Die letzten beiden Tage waren wir nicht in der Internet-Diaspora, wir waren im Internet-Telefon-Mobilfunknetz-Nirgendwo.
Nachdem wir in Whakatane weggefahren sind, waren wir noch einmal im Thermal-Wonderland Wai-O-Tapu, über das wir ja schon berichten haben. Danach sind wir am Lake Taupo, dem größten See Neuseelands (etwa so groß wie der Bodensee) vorbei zum Wanganui River gefahren. Am Lake Taupo haben wir unseren ersten schneebedeckten Berg in Neuseeland gesehen, den Mount Ruapehu, dem wir uns im Verlaufe der Fahrt immer mehr genähert haben. Im neuseeländischen Winter ist das Gebiet dort eine sehr beliebte Wintersportregion.
Am Wanganui River sind wir in ein Jetboot umgestiegen und 30 Minuten den Fluss hinauf gefahren bis zu einer kleinen Lodge, in der es weder Telefon, Internet oder Mobilfunknetz und zeitweilig auch keinen Strom gab, weil der Generator nicht die ganze Zeit lief. Die Gegend dort ist ein Paradies für Mountainbiker, Wanderer und Kanufahrer und bei Einheimischen sowie bei Gästen, die in der Lage sind, den Ort überhaupt zu finden, sehr beliebt.
Wir sind dort sehr freundlich von einem halben Dutzend Hunden, zwei Katzen, einem Haufen Federvieh, einem Rehkitz (Rotwild), Schweinen und Joe, dem Besitzer und zweien seiner Töchter empfangen worden. Da eine Teilnehmerin in der Gruppe (Gerti) ihren 50. Geburtstag hatte, haben wir nach dem Belegen der Zimmer erst einmal mit einem Glas Sekt angestoßen. Der Tag klang nach dem Abendessen dann in guter Stimmung aus.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Jetboot noch weiter den Wanganui hinauf und ließen uns an einer anderen Stelle auf der anderen Flussseite absetzen. Vo da aus ging es in einer 40-minütigen Wanderung zur „Bridge to Nowhere“, einer Betonbrücke, die ein schmales Tal mir einem Nebenfluss des Wanganui überspannt und nirgendwo hinführt! Sie wurde von nur zwei Männern gebaut, weil es einmal den Plan gab, das steile und waldreiche Gebiet zu besiedeln. Nachdem sich jedoch mehrere Familien vergeblich daran versucht hatten, den kargen Boden urbar zu machen, wurde der Plan wieder aufgegeben, die dazu gehörige Straße zu bauen, und die Familien gaben nach und nach auf. Seitdem steht die Brücke da und ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Nachdem wir den Weg zurück in weiteren 40 Minuten geschafft hatten, hatte Joe Kaffe und Tee für uns vorbereitet und brachte uns nach einer kleinen Pause mit seinem Jetboot den ganzen Weg zurück zu unserem Bus, mit dem wir dann den weiten Weg nach Wellington antraten. Mittlerweile sind wir dort angekommen und haben den morgigen Tag zur freien Verfügung. Wir werden die Zeit in Mittelerde nutzen und morgen früh eine Hobbit-Tour machen, die uns in die Studios der Special Effects und auch an Original-Drehorte führen wird.
Video: Mit dem Jetboot ins Nirgendwo