Bula!!

Suva auf Viti Levu in Fiji hat uns sehr beeindruckt! Nicht nur, dass wir hier die ersten Baströcke der Südsee gesehen haben, getragen von martialisch aussehenden Männern, die uns mit einem donnernden „Bula!“ begrüßten. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass hinter dem harten Kern, der von den Einwohnern nach außen gezeigt wird, im Grunde genommen ein sehr gastfreundliches Wesen steckt. So sind uns die Leute hier nach nur wenigen Stunden Aufenthalt ein wenig ans Herz gewachsen.

Die Hafenstadt Suva ist die Hauptstadt Fijis und sieht schon sehr anders aus als andere Städte der Südsee, wenn man sich ihr vom Meer her nähert. Man ist ganz erstaunt, Hochhäuser zu entdecken, die man in der Südsee nun wirklich nicht erwartet. Die Insel Viti Levu ist etwa 10.500 qkm groß und man fährt rund 395 km um sie herum. In Suva wohnen knapp 100.000 Einwohner, das ist etwa die Hälfte der Einwohnerzahl der ganzen Insel. Das Hauptproblem der Einwohner hier ist die Gesundheitsversorgung. Eine der bedrohlichsten Krankheiten war noch bis vor wenigen Jahren Diabetes, an der sehr viele Einwohner sehr früh starben. Erst mit der Umstellung der Ernährung wurde dies allmählich besser. Es gibt zwar Krankenhäuser in Fiji, doch sind diese meist nicht in der Lage, wirklich ernsthafte Erkrankungen angemessen zu behandeln. Es hilft dann nur ein Transport nach Neuseeland oder Australien, für den die Leute nicht das benötigte Geld haben. Also wird eine Grube ausgehoben…

Unsere Erkundung der Insel führte uns zu einem Agrarbetrieb, in dem Gewürze angebaut wurden. Mit der traditionellen Kawa-Zeremonie wurden auch hier wir Besucher willkommen geheißen, doch mit gefühlt mehr Respekt als auf Samoa. Obwohl hier die Zeremonie ähnlich ablief als auf Samoa, wurde hier niemand „zum Affen gemacht“. Im Bus wurde schnell der „Chief“ unserer Gruppe gekürt, der sich anschließend der Zeremonie unterwerfen musste.

Der Anbau der Gewürze sah nicht nach Agrarbetrieb aus, sondern glich eher einem natürlichen Park, in dem nach einem zufällig erscheinenden Muster verschiedene Pflanzen standen, die die Gewürze lieferten. Nach dem Rundgang durch die Plantage hörten wir einen Vortrag über die verschiedenen Gewürze. Während wir dort saßen, hatte ich Gelegenheit, die Einheimischen zu beobachten. Dabei fiel mir eine Frau auf, die die Anderen durch kurze Tänze unterhielt. Ihre Dorfgenossen brachen bei bestimmten Gesten oder Schritten jedes Mal in brüllendes Gelächter aus. Die Frau nahm wohl wahr, dass ich die Szenerie sehr aufmerksam beobachtete und Spaß daran hatte und begann damit, in meine Richtung zu tanzen. Dabei sang sie irgend etwas von „love“ (in Englisch), was die anderen sehr amüsierte. Mich amüsierte das ebenso, was mir wohl Pluspunkte einbrachte. Es war eine sehr entspannte Situation.

Anschließend sahen wir einige traditionelle Tänze, die unter der Überschrift „Touristen erschrecken“ zusammengefasst werden können. Sie wären wohl auch ziemlich furchteinflößend gewesen, wenn nicht auch einige Kinder und Jugendliche dabei mitgemacht hätten. Aus allen Handlungen und allen Äußerungen aber ging hervor, dass die Leute mit sehr viel Respekt und Toleranz mit Fremden und auch untereinander umgingen, was sie mir sehr sympathisch machte.

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