Paibye Aotearoa

Auf Wiedersehen Neuseeland. 🥲

Morgen heißt es Abschied nehmen. Die letzten beiden Tage haben wir in Auckland verbracht und mit dem Hop-on Hop-off Bus die Stadt erkundet. Dabei haben wir auch dem Toi o Tāmaki einen Besuch abgestattet, der Auckland Art Gallery, die die unglaublich faszinierenden Māori Portraits Gottfried Lindauers beherbergt. Diese hatten wir bereits bei der allerersten Ausstellung außerhalb Neuseelands 2015 in der Alten Nationalgalerie in Berlin bewundern können und wollten sie unbedingt noch einmal ansehen. Gottfried Lindauer war ein böhmischer Maler, der vor der Einberufung zum Militärdienst 1874 über Hamburg nach Neuseeland auswanderte und 1881 die neuseeländische Staatsbürgerschaft annahm. Seine Māori Portraits sind detailgetreue Bilder der Māori in ihrer traditionellen Kleidung mit Schmuck und Waffen und dem Tā moko, der traditionellen Tätowierung der Māori. Der Maler und seine Bilder sind außerhalb Neuseelands so gut wie unbekannt was auch damit zusammenhängt, dass die Nachfahren der dargestellten Personen zustimmen müssen, wenn die Gemälde das Land verlassen sollen. Bisher ist es nur ein einziges Mal gelungen, diese Zustimmung zu bekommen, und daher durften die Porträts 2014/2015 zur Ausstellung nach Berlin reisen. Mein ganz persönliches Lieblingsbild ist das von Pare Watene.

Natürlich stand nicht nur Kultur auf dem Programm. Nachdem wir uns gestern mit einer kompletten Rundfahrt einen Überblick verschafft hatten, besuchten wir heute einige der Orte, die uns gestern besonders angesprochen hatten. Mit dem Auckland Explorer, wie der Hop-on Hop-off Bus hier heißt, ist es ja leicht, auch Ziele anzusteuern, die man zu Fuß nicht erreicht. Mit dem Taxi geht das zwar auch, aber da muss man ja schon genau wissen, wo man hin will. Neben vielen Parks und Grünflächen säumten auch einige Einkaufsmöglichkeiten unseren Weg und so wechselte auch das ein oder andere Kleidungsstück seinen Besitzer.

Am Hafen entdeckten wir einige Lokale, die uns ansprachen und so suchten wir uns am Ende unserer Bustour ein nettes Plätzchen für unser Abendessen. Lecker dazu: Ein kühles Blondes aus der Mac’s Brewery in Wellington, das es uns schon 2015 angetan hatte; auf dieser Tour war das nicht das erste Déjà vu!

Ein wenig packt mich jetzt auch die Wehmut. Den morgigen Tag werden wir zwar noch komplett zur Verfügung hier in Auckland haben doch das Ende ist absehbar. Die Leute hier sind in der Regel freundlich, offen und zugewandt, man hat sie sofort ins Herz geschlossen. Und in das Land sind wir regelrecht verliebt. Schade nur, dass es nicht so einfach zu erreichen ist – doch wenn es das wäre, wäre es dann noch so, wie es ist?

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