Incheon heißt der Hafen von Seoul. Das Kreuzfahrtterminal war noch im Bau und das hatte für uns den Vorteil, dass wir keine weiten Wege zu den Bussen zurückzulegen hatten. Ohne Einreiseformalitäten ging es von Bord und sofort standen wir am Bus. Unsere Fahrt ging zunächst zum Deoksugung Palast, dem historischen Königspalast. Wir hatten Glück und konnten einer spektakulären Zeremonie beiwohnen, der Wachablösung der königlichen Garde. Der Rundgang durch den Palast war sehr beschaulich. Viele Koreaner, die den Palast besuchen, leihen sich vorher in einem der zahlreichen Hambok Rentals („Kostümverleiher“-Läden) die traditionelle Tracht aus, weil der Eintritt in den Palast frei ist, wenn man diese Tracht trägt. Sie sparen dadurch umgerechnet 2US$ Eintrittsgebühren, müssen für die Ausleihe der Kleidung allerdings umgerechnet 20US$ bezahlen. 😕
An den Besuch des Palastes schloss sich ein Rundgang durch die Insadong Culture Street an. Hier haben sich überwiegend Künstler und Galerien angesiedelt und so sind hier auch viele kleine Läden zu finden, die Künstlerbedarf wie mannigfaltige Papiersorten und Pinsel in jeder Größe anbieten. Doch auch andere kleine Läden, Restaurants und kleine Cafés machen die Straße für Besucher attraktiv.
Den Lunch nahmen wir in einem typischen koreanischen Restaurant ein, es gab koreanische Spezialitäten, die uns überwiegend gut schmeckten. Einzig gewöhnungsbedürftig für uns Europäer war, dass man an einem Tisch mit wildfremden Menschen sitzt, die alle mit ihren Esswerkzeugen in denselben Gerichten herumstochern.
Der Namdaemun Market ist von dem Restaurant aus, in dem wir zu Mittag gegessen hatten, fußläufig zu erreichen. Angeboten wird hier alles, was man zum täglichen Leben braucht, angefangen mit Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Haushaltsgegenständen, eine bunte Vielfalt.
Nach unserem Rundgang über den Markt stiegen wir wieder in den Bus und wurden zum Nationalmuseum gefahren, in dem viele wertvolle Exponate aus der Geschichte Koreas ausgestellt sind. Der Eintritt ist kostenlos. Das Meseumsgebäude beeindruckt durch seine moderne, helle Architektur und lädt mit vielen Sitzgruppen zum Verweilen ein. In der Eingangshalle wurden wir durch ein klassisches Orchester begrüßt, das dort ein kostenloses, gut besuchtes Konzert gab. Außerdem fiel uns auf, dass hier offensichtlich viel dafür getan wird, Kinder und Jugendliche an die nationale Kultur heranzuführen. Überall waren kleine Gruppen von Kindern unterwegs, die mit einer älteren Person ein Erkundungsprogramm durchführte. Insgesamt scheint das Nationalmuseum in Seoul ein sehr „lebendiges“ Museum zu sein.
Obwohl wir den ganzen Tag unterwegs waren (unsere Exkursion dauerte insgesamt etwa 9 Stunden), war die Fahrt nicht so anstrengend, wie wir das schon hatten. Dazu trug sicherlich unsere koreanische Fremdenführerin Sua bei, die mit ihrer ruhigen, unaufgeregten und verbindlichen Art dafür sorgte, dass keine Hektik aufkam. Die Zusammenstellung der besuchten Spots war andererseits aber auch so interessant, dass die Exkursion nicht langweilig wurde. Wir hatten den Eindruck, dass wir mit unserem Programm wieder einmal nur „an der Oberfläche gekratzt“ hatten und dass Seoul eine Stadt ist, die einige Tage mehr verdient hat.
Königspalast
beheizter Stuhl
Rundgang über den Markt
Seidenraupen
Nationalmuseum
Abschied von Seoul
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