Heute morgen erreichten wir gegen 11 Uhr Dikili und gingen in der Bucht vor Anker. Mit Tenderbooten wurden wir ein kurzes Stück bis an Land gebracht wo schon unser Bus wartete. Die 30km bis Bergama (Pergamon), einer kleinen türkischen Stadt in der Provinz Izmir füllte unser Guide mit einem kurzweiligen Vortrag über die Historie Anatoliens der letzten etwa 10.000 Jahre. Es gelang mir, einige offene Enden von Fäden zusammen zu bringen, was mir in meiner Schulzeit nicht gelungen war. Manchmal ist es eben gut, wenn der Praxisbezug da ist. Ich möchte hier nicht alles darstellen, nur einige Schlagworte seien mir erlaubt: Kleinasien, Mesopotamien, Alexander der Große, Römer und Griechen sowie die Apostel Paulus, Johannes und die Epheser. Die lange Geschichte der Kulturen Anatoliens ließ sich in den Zeugnissen beobachten, die Archäologien ausgegraben haben und bis zum heutigen Tage immer noch finden. Einige davon konnten wir im historischen Museum von Pergamon sehen.
Von Pergamon aus fuhren wir zum Asklepieion Komplex, einem antiken Heilzentrum, benannt nach Asklepios, dem altgriechischen Gott der Heilkunst. In der Blütezeit des Aklepieion in Pergamon wurden hier über tausend Patienten behandelt, unter anderem solche mit psychischen Erkrankungen nach Methoden, die auch heute noch Anwendung finden.
Unser letzter Stop galt einem beeindruckenden antiken Gebäude. Die Rote Basilika oder auch Rote Halle ist ein etwa 60 × 26 Meter großen Backsteingebäude von über 20 Meter Höhe am Fuß des Akropolishügels von Pergamon. Das Gebäude ist von zwei Türmen flankiert und hat einen vorgelagerten Hof. Das Gelände des dazugehörigen Komplexes hat etwa die Maße von 100 × 265 Meter und zählt damit zu den größten römischen Anlagen in Kleinasien. Die Gebäude wurden in römischer Zeit, wohl unter Kaiser Hadrian, errichtet als Tempel für ägyptische Götter, wahrscheinlich Isis und Serapis, vermutlich in Verbindung mit der kleinasiatischen Göttermutter Kybele. Auch als Ort der Kaiserverehrung wird es in Betracht gezogen. In byzantinischer Zeit wurde in die Halle eine dreischiffige Basilika mit einer Apsis an der Ostseite und Arkadenstellungen eingebaut, die Johannes oder Paulus geweiht war. Unter dem Vorhof fließt in zwei annähernd 200 Meter langen Tunneln der Selinus, der Stadtfluss von Pergamon. Diese Brücke von Pergamon genannte Flussüberbauung ist die längste bekannte ihrer Art in der Antike. Unter den Gebäuden befindet sich ein komplexes System unterirdischer Räume und Gänge, deren Funktion umstritten ist. Verschiedene Wasserbecken und -leitungen standen vermutlich mit zeremoniellen Handlungen bei der Verehrung der ägyptischen Götter im Zusammenhang. (s. Wikipedia)
Sehr spannend! Ganz viel Spaß wünsche ich Euch weiterhin.