Balamkú und Calakmul

Gestern war nichts mehr mit Beitrag schreiben oder Bildern hochladen, wir sind todmüde ins Bett gesunken und das kam so:

Ca. 500km von Palenque bis Chicanná, darunter über 60km Abstecher durch den Regenwald nach Calakmul, der größten Mayastätte Mexikos, und natürlich auch wieder 60km zurück! Außerdem zahlreiche Kilometer Fußweg, mein Schrittzähler zeigte über 11.000 Schritte an, obwohl wir gefühlt fast nur im Bus saßen.

Dennoch war der Tag schön, weil wir besondere Orte sahen. Da war zunächst der Tempel der Friese von Balamkú. Er wurde erst im Jahr 1990 wieder entdeckt und liegt verborgen im fast undurchdringlichen Urwald der Rio Bec Region auf der Halbinsel Yucatán. Es ist eine perfekt erhaltene Arbeit der Maya zu sehen, die einmalig ist. Die Friese zeigen neben mythologischen Gestalten der Mayawelt deren Könige sowie Schlangen, Jaguare und Riesenfrösche.

Weiter ging es nach Calakmul, die zu Mayazeiten eine der größten Städte der Welt war. Nur nach etwa 60km Fahrt abseits der Hauptstraße auf schlechter, schmaler Wegstrecke und anschließendem strammen Fußmarsch zu erreichen, erwartete uns hier eine malerisch im Urwald gelegene Ausgrabungsstätte mit sehr gut erhaltenen Objekten und wenigen Besuchern. Calakmul ist vielleicht nicht die beeindruckendste, wohl aber die schönste Mayastätte, die wir bisher auf unserer Rundreise gesehen haben.

Kleine Geschichte am Rande: Wenn man in Mexiko Punkte von touristischer Bedeutung besucht, wird man oft mehrmals zu Kasse gebeten. Dies hängt mit den Grundbesitzverhältnissen zusammen. Alle Besitzer des Landes, das man durchquert, wollen ihren Teil des Kuchens abhaben. So auch hier. An der ersten „Mautstelle“ gab es bereits ein Problem, von dem wir aber erst an der zweiten, etwa 30km weiter, etwas mitbekamen. Hier gab es ungläubiges Erstaunen, dass wir mit unserem eigenen Fahrzeug an der Sperre auftauchten. Normalerweise ist das nicht gestattet, man muss an der ersten Stelle in ein gestelltes Auto umsteigen. Dies war in unserem Fall nicht geschehen, weil kein entsprechendes Fahrzeug zur Verfügung stand. Wir hatten also die Erlaubnis der ersten Stelle, mit unserem Bus einzufahren. Das glaubten uns aber die Männer an der zweiten Stelle nicht. Was also tut man, wenn es keine Telefonverbindung gibt und auch kein Mobilfunknetz zur Verfügung steht? Man klettert auf einen hohen Baum!
Dass dieser Baum durch Gerüste und Leitern dafür vorbereitet war, konnte ich erkennen, nicht aber, was der Mann in seiner Krone machte. Darüber konnte Jorge später Auskunft geben: Er telefonierte über das Mobiltelefon mit der ersten „Mautstelle“. Auf dem Baum oben gab es nämlich ein schwaches Mobilfunknetz und so konnten wir dann doch noch die etwa 30 weiteren Kilometer bis zu unserem Ziel weiterfahren.

Balamkù:

Calakmul:

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