gefallen hat uns ein Besuch in der „Casa da Cultura“, einem ehemaligen Gefängnis, in dem die winzigen Zellen heute kleine Geschäfte beherbergen, in denen einheimische Handwerkskunst angeboten wird.

Weihnachtsgrüße

Wir wünschen allen lieben Menschen da draußen ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das Neue Jahr.

Wir möchten euch ein Gedicht mit auf den Weg geben, das 1927 erschienen ist, aber aktueller erscheint denn je:

Weihnachtslied, chemisch gereinigt

Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte Euch das Leben.
Das genügt, wenn man’s bedenkt.
Einmal kommt auch eure Zeit.
Morgen ist’s noch nicht soweit.

Doch ihr dürft nicht traurig werden.
Reiche haben Armut gern.
Gänsebraten macht Beschwerden.
Puppen sind nicht mehr modern.
Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Allerdings nur nebenan.

Lauft ein bisschen durch die Straßen!
Dort gibt’s Weihnachtsfest genug.
Christentum, vom Turm geblasen,
macht die kleinsten Kinder klug.
Kopf gut schütteln vor Gebrauch!
Ohne Christbaum geht es auch.

Tannengrün mit Osrambirnen –
Lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!
Reißt die Bretter von den Stirnen,
denn im Ofen fehlt’s an Holz!
Stille Nacht und heil’ge Nacht –
Weint, wenn’s geht, nicht! Sondern lacht!

Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!
Morgen, Kinder, lernt fürs Leben!
Gott ist nicht allein dran schuld.
Gottes Güte reicht so weit …
Ach, du liebe Weihnachtszeit!

von Erich Kästner

Rio de Janeiero

Nach insgesamt 6 Seetagen über den die meiste Zeit kinderpopoglatten Südatlantik sind wir am 21.12 gegen 11 Uhr hier in Rio angekommen. Die Hafeneinfahrt ist ein Erlebnis!

Rio liegt in einer riesigen Bucht mit nur einem einzigen Zugang zum Meer und konnte daher in Kolonialzeiten gut gegen Angreifer, die mit Segelschiffen kamen, verteidigt werden. Reste der portugiesischen Befestigungsanlagen sind noch rechts und links der Hafeneinfahrt zu erkennen. Linker Hand begrüßte uns der Zuckerhut, in der Ferne war die Christusstatue auf dem Corcovado zu erkennen. Nach einer halben Runde um den Flughafen erreichten wir unseren Liegeplatz. Eskortiert wurden wir bei unserer Hafeneinfahrt von einem Schwarm Fregattvögel. Obwohl wir hier auf etwa gleicher Höhe wie vorher in Namibia sind, ist das Wetter in Rio mit heißen 30 bis 35 Grad und fast wolkenlosem Himmel deutlich tropischer als in Namibia. In Walvisbaai hatten wir z. B. über Tag lediglich etwa 25 Grad und abends, nachts und morgens war es deutlich frischer.

Nachdem der Patient, der einige Tage in der Krankenstation versorgt wurde, glücklich und wohlbehalten von Bord geholt und ins Hospital gebracht worden war, machten auch wir uns fertig für eine erste Erkundung der Stadt. Spektakulär hierbei: die Fahrt mit der Seilbahn zum Zuckerhut und die kurze Wanderung dort oben. Die Rückfahrt ging dann an den berühmten Stränden von Ipanema und Copacabana vorbei durch die Stadt zum Schiff.

Den Ausflug am zweiten Tag hätten wir uns sparen können, weil wir nichts Neues gesehen haben, aber am dritten Tag wurde es noch einmal spektakulär. Diesmal nämlich ging der Weg rauf mit der Zahnradbahn auf den Corcovado zur Christusstatue. Bei hervorragender Rundumsicht konnten wir bis weit in die Ferne die ganze Schönheit Rios bewundern. Die Zahnradbahn wie auch die Seilbahn zum Zuckerhut wurden von einer Schweizer Firma gebaut, als Bonbon bekommt man mit der Fahrkarte auf den Corcovado eine 50%ige Ermäßigung auf den Fahrpreis zum Jungfraujoch! Bemerkenswert ist auch noch, dass die Fahrt zur Christusstatue durch ein Stück intakten Regenwald geht mit vielen Bäumen voll mit reifen Jackfruits. Dies ist mit etwa 120 Quadratkilometern der größte innerstädtische Regenwald der Welt.

Übrigens gehen die Einheimischen hier davon aus, dass die Olympischen Spiele 2016 nicht hier stattfinden werden und wenn man die vielen angefangenen Baustellen sieht und beobachtet, dass dort so gut wie nicht gearbeitet wird, kann man das auch als Besucher gut nachvollziehen. Als Geheimtipp der Einheimischen ist Toronto in Kanada Favorit. Wir werden es sehen.

Atlantiküberquerung

Aus unserem Besuch von St. Helena wurde nichts, weil es an Bord einen Notfall gab. Wir hatten schon Kurs auf die zum United Kingdom gehörende einsame Insel im Südatlantik genommen, als der Kapitän in der vorletzten Nacht eine Entscheidung treffen musste. Zur Alternative stand die Rückkehr nach Namibia, nach Rücksprache mit den dort zuständigen Einrichtungen konnte allerdings dort die Behandlung nicht durchgeführt werden. Ein Hubschrauber aus Kapstadt hätte die Strecke nach Walvisbaai wegen der großen Entfernung nicht zurücklegen können. Auch in St. Helena konnte die lebensbedrohliche Erkrankung nicht behandelt werden. Der Flughafen in St. Helena ist noch nicht fertig, ansonsten hätte der Patient über einen 4stündigen Flug von St. Helena nach Kapstadt transportiert werden können. Also blieb nur die Möglichkeit, den Kurs zu ändern und gleich Rio de Janeiro anzusteuern. Seitdem brettern wir full speed (20,9 kn, das entspricht fast 39 km/h) über den spiegelglatten Südatlantik und hoffen auf Rückenwind, um noch ein wenig früher anzukommen. Geplant ist die Ankunft für den 21. Dezember gegen 5 Uhr morgens und damit eineinhalb Tage früher als vorgesehen. Der Schiffsarzt hat alles in seinen Möglichkeiten liegende getan, um den Zustand des Patienten zu stabilisieren und sein Leben zu erhalten, doch die Möglichkeiten auf einem Schiff sind naturgemäß begrenzt.

Um einmal die Entfernungen zu verdeutlichen: Wir sind momentan ca. 2800 km von Walvisbaai entfernt und haben noch ungefähr 3300 km bis Rio.

Von maulenden Amerikanern, lustigen Holländern, de Fleech, einem Klassenclown und normalen Menschen

Manchmal entsprechen afrikanische Reisebusse nicht westlichen Standards, manchmal! Dann ist die Lüftung zu laut (alternativ: der Bus zu warm) und die Ansage der Reiseleiterin zu leise (Leisereiterin?). Manchmal kommt dann noch dazu, dass das Hörvermögen von Menschen in fortgeschrittenem Alter nachlässt. Wenn aber alles dies zusammenkommt, ist die Katastrophe perfekt!
So geschehen bei der Fahrt durch Kapstadt zum Tafelberg. Wenn dann aber lautstark gemault wird und nicht der eigene Anteil an der Misere gesehen wird (Stichwort: Hörvermögen), sind garantiert Amerikaner im Bus. Dann ist schon eher jemand zu ertragen, bei dessen Äußerungen jedes Mal der halbe Bus in wieherndes Gelächter ausbricht, weil hier offenbar eine Rolle aus der Jugend über die Jahre gerettet wurde.

Da lobe ich mir doch unsere holländischen Nachbarn, mit denen wir ja bekanntermaßen manchmal „frotzeln“ und uns gegenseitig necken, wie das unter Geschwistern nun mal so ist. Die sind uns in vielen Dingen deutlich ähnlicher, als manche Menschen von jenseits des großen Teiches. So auch Jan und Jurjen, die immer ein freundliches Winken für uns haben sowie einen flotten Spruch auf den Lippen. Die beiden scheinen ähnliche Ansichten wie wir zu haben und auch ähnliche Interessen, und so laufen wir uns immer wieder über den Weg.

Ach ja, ein paar Deutsche sind auch noch hier auf dem Schiff, unter anderem jemand, den wir „de Fleech“ getauft haben, weil er abends meistens eine solche trägt. Auch er läuft uns häufiger über den Weg, scheint mit seiner Frau aber eher die Gesellschaft der Amerikaner zu bevorzugen.

Es könnte nun der Eindruck entstehen, dass das Publikum hier auf dem Schiff ein spezielles ist. In gewisser Weise stimmt das auch, weil das gemeinsame Interesse am Reisen im Allgemeinen und am „Kreuzfahren“ im Besonderen verbindet. Im Grunde genommen aber ist es wie in der Wirklichkeit draußen auch: Es gibt „so ne und so ne“.

Namibia

Namibia steht schon seit längerem auf unserer ToDo-Liste und so haben wir die letzten beiden Tage genutzt, uns einen Eindruck von dem Land zu verschaffen. Von Lüderitz aus haben wir eine Fahrt in die Wüste unternommen und haben Oryx-Antilopen, Wildpferde bzw. Nachfahren von ausgewilderten Nutzpferden und Strauße beobachten können. Beeindruckend war, dass die Wüste am winzigen Hafenort Lüderitz bis unmittelbar ans Meer reicht. Beeindruckend ist auch, dass viele der weißen Einwohner Namibias ein sehr gepflegtes Deutsch sprechen und mit Vornamen Bernd, Johann, Reinhard oder Fritz heißen. Da Namibia einmal deutsche Kolonie war, sind hier noch viele Familien anzutreffen, die die deutsche Kultur pflegen.

Von Lüderitz aus ging die Reise weiter nach Walvisbaai (was soviel heißt wie Walfisch Bucht), wo wir eine Stadt- und Wüstentour machten und große Kolonien von Flamingos sehen konnten. Ein kleines Museum in Swakopmund gab Einblicke in Kultur, Geschichte und Tierwelt Südwestafrikas und wurde liebevoll betreut von einem deutschsprachigen Herrn. Auch in der urtümlichen ehemaligen Brauerei des Ortes, die als scheinbar gut gehende Kneipe betrieben wurde, saßen Einheimische und sprachen uns auf Deutsch an. Wir bestellten je einen halben Liter einheimisches Bier vom Fass und bezahlten 50 N$, was soviel wie 3€ sind. Überall im Ort war die deutsche Geschichte präsent, in den Namen der Hotels und Kneipen, den Straßenbezeichnungen und den Namen der Geschäftsinhaber. Auch viele der schwarzen Einwohner Namibias verstehen neben der Amtssprache Englisch Deutsch und natürlich Afrikaans, das die Standardsprache zur Verständigung zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen ist.

Heute stand noch eine „Dolphin and Seal Cruise“ auf dem Programm, bei der wir schon im Hafen Besuch von Pelikanen und einem kleinen Seehund bekamen. Delfine sahen wir auch und riesige Seehundkolonien (insgesamt etwa 2 Millionen Tiere) auf einer flachen, sandigen Halbinsel.