Hiroshima

Hiroshima steht wie wohl keine andere Stadt als Synonym für Zerstörung, aber auch für Frieden. Dies wird überall in der Stadt deutlich.

Am 6. August 1945 um 2:45 morgens machte sich von der Insel Tinian der nördlichen Marianeninseln aus ein B-29 Bomber mit 12 Mann Besatzung und einer tödlichen Fracht auf den Weg nach Hiroshima. Da man Angst hatte, die 3 m lange und 4 Tonnen schwere Uranbombe mit dem Namen „Little Boy“ könnte bereits während des Starts explodieren, hatte der Befehlshaber angeordnet, die Bombe erst während des Fluges fertig zu montieren und scharf zu machen. Drei weitere Flugzeuge begleiteten das Bombenflugzeug. Das japanische Frühwarnsystem entdeckte die Radarechos einiger US-Flugzeuge und löste zunächst Alarm aus, die Radioübertragung wurde unterbrochen. Um kurz vor 8 Uhr erkannte die Radarmannschaft in Hiroshima, dass die Anzahl der sich nähernden Flugzeuge wahrscheinlich nicht mehr als drei betrug und der Alarm wurde aufgehoben. Wegen der geringen Anzahl der sich nähernden Flugzeuge wurde angenommen, dass es sich um Aufklärungsflugzeuge handelt. Um Energie, Kraftstoff und Flugzeuge zu sparen, hatte die japanische Luftwaffe entschieden, solch kleine Formationen nicht mehr abzufangen. Über eine normale Radiowarnung wurde der Bevölkerung geraten, in Schutzräume zu gehen, falls tatsächlich B-29 gesichtet würden. Eine verhängnisvolle Fehlentscheidung! Einer der B-29 Bomber klinkte in fast 10 km Höhe die Bombe aus und flog eine scharfe Kurve, um sich möglichst weit vom Explosionsort zu entfernen. Um 8:15 Uhr explodierte „Little Boy“ in 600 m Höhe über dem Zentrum von Hiroshima und richtete eine nie gekannte Zerstörung an. Innerhalb 1 Sekunde hatte die Explosionswelle 80% der Innenstadt komplett zerstört und bis in 10 km Entfernung Feuer entzündet.

70.000 bis 80.000 Menschen waren sofort tot, überwiegend Zivilisten. Die unmittelbar bei der Explosion freigesetzte nukleare Strahlung tötete in den Wochen darauf zahlreiche weitere Einwohner, die zwar nicht der unmittelbaren Druck- und Hitzewelle zum Opfer gefallen waren, jedoch tödliche Strahlendosen erhalten hatten. Insgesamt starben bei dem Abwurf samt den Spätfolgen bis 1946 unterschiedlichen Schätzungen zufolge 90.000 bis 166.000 Menschen.

Dieses schreckliche Ereignis prägt auch heute noch die Stadt. Neben vielen Plätzen der Trauer und des Gedenkens gibt es in Hiroshima heute zahlreiche Initiativen, die sich dem Ziel verschrieben haben, nukleare Waffen abzuschaffen und Frieden zu bringen.

Wir setzten uns mit dem Thema auseinander durch den Besuch verschiedener Gedenkstätten und dem Museum, in dem zahlreiche Informationen zu diesem schrecklichen Ereignis zu finden sind.

Auf etwas andere Gedanken brachte uns zum Schluss noch einmal der Besuch eines japanischen Gartens. Der Shukkeien Garten in Hiroshima ist wirklich ein besonders schönes Exemplar von japanischem Garten mit Teichen, Inseln, verschachtelten Wegen und wunderschönen Pflanzen. Hier steht auch der einzige Baum, der den Atombombenabwurf über Hiroshima überlebt hat: ein etwa 200 Jahre alte Gingko Baum. Er wurde zwar durch die Druckwelle schief gedrückt und stark beschädigt, doch treibt er auch heute noch immer wieder aus. Seine Samen wurden als Zeichen des Friedens bereits in alle Welt verschickt.

Peace Memorial Park


Shukkeien Garten

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